Five

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Luke schließt leise die Tür auf. Er will auf keinen Fall von seinen Eltern erwischt werden. Wendy steht in der Küche und weint vor Sorge. Ihr Mann Conor tröstet sie. Luke blinzelt: "Oh."

Wendy sieht mit verweintem Gesicht auf und umarmt Luke: "Gott sei dank, dir geht es gut!"

"Ich habe nicht geantwortet. Tut mir leid.", sonst blickt Luke unbeeindruckt an. Aber es ist das erste Mal, dass er sich entschuldigt.

Wendy küsst Lukes Stirn: "Tu mir das nie wieder an! Ich hab die Polizei bereits gerufen!"

"Was? Wieso das denn?"

"Weil wir dachten dir ist etwas passiert!!"

Luke schüttelt den Kopf: "Ich hab dir geschrieben ich bin bei dem Typen!"

"Ja! Aber zwei Tage lang?!"

"Ja..."

Wendy drückt Luke noch mal an sich: "Du Sorgenkind."

"Es tut mir leid..."

"Schon gut. Geh, in dein Zimmer."

"Mam? Kommst du gleich kuscheln?", Luke wirkt ganz zerstreut und im Gegensatz zu sonst etwas kindlich.

Wendy nickt: "Gerne."

Luke lächelt kurz und geht dann vor.
Sein Stiefvater starrt hinterher: "Was ist... hier los?"

"Ich weiß es nicht. Hat bestimmt was mit dem Typen zu tun.", erklärt Wendy lächelnd.

"Welcher Typ?"

"Einen Klassenkameraden."

Conor murmelt: "Das ist komisch... aber gut so."

Wendy nickt und geht zu Luke: "Hey."

"Hey.", Luke macht ihr Platz.

Wendy legt sich zu Luke und kuschelt sich ein. "Was habt ihr denn die zwei Tage gemacht?"

"Geredet.", Luke legt sich an ihren Arm: "Er hat mir viel erklärt."

"Und was?"

Luke wird rot: "N-Nicht so wichtig."

"Hm.. was ist Harris für ein Junge?"

"Er sagt er sei lieb... aber ich verstehe es nicht... nicht alles was er tut. Er tut nicht das was er will."

"Zum Beispiel?"

"Mit seinen Freunden und Partys und so... er benimmt sich dann immer so dumm...und er ist schwul und schläft trotzdem mir Frauen."

"Aber wieso benimmt er sich dumm?"

"Weil er dumm handelt, wenn du schwul bist schläfst du mit Jungen oder nicht?"

"Ist er vielleicht bisexuell?"

"Hat er nicht gesagt... er sagte er sei schwul."

"Menschen die eine Harte Trennung hinter sich haben, schlafen mit vielen als Trost."

"Das ist nicht richtig."

"Das verstehst du nicht."

"Ja stimmt."

"Wie fühlst du dich bei ihm?"

"Nicht so... behindert."

"Du bist nicht behindert. Wer sagt dir denn das?"

"Bin ich.... ich bin Autist. Das ist eine geistige Behinderung."

"Ich sehe dich nicht als behinderten. Ich sehe dich als einen intelligenten und strengen-Ablauf-habenden Jungen. Und ich bin stolz darauf ihn als meinen Sohn zu haben."

"Aber... du hättest lieber, dass ich normal wäre..."

"Nein..", Wendy streicht über Lukes Haar.

Luke wird wieder lauter: "Ich habe es doch gehört!"

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Vor dem Umzug..

Luke hört wie sich seine Eltern streiten.

Sein Stiefvater sagt genervt: "Wir müssen! Und dein Sohn, dieser Pisser, kann nichts dran ändern."

Wendy flüstert: "Ich wünschte nur manchmal er würde verstehen wie wir uns in der Situation fühlen.... manchmal wünschte ich er wäre anders..."

Conor knurrt: "Dann gib Ihm doch deinen ach-so-tollen Exmann!"

Wendy blickt auf: das hat nichts mit ihm zu tun! Ich bin mit dir zusammen nicht mir ihm!

Conor fährt sich die Haare: "Komm, hol' den Kleinen her. Wir müssen los."

"Er soll dich bloß nicht so verletzten. Du gibst dir ja alle Mühe ein guter Vater zu sein, da hat er keinen Grund sich so zu verhalten."

Luke ist total wütend. Allein, dass er gehen muss und jetzt will ihn auch seine Mutter nicht mehr so wie er ist.

Wendy klopft an Lukes Zimmer: "Süßer, können wir gehen?"

Luke schmeißt den Schrank um, welcher noch steht, und hockt sich auf sein Bett: "Ich will nicht! Ich werde nicht gehen!"

Wendy sagt aufgebracht: "Luke! Was ist aufeinmal los mit dir?!"

"Auf einmal? Ich will nicht"

Wendy zieht Luke am Handgelenk raus: "Das reicht! Ich hab die Schnauze voll von deinem Gemecker!"

"Ich bin dir doch eh egal!"

"Beruhig dich, Luke!"

"Wenn ich dir nicht egal bin wieso hast du ihn dann geheiratet? Er hasst mich!"

In dem Moment bekommt er eine gescheuert.

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Gegenwart

Wendy murmelt: "Luke, bitte schrei' nicht so rum."

Luke wird ruhiger: "Ich habe gehört, dass du dir wünscht ich wäre anders..."

"Ja, weil du nie unsere Gefühle mitfühlen kannst. Und du wirst immer sofort respektlos gegen über mir. Und das verletzt mich."

"Also soll ich gehen?"

"Nein! Du bist mein Sohn. Mein Ein und alles."

"Aber ich will dich nicht verletzten."

"Dann schrei' mich und Conor nicht so an, ok?"

Luke zieht den Kopf ein: "Von mir aus."

"Ok. Soll ich noch bleiben oder wieder gehen?"

Luke murmelt lieb: "Bleiben...."

"Na gut, mein Kleiner.", Wendy lächelt zufrieden.

"Ich will... mich entschuldigen... dass ich so bin..."

"Du kannst da nichts für.."

"Aber ich kann netter sein... auch zu Conor."

"Das würde mich sehr glücklich machen."

Luke nickt kräftig: "Ich versuchs."

"Du musst nicht mit Ihm kuscheln, um Gottes Willen. Aber wenigstens nicht mehr zu Ihm so respektlos sein."

Kuke nickt wieder: "Sagst du mir wenn ich so bin?"

Wendy nickt: "Natürlich."

Luke lächelt erneut: "Danke."

Wendy küsst seine Stirn: "Kein Problem."


ChainedWhere stories live. Discover now