Scheiße. Alles scheiße.

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Hehe, sorry, etwas verspätet ;D

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Liebe ist Chaos.

Und weil Marco mal wieder ein Volltrottel war, ging er aufs Klo. Und wer folgte ihm kurz später? Natürlich: Robert. Marco fuhr sich gerade vor dem Spiegel durch die Haare, als die Tür aufging. Und natürlich - wie auch sonst? - war sonst niemand da.

„Chuma... Wieso machst du das?" Marco bekam echt Angst. Vor lauter Aufregung bekam er Schluckauf und stand ein paar Sekunden hicksend vor Lewy. „Was denn?" „Du läufst vor mir weg." „Ja und?" Marco hickste wieder. „Wieso?" „Wieso nicht?" Panisch machte er einen unauffälligen Schritt zurück.

Robert sah ihn ernst an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist komisch." „Bin ich nicht." „Doch. Und genau deshalb hab ich mich damals in dich verliebt." Vor erneutem Schreck riss Marco die Augen weit auf. Wieso konnte Lewy da so locker drüber reden?!

„Schön", brachte seine kratzige Stimme heraus. „Du hast mir damals wehgetan, als du Schluss gemacht hast." „Kann sein. Du hast gewechselt." Jetzt verschränkte Marco auch die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Wand zurück.

„Ich habe gewechselt, ja. Aber ich hätte die Beziehung nicht weggeschmissen." „Schön, dass du mir das gesagt hast." „Ich hab dir verziehen, keine Sorge." „Toll" Er spuckte ihm zwar die Worte entgegen, aber Marco wusste tief im inneren, dass er ihm damals wehgetan hatte. Aber sich schließlich auch. Lieber keine Beziehung, als eine Fernbedienung, hatte er sich damals gesagt.

„Du bist eine Diva, chuma, echt." Dabei lächelte Robert leicht. Und dann wurde Marco auch wieder klar, wieso er mit Robert zusammen gewesen war. Dieses lächeln. Das war echt... Atemberaubend. Und dafür, das es gerade in seinem Bauch kribbelte, dafür würde er sich gerne selbst schlagen. Ihm kam es gerade so vor, als würde er Mario betrügen.

Obwohl sie ja nicht mal 'offiziell' zusammen waren, und damit meinte er selbstverständlich nicht ein Outing.

„Weißt du, dass du immer noch wunderschön bist?" Robert stand wie plötzlich vor ihm. Viel zu dicht. Aber Marco konnte nicht zurückweichen, weil da die Wand war. Und er spürte seinen schnellen Herzschlag.

„Robert... lass da...", weiter kam er nicht. Lewys Hände lagen plötzlich auf seinem Oberkörper und seine Lippen drückten sich auf Marcos. Und der begann gerade den gefühlt größten Fehler seines Lebens: Er erwiderte zwar den Kuss nicht. Aber er drückte Lewy auch nicht weg.

Und als sich Robert von ihm löste, da wurde es Marco sofort wieder bewusst. Das Kribbeln in seinem Bauch ignorierend schloss er die Augen. Scheiße. Er hatte gerade alles kaputt gemacht.

***

Schnell war er nach oben verschwunden. Den Tränen nahe, versuchte er Fassung zu bewahren. „Mir ist... nicht so gut... ich geh mal... zurück...", brachte er am Tisch hervor. Sie waren erst eine knappe Stunde hier gewesen, aber keine Sekunde länger blieb er hier. Er nuschelte noch eine kurze Verabschiedung und verschwand dann schnell aus der Tür nach draußen. Bloß nicht nochmal Robert sehen.

Als er auf der Straße stand, atmete erstmal tief durch. Puh. Eine einzelne Träne rann seine Wange herunter. Wieder verfluchte er sich dafür. Es hatte zum Glück aufgehört zu regnen. Aber wo sollte er denn jetzt hin? Er konnte doch nicht einfach zu Mario gehen und so tun, als ob alles ok wäre. Er hatte es verbockt, einfach richtig verbockt. „Marco?"

Die angenehme Stimme von Bernd vernahm er nur leise. Marco starrte auf den, noch nassen Boden. Neben ihm hielten zwei Gestalten in der Dunkelheit. Bernd und Marc. „Mh?", fragte er leise. Sein Atem zitterte. „Was ist denn los?" Marco fing an, Richtung Hotel zu laufen, ohne den beiden zu antworten. Sie folgten ihm natürlich.

„Hab es verbockt.", nuschelte er und lief etwas schneller. Was er im Hotel machen sollte, wusste er noch nicht. War doch alles scheiße. Jetzt hatte er kurz alles gehabt, was er wollte. Aber natürlich musste er es verspielen.

Langsam ging ihm die Liebe echt auf den Nerv. Er bekam nämlich keine. Jedenfalls verdiente er sie nicht. Bis zum Hoteleingang war er gekommen, ohne das Marc oder Bernd ihn zurück hielten, aber er blieb vor der Tür stehen.

Was sollte er denn jetzt machen? Einfach zu Mario gehen war mal vollkommen ausgeschlossen. Unschlüssig verschenkte er die Finger. Toll. Lief ja alles echt toll.

Seine Atmung war immer noch unkontrolliert. „Komm mit." Die beiden Torhüter hatten ihn eingeholt und zerrten ihn mit durch die Flure zu ihrem Zimmer. Ein Glück begegnete ihnen nicht noch jemand. Marc und Bernd hatten ein Zimmer mit Manuel, der nun mal noch nicht da war.

„Was ist los?" Marc hatte ihn aufs Bett gedrückt und setzte sich auf den Stuhl, legte die Beine aufs Bett. Bernd nahm neben ihm auf der Kante Platz. „Scheiße. Liebe ist scheiße." „Ist sie nicht...", fing Bernd an, wurde aber von Marc unterbrochen. „Halt mal dein Maul, Leno. Sag jetzt was, Marco!" Bernd schaute Marc böse an, blieb aber still. „Robert ist scheiße. Nein, ich bin scheiße." „Ok, ich fasse zusammen, du hast Robert geküsst." Marco schaute den Torhüter verwirrt an, woher wusste der das jetzt? „Menschenkenntnis. Also: Was war los, jetzt sag!" „Ok, ok...", er hob die Hände abwehrend und fing an: „Ich war ein Jahr mit Robert zusammen. Dann ist er nach Bayern gewechselt. Wir haben uns getrennt, Fernbeziehung wollte ich nicht. Meine Gefühle waren dann auch weg, aber Lewys anscheinend nicht. Meine wurden ja auch abgelöst, plötzlich war dieses scheiß kribbeln bei Mario da. Und naja... Scheiße halt. Und dann hat mich Robert vorhin geküsst, und ich hab ihn halt machen lassen. Und jetzt fühlt es sich so an, als ob ich Mario betrogen habe. Aber wir haben nie wirklich gesagt, dass wir zusammen sind und ich hätte ja dann auch ne Fernbeziehung zu ihm. Und scheiße. Alles scheiße." Marco hatte so schnell gesprochen, dass er hoffen musste, dass die beiden überhaupt ein Wort verstanden haben.

Hatten sie wohl, denn sie schienen nachzudenken, was er jetzt machen könnte. Hoffte Marco zumindest. „Das... ist doof...", erhob Bernd die Stimme. „Sehr doof...", fuhr sein Freund fort. 


Götzeus: Verlieben tut immer weh (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now