Prolog
05. April 2002
"Zieht eure Jacken an, es wird sonst viel zu kalt!" Rief mein Dad mir und meinem Bruder Evan noch schnell hinterher während wir schon glücklich lachend aus dem Wohnzimmer liefen.
"Ja, ja machen wir!" Rief Evan zurück. Dann steckte er sich zwei Finger in den Mund und pfiff einmal laut, sodass es fast durchs ganze Haus schallte. Es faszinierte mich immer wieder wenn er das tat, da es für mich das unbegreiflichste auf der Welt war wie er das hinbekommen konnte. Andauernd versprach er es mir beizubringen aber er hielt sein Versprechen nie. Immer wenn ich ihn danach fragte, hatte er zufällig gerade keine Zeit. Typisch große Brüder, schätze ich mal.
Auf den hohen Ton des Pfiffs hin, kam Bacon, unser Hund, aus seinem Körbchen zu uns getapselt und wedelte fröhlich mit dem Schwanz als er uns ansah. Der Name 'Bacon' stammte von meinem Bruder. Er hat ihn sich damals ausgedacht als er den kleinen Welpen bekam, noch lange vor meiner Geburt. Er dachte wohl, dass es lustig sei einen Hund nach einem Stück Fleisch zu bennen. Evan half mir gerade dabei meine Jacke zuzumachen während ich meine Hand zu Bacon ausstreckte und fröhlich kicherte während er sie ableckte. Keine Ahnung warum, aber ich liebte es immer wenn er das tat. Es war ein ekeliges aber gleichzeitig witziges und kitzliges Gefühl von dem ich nicht genug bekommen konnte.
Nachdem Evan mir dabei half mich richtig anzuziehen, nahm er Bacons Leine von ihrem Platz an der Heizung und machte sie an seinem Halsband fest. "Na, Bacon? Bist du bereit für eine Runde Spielen im Matsch?" Fragte mein Bruder den Hund während er ihm den Kopf tätschelte. Bacon bellte einmal laut und zog ihn dann schon zur Tür. Es hatte am Vortag erst geregnet weshalb es draußen die coolsten und spaßigsten Pfützen gab. Evan und ich liebten es in Pfützen zu springen und Bacon machte dabei natürlich gerne mit.
Normalerweise ließ uns unser Dad ungern alleine mit Bacon losziehen, da ein ausgewachsener Deutscher Schäferhund vielleicht nicht unbedingt die Art von Hund ist, die man mit zwei sechs und acht jährigen Kindern alleine spazieren gehen lässt. Jedoch war Bacon 1A erzogen und hatte noch nie etwas schlimmes getan. Außerdem war Evan schon seit Bacon ein Welpe war, seine 'Bezugsperson' wenn man das so nennen kann. Die zwei waren unzertrennlich während ich nie wirklich eine enge Bindung zu ihm hatte. Er war für mich nichts weiter als ein Hund aber ich war ja auch noch ziemlich klein.
Die zwei waren allerdings unzertrennlich weshalb Dad etwas vertrauenswürdiger damit umging. Trotzdem durften Evan und ich nur zum nahegelegenen Park und unter keinen Umständen weiter gehen wann immer wir mit Bacon alleine waren.
Dad hatte nicht nur Angst davor, dass wir uns verlaufen oder entführt werden könnten sondern vor allem davor, dass Bacon uns abhauen und Schaden anrichten könnte. Man hört ja immer wieder von Unfällen mit großen Hunden.
Mit meinen gelben Gummistiefeln und der dazu passenden gelben Regenjacke, marschierte ich als erste nach draußen, gefolgt von Bruder und aufgeregtem Hund. Gelb war schon immer meine Lieblingsfarbe, weil mir gefiel, dass sie alles so fröhlich und strahlend machte. Außerdem haben Sonnenblumen diese Farbe und die waren schon immer meine Lieblingsblumen. Warum, kann ich allerdings auch nicht genau erklären. Alles was ich darüber noch weiß ist, dass ich mal mit Evan und Dad an einem Sonnenblumenfeld vorbeigefahren bin und mich sofort in sie verliebt hatte.
Ich übernahm die erste Pfütze, während Evan zunächst mit Bacon an den Waldrand ging damit er dort sein Geschäft erledigen konnte und nicht mehr so sehr an der Leine ziehen musste. Dann gingen wir Hand in Hand-und Hand in Leine-weiter bis wir schließlich im Park ankamen.
Dort machte Evan, Bacon von seiner Leine los und warf einen Stock, dem Bacon sofort hinterher lief. Während die zwei spielten, sah ich mich zunächst erst mal um, weil ich das gerne tat um mich mit der Situation vertraut zu machen. Außer uns beiden befand sich bloß ein junges Liebespaar, die sich die Bank ein paar Meter von uns weg teilten und ein älterer Herr mit Spazierstock im Park.
Evan und Bacon waren völlig in ihrem Element und ich konnte nicht besonders weit werfen, da meine Arme viel zu kurz und ich allgemein zu klein war um es irgendwie weit zu bringen. Aus diesem Grund lief ich ein wenig umher und stieß schließlich auf etwas, wonach ich schon gesucht hatte.
Wohlwissend, dass Evan gerade darauf wartete, dass Bacon seinen eben erst geworfenen Stock zurück brachte, griff ich ihn unbemerkt von hinten an.
Zunächst wirkte Evan erschrocken, wechselte seine Miene dann jedoch schnell in ein Grinsen als er erkannte, dass es sich um mich handelte. Er nahm den anderen Stock in seine Hand und wir begannen zu 'kämpfen'. An einem Punkt passte Evan nicht gut genug auf weshalb ich es schaffte ihm den Stock aus der Hand zu schlagen. Mit meinem Stock klopfte ich ihm dann harmlos auf der Brust herum und lachte dabei während er spielerisch schrie und so tat als würde er sterben.
Wir hatten Spaß und lachten beide laut, weshalb wir alles andere automatisch ausblendeten. Somit fiel uns auch das laute Bellen im Hintergrund zunächst nicht auf. Erst als es immer lauter wurde, ließ ich den Stock von Evan ab und ließ ihn stattdessen auf den Boden fallen. Wir beide sahen verwundert in Bacons Richtung doch da war es schon zu spät.
Das nächste das ich mitbekam war, dass ich von einer ungeheuer starken Macht umgeworfen und zu Boden gerissen wurde.
Dann erinnere ich mich an die panische Angst die sich in meinem ganzen Körper breit machte als ich nur noch fletschende Zähne auf mich zukommen sah, sabber auf mich herab tropfen spürte und einen Druck auf meiner Brust verspürte, was zu den Pfoten zurückzuführen war.
Es fühlte sich an als würde ich Stunden in dieser Panik festhängen und die Zeit nicht vergehen wobei es sich in Wirklichkeit nur um ein paar wenige Skeunden handelte. Letztendlich spürte ich bloß noch den unbeschreiblichen Schmerz der sich überall in mir ausbreitete. Alles um mich herum wurde still und ich konnte mir die verzweifelten Schreie meines Bruders nach Hilfe nur noch vorstellen als ich ihn wild umherzappeln und weinen sah.
Ich wollte meine meine Hand nach ihm austrecken, ihn irgendwie berühren um zu ihm zu gelangen aber es ging nicht. Ich konnte mich nciht bewegen, denn ich war wie am Boden festgenagelt. Von den Bissen wurde mein Kopf umhergewedelt bis ich irgendwann die Besinnung verlor.
Daraufhin wurde alles schwarz.
_____
A/N
Hey! Ich hatte die Idee für diese Story schon länger, da sie (teilweise) auf etwas beruht was jemandem den ich kenne wirklich mal passiert ist. Zumindest die Sache mit dem Hund.
Im Laufe der Geschichte wird natürlich noch mehr darüber aufgeklärt also keine Sorge falls ihr nicht so richtig verstanden habt was passiert :)
Jedenfalls würde es mich unheimlich freuen, wenn ihr mir jetzt schon mal kommentieren könntet wie ihr den Prolog findet und ob euch die Idee gefällt oder vlt auch was euch nicht gefällt.
Votet und Kommetiert, das wäre lieb!!
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Serendipity // Michael Clifford
FanfictionSerendipity (n) finding something good without looking for it. Auch die Dinge die man für unmöglich hält, können Wirklichkeit werden. Start der Geschichte: 31. Januar 2016 Beendet: -Noch offen-