Kapitel 30

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"Was macht sie hier?! Heute ist Samstag! Arbeitet die jetzt auch am Wochenende?!" fragte ich aufgebracht. Ich war wütend aber versuchte es nicht bemerkbar zu machen. Was mir zum Teil misslingte.

"Sie arbeitet nicht am Wochenende. Ich habe Marie eingeladen, da sie Stress Zuhause hat. Dann kann sie hier mal bisschen abschalten." sagte mein Vater als ob es nicht's besonderes wäre, naja für ihn nicht aber für mich!

Ich konnte nicht glauben das sie da einfach auf dem Sofa saßen, Tee und Kuchen aßen und quatschten als ob sie... als ob sie sich Jahre lang kennen würden.

Wenn das so weiter geht werden die zwei sich bestimmt in einander verlieben!! Wenn sie es nicht schon sind! Obwohl mir mein Vater versichert hatte das da nicht's läuft kann ich ihm einfach nicht glauben. Deren Verhalten sagte einfach was anderes! Und das mein Vater noch den Kummerkasten für sie spielte ging gar nicht.

"Stress Zuhause? Sieht das hier irgendwie wie eine Beratungsstelle für Familienprobleme aus? Wir spielen hier nicht den Kummerkasten für irgendjemanden! Schon mal was von der Nummer gegen Kummer gehört? Ich ka-"

"Emily! Achte auf deine Wort Wahl!" unterbrach er mich und schrie mich fast an.

Mir blieb der Mund offen. Noch nie hatte mein Vater seine Stimme mir gegenüber gehoben, dann auch noch für eine bescheuerte Putzfrau!

Ich sah wie Marie das ganze unangenehm war, das wir schon fast streiteten wegen ihr.

"Ich sollte lieber gehen..." sagte Marie sichtlich unbehaglich.

"Nein ist schon gut! Es ist nicht deine Schuld. Emily ist nur mal wieder durch den Wind." beruhigte mein Vater sie.

Dein ernst!! Natürlich war das ihre Schuld! Und was hieß 'nur mal wieder durch den Wind'??!!

"Ihr könnt mich mal alle!" schrie ich und rannte raus.

"Emily Warte!!" hörte ich ihn noch nach mir rufen aber ich ignorierte es.

Ich konnte nicht fassen das er diese Putzfrau verteidigte! Dann auch noch über mir! Ich war seine Tochter! Ich versuchte jetzt nicht loszuweinen. War mir doch egal was er macht! Er kann mir gestohlen bleiben, jetzt wusste ich ja wo ich bei ihm liege! Warum konnte die unsere Familie nicht in Ruhe lassen?

Ich versuchte das alles zu vergessen und ging zu unserem Treffpunkt. Es war schönes Wetter. Kinder spielten auf dem Spielplatz, so sorgen frei und unbekümmert, ohne Probleme.

Als ich den Park absuchte nach Pia und Liam sah ich die beiden auf einer Bank herum albern. Ich musste automatisch lächeln. Die beiden waren perfekt für einander. Ich ging auf sie zu und als sie mich bemerkten standen sie auf um mich zu begrüßen. Ich umarmte Pia und sie mich.

"Hi! Wie geht's?" fragte sie mich glücklich.

"Gut! Dir?" log ich, ich wollte ihr nicht die gute Laune verderben und ihr von meinen Problemen zuhause erzählen. Das könnte ich auch später machen.

"Auch!"

Dann begrüßte mich auch Liam aber keiner von uns wusste ob wir uns jetzt die Hand geben sollen, umarmen oder doch gar nicht's. Ich gab mir einen ruck und umarmte ihn. Zu meinem Glück umarmte er mich auch und war sichtlich erleichtert.

"Was habt ihr so gemacht?" fragte ich nach dem wir uns auf die Bank hingesetzt hatten.

"Wir sprachen über Morgen. Was wir dann tun." sagte Pia.

"Oh und mit wir meinst du..." ich wusste nicht ob ich mit 'wir' mitzählte.

"Natürlich ich, du und Liam!" lachte sie. Sie sagte das so als ob es selbstverständlich wäre aber könnte doch sein das sie nur mit Liam was unternehmen wollte.

"Nicht's gegen dich Schatz-" sagte sie zu Liam und wandte sich dann zu mir "Aber ich habe schon sehr viel Zeit mit ihm verbracht und muss mir auch mal Zeit für meine beste Freundin nehmen!" lächelte sie und ich zurück.

Es freute mich das sie sich Zeit für mich nahm obwohl ich es auch verstanden hätte wenn sie Morgen nur was mit Liam unternehmen wollen würde.

"Liam! Erzähl mir was von dir. Wir kennen uns ja noch nicht so gut." schlug ich vor.

"Klar! Wie du bestimmt weißt gehe ich auf deine Schule. Ich bin 16 Jahre alt und wohne gleich neben der Schule. Ich habe keine Geschwister und meine Eltern sind getrennt. Ich lebe bei meiner Mutter. Oh und ich Liebe deine beste Freundin!" sagte er und Pia fing an zu kichern als sie das letzte hörte.

"Gut zu wissen!" lachte ich kurz.

Ich stellte mich selber noch vor und wir redeten was wir Morgen so machen sollten.

"Ich habe gehört so'n Mädchen schmeißt eine Party! Und ihre Eltern sind im Urlaub! Sie hat den ganzen 10. Jahrgang eingeladen. Sollen wir dahin? Wird bestimmt spaßig!" schlug Liam vor. Pia guckte ihn skeptisch an. Genau wie ich ist sie auch nicht so begeistert von Partys. Einer der vielen Gemeinsamkeiten die wir haben.

"Ich weiß ja nicht..." sagte sie.

"Ach komm das wird bestimmt toll! Außerdem haben wir sowieso keine bessere Idee als Zuhause herumsitzen und Filme gucken gefunden."

"Ich finde die Idee Filme gucken gar nicht so schlecht. Vor allem mit dir zusammen!" verteidigte Pia die Idee.

"Filme gucken können wir doch immer noch machen Schatz!" sagte er und drückte sie zu sich.

"Na gut..." willigte sie dann ein. Ich wusste das sie eigentlich gar keinen bock auf die Party hatte aber nur Liam zu Liebe einwilligte.

"Was ist mit dir Emily?" fragte er mich.

"Ähm ich..."

Pia guckte mich bettelnd an. Ich konnte sie doch nicht alleine auf dieser blöden Party langweilen lassen. Dann gehe ich lieber mit und wir beide machen unser eigenes ding. Dann wird es bestimmt nicht so blöd.

"Ok ich komme mit!" sagte schlussendlich.

"Super!" rief Liam.

"Wisst ihr was Leute?" meldete sich Pia.

"Was?" fragte ich.

"Ich habe jetzt Lust zu schaukeln!!" sagte sie und zeigte auf die beiden leeren Schaukeln auf dem Spielplatz.

"Dein ernst?" lachte ich.

"Jaa das haben wir schon lange nicht mehr gemacht Emily!!"

"Sind wir nicht zu alt um auf einem Spielplatz zu spielen?"

"Man ist nie zu alt um zu Schaukeln!!" rief sie und rannte zu den Schaukeln.

Ich und Liam tauschten unglaubwürdige Blicke aus und lachten dann.

"Komm Emily! Wenn Pia das machen will sollten wir auf sie hören!" lachte Liam und rannte Pia hinterher.

Naja anstatt alleine auf einer Parkbank zu sitzen schaukel ich lieber mit meiner verrückten besten Freundin und ihrem sehr netten Freund!

Als ich angekommen war saß Pia schon auf einer der zwei Schaukeln. Ich saß mich auf die andere.

"Wer wird mich jetzt anschubsen?" fragte Pia in einer Baby Stimme.

"Das mach ich doch!" sagte Liam lachend und gab Pia einen kurzen Kuss auf die Wange bevor er dann begann sie anzuschubsen. Ich versuchte mich nicht ganz so einsam zu fühlen und versuchte mich mehr für Pia zu freuen. Was für einen liebevollen und netten Freund sie doch hatte.

Plötzlich schubste auch mich jemand an. Als ich wieder zurück nach hinten schwingte haltete derjenige die Schaukel fest damit ich nicht wieder nach vorne schwingen würde. Ich drehte mich um, um zu sehen wer mich gerade angeschubst hatte und da stand er ganz nah hinter mir und flüsterte in mein Ohr.

"Hi"

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Die Liebe?Where stories live. Discover now