51: Abschied

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PoV Nanashi

Starr schaue ich an die Decke über mir.
Ich muss hier weg. Dringend.
Die anderen werden bereits nach mir suchen.
Oder?
Sasuke ganz bestimmt. Ich vermisse den Jungen jetzt schon.
Aber bevor ich ihn wieder sehen kann muss ich einen Weg finden aus Konoha zu verschwinden.
Tsunade sagte, dass dieses Zimmer bewacht wird und mein Chakra kann ich mit den platzierten Siegeln auch vergessen.
Wenn ich nur wüsste wo diese Teile versteckt sind. Dann könnte Karin mein Chakra spüren und die Jungs zu mir führen.
Oder sie nutzt meine Abwesenheit dazu sich an meinen Freund ran zu machen.
Okay...
Ich muss so schnell wie möglich von hier verschwinden.

Plötzlich wird die Tür aufgerissen und die Hokage steht im offenen Türrahmen. Hinter ihr kann ich den blonden Jungen, Naruto, ausmachen.
"Er ist wirklich tot? Orochimaru wurde besiegt?", fragt sie fassungslos und geht ein paar Schritte auf mich zu.
Genervt verdrehe ich die Augen.
"Erst einmal Hallo. Danke mir geht's gut und du musst nicht so schreien. Ich höre inzwischen wieder recht gut.", antworte ich gleichgültig und wende meinen Blick zurück an die Zimmerdecke.

PoV Sasuke

Er hat sich doch tatsächlich selbst in die Luft gejagt...
Nur ganz knapp konnte ich dem letzten Angriff des Akatsuki entkommen und auch nur, weil ich Manda beschworen habe um mich zu schützen.
Jetzt ist es vorbei...
Ich bin erschöpft, habe beinahe kein Chakra mehr, mein Körper ist von Wunden übersät und einige Male war es mehr als knapp. Zitternd stehe ich einfach nur da und ringe nach Luft.
Aber das alles ist jetzt egal. Der Mann ist tot und ich habe den Kampf gewonnen.
Für dich gewonnen, Nanashi...
Von Weitem kann ich noch Suigetsu, Karin und Juugo auf mich zulaufen sehen bevor meine Beine nachgeben und ich auf den Boden knalle. Erschrocken rufen meine drei Begleiter meinen Namen als sie näher kommen und ich schließe die Augen.
Alles wird dunkel um mich herum und still...
"Sasuke...", hallt eine vertraute Stimme leise durch meinen Kopf bevor ich vollständig in die Bewusstlosigkeit gleite.
Nanashi...

~☆~

"Es ist deine Schuld!"
Wessen Stimme ist das? Ich glaube sie gehört zu Suigetsu.
Er klingt ziemlich aufgebracht. Wieso?
Noch immer umhüllt mich Dunkelheit, doch ich spüre etwas Weiches an meinem Rücken. Ein Bett? Wahrscheinlich...
"Wieso meine Schuld!?", ertönt eine weibliche Stimme schrill.
Karin...
"Na drei Mal darfst du raten. Hättest du uns gleich alle gerufen als du gespürt hast, dass Nanashi nicht allein ist hätten wir ihr helfen können!"
"Ich kann nichts dafür! Hättet ihr beide euch nicht aufgeteilt und stattdessen Sasuke's Plan befolgt wäre alles gut gegangen.", rechtfertigt sich das Mädchen.
Ich erinnere mich...
Nanashi, sie...
Sie ist tot, richtig?
Deshalb fühle ich mich so leer...
Sie ist es, die mir fehlt...
"Schieb die Schuld ja nicht auf mich!", entgegnet Suigetsu erneut laut.
"Glaubst du etwa ich wollte, dass so etwas passiert!?"
"Du hast Nanashi doch von Anfang an nicht leiden können!"
"Du genau so wenig wie ich! Und außerdem heißt das nicht, dass ich ihr den Tod gewünscht und gewollt habe, dass auch Sasuke verletzt wird!"
"Wann er wohl endlich aufwacht...?", fragt Suigetsu etwas leiser und nun ertönt auch eine andere Stimme, die ich bisher vermisst habe.
"Er ist schon wach.", erklärt Juugo ruhig.
Seufzend öffne ich die Augen.
Die drei Shinobi stehen um mich herum und mustern mich besorgt.
Ich setze mich langsam auf und spüre den Schmerz durch meinen Körper pochen.
Doch das stört mich jetzt nicht. Er ist nichts verglichen mit dem Schmerz in meinem Herzen und dem Wissen, dass Nanashi weg ist.
Wie lange ich wohl bewusstlos war?
Eigentlich kümmert es mich nicht. Nanashi ist fort...nichts kümmert mich mehr.
Ich bin allein...
"Sasuke, ich...", fängt Karin an, doch ich bringe sie mit einem Blick zum Schweigen.
In ihren Augen schimmern Tränen und es sieht aus als hätte sie in letzter Zeit viel zu wenig geschlafen.
Aber es ist ihre Schuld, dass meine einzige Liebe tot ist.
Ich will sie nicht mehr sehen. Es macht mich krank.

PoV Karin

Was bildet sich dieser Freak nur ein!?
Er versucht wirklich die Schuld an Nanashi's Tod auf mich zu schieben! Wer hätte denn ahnen können, dass die beiden Chakraquellen, die ich bei ihr gespürt habe, ausgerechnet zwei Mitgliedern von Akatsuki gehören?
Es stimmt Nanashi und ich kamen noch nie wirklich gut miteinander aus...
Aber ich habe nie gewollt, dass sie stirbt. Zumindest nicht ernsthaft...
Die ganzen letzten zwei Nächte habe ich versucht ihr Chakra aufzuspüren.
Ich habe versucht sie zu finden, doch sie ist weg.
Endgültig...
Ich kann ihr Chakra nicht mehr spüren.
Dazu noch die Sorge um Sasuke, der bei dem Kampf mit dem Akatsuki schwer verletzt wurde...
Verdammt ich habe sogar ein wenig geweint.
"Er ist schon wach...", murmelt Juugo.
Gespannt wenden wir uns dem Schwarzhaarigen auf dem Bett zu, der langsam die Augen öffnet und sich vorsichtig aufsetzt.
Er scheint uns gar nicht richtig wahrzunehmen. Als wäre er mit seinen Gedanken ganz wo anders.
Ich muss ihm sagen, wie leid es mir um Nanashi tut.
"Sasuke, ich...", fange ich an doch verstumme sofort als er zu mir schaut.
Der Blick seiner tiefschwarzen Augen ist leer und kalt. Eher habe ich das Gefühl, dass er durch mich hindurch schaut als das er mich wirklich sieht.
Schmerzhaft zieht sich mein Herz zusammen.
Das ist nicht richtig...
Ich wollte Sasuke doch glücklich machen. Ich wollte ihn lächeln sehen so wie damals. Doch jetzt befürchte ich, dass er wirklich nie wieder lächeln wird.
Was habe ich nur angerichtet?
"Sasuke..."
"Geh.", unterbricht er mich knapp.
Seine Stimme ist wie sein Blick.
Kalt, hart.
Verwirrt schaue ich abwechselnd zu Suigetsu und Juugo, die neben mir stehen bevor ich mich wieder dem Jungen auf dem Bett zuwende.
"Was..?"
"Du sollst gehen! Hau ab! Ich will dich nie wieder sehen!"
Erschrocken durch seine laute Stimme zucke ich zusammen und weiche einen Schritt zurück.
Ich soll gehen?
Mein Herz sticht schmerzhaft bei seinen Worten und heiße Tränen bahnen sich einen Weg über meine Wangen nach unten.
Hasserfüllt liegt nun sein Blick auf mir während sein Gesicht keine Regung zeigt.
Er meint es wirklich ernst.
Noch einmal öffne ich den Mund, um etwas zu erwidern, schließe ihn jedoch ohne etwas zu sagen.
Und dann laufe ich.
Ohne ein Wort drehe ich mich um und verlasse das Zimmer, verlasse die kleine Hütte.
So schnell mich meine Füße tragen haste ich durch den Wald und mit jedem Schritt wird mein Herz schwerer und meine Tränen verschwemmen mir mehr meine Sicht.
Ich stolpere über eine Wurzel und lande unsanft auf dem Boden. Meine Hände und Knie sind schmutzig und aufgeschürft, doch das interessiert mich nicht.
Der einzige Schmerz ist der in meinem Herz und die Gewissheit, dass mich der Junge den ich liebe abgrundtief hasst.
Es tut mir leid...
Schluchzend bleibe ich auf dem Boden sitzen und schlinge die Arme um meine Beine.
Es tut mir so leid...
Nanashi...Sasuke...
Ich wollte das nicht.
Wirklich...

Nanashi - Die Tochter der Schlange (Sasuke FF) || #Sashi [Wird überarbeitet] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt