Kapitel 3

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Es war ein Dienstag, als ich ihn zum ersten Mal sah.
Ich schätzte ihn auf zwei oder drei Jahre älter als ich, also so auf 21-23. Er trug eine schwarze Brille und hatte blond gefärbte Haare. Ein lockeres marinblaues Shirt mit V-Ausschnitt und eine schwarze enge Hose rundeten seinen Look perfekt ab.

Ich sass gerade mit nassen Haaren, einer Jogginghose und einem XXL Shirt auf meinem Bett.
Meine Oma war losgegangen um sich etwas zu essen zu kaufen.
Mir war langweilig und ich hatte hunger. Kurz bevor hatte ich das erste Mal ohne Aufsicht duschen können und wartete jetzt auf mein Mittagessen.

Ich schreckte also auf, als die Tür aufgieng, denn so schnell hatte ich keine Gesellschaft erwartet.

Er machte einen grossen Schritt durch die Tür und sagte: "Hallo Bro.", dann hob er den Kopf.

Ich grinste: "Hallo, ich glaube zwar nicht, dass ich dein Bro bin, aber nett dich kennenzulernen."

Er grinste zurück und ich fühlte mich von einem Moment auf den anderen ziemlich lebendig.

"Ja stimmt, wärst du mein Bro hättest du dich ziemlich stark verändert. Ich finde es auch nett dich kennenzulernen. Ich bin Niall."

"Lena.", stellte ich mich vor.

"Nun Lena war nett kurz mit dir zu plaudern, aber ich muss ein Zimmer weiter."

"Kein Problem Niall, vielleicht bis bald."

Lächelnd ging er zur Tür und drehte sich mit einer Hand auf der Klinke noch einmal um: "Hoffentlich bis bald Lena."

Kaum hatte er die Tür geschlossen konnte ich nicht anders als fröhlich aufzulachen. Von einer Sekunde auf die andere hatte ich super Laune.

In meinem Bauch kribbelte es und ich brachte das Lächeln nicht mehr von meinen Lippen weg.

Das bemerkte auch Maria als sie 15 Minuten später in mein Zimmer kam.

"Guten Mittag mein Sonnenschein, was hat dich den so zum Strahlen gebracht?"

"Ach weisst du, ich hatte eine nette Begnung vorhin."

"Aber doch nicht etwa mit einem blonden jungen Mann?"

Ich sah sie etwas erstaunt an.
Aus meinem Gesichtsausdruck konnte sie lesen, das dies so war.

"Ein ganz hübscher netter Junge", meinte sie.

"Wieso? Kennst du ihn?", fragte ich meine Grossmuttet gespannt.

"Nein, aber ich bin ihm schon das eine oder andere Mal im Gang begegnet. Er hat einen Freund der in einem Zimmer ganz nah von deinem ist, hat er mir erzählt."

"Oma.", sagte ich etwas epört aber auch amüsiert und neugierig.

"Ja... ich habe mich vor ein paar Tagen mit ihm unterhalten, da er auch schon eine Weile im Spital unterwegs war."

"Ahaa. Und er hat dir einfach so erzählt, wieso er hier ist?"

"Nein, nein aber als ich von meiner überausgutaussehenden Enkelin gesprochen habe, wollte er umbedingt deine Zimmernummer wissen."

"Mariiiaa?!", frage ich meine Oma lachend.

"Nei keine Angst mein Kind, ich habe nur kurz erwähnt, dass ich dich besuche und es hat sich ergeben, dass wir beide in die gleiche Richtung mussten..."

"Aha.", sage ich etwas überzeugter.

Maria tätschelt meine Hand: "Wo hast du ihn kennengelernt?"

"Er ist ausversehen in mein Zimmer gekommen. Er wollte zu seinem Freund. Wie du schon gesagt hast ist sein Freund im Nebenzimmer. Er ist wohl einfach eine Tür zu früh ins Zimmer gekommen."

"Aber mein Kind, ich habe nie etwas von Nebenzimmer gesagt, er ist im Zimmer gegenüber."

Jetzt fange ich richtig an zu lachen.
Meine Oma kichert und ich denke mir, dass ich gar nicht wusste, dass ältere Frauen auch noch so lachen...

Als wir uns beide wieder beruhigt haben schmunzelt Maria:
"Lena ich glaube er wollte dich wirklich kennenlernen. Er fand dich schon auf dem Bild hübsch."

"Du hast ihm ein Bild von mir gezeigt?!", pruste ich.

"Ja so ein junger, charmanter Mann, dich konnte ich ihm fast nicht vorenthalten."

Sie hält inne und schiebt dann noch lachend nach: "Vielleicht wirst du mir einmal noch dankbar sein..."

"Vielleich, vielleicht...man weiss ja nie..."

Und ich sage euch, ich wurde noch dankbar dafür. :D

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