Kapitel 36

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Kili POC

Seufzend lies ich meinen Kopf gegen die kalte Steinwand sinken. Seit fünf Tagen saß ich nun schon abwechselnd bei Fili oder Myra am Bett, die beiden hatten ziemlich schwer einstecken müssen. Oin war sich leider noch nicht ganz sicher ob die beide durch kommen würden und so war es für mich jeden Tag eine Zerreißprobe. Meine Augen wanderten wieder zu Fili. Er lag Immernoch regungslos in seinen bett. Er hatte durch den Sturz vom Turm einige Knochenbrüche und eine Gehirnerschütterung abbekommen. Myra hingegen war da noch ganz gut weg gekommen, sie hatte 'nur' eine Gehirnerschütterung und einige tiefe Wunden.
Als die schwere Tür langsam geöffnet wurde, sah ich kurz auf. Im Türrahmen stand Thorin, seine müden Augen musterten kurz Fili, dann fiehl sein Blick wieder auf mich. Auch er hatte seit Tagen fast kein Auge zu bekommen, denn genauso wie ich Fili nicht von der Seite wich, wich auch er nicht von Myra's.
"Ist er aufgewacht?"
Fragte mein Onkel erwartungsvoll.
"Nein.....und Myra?"
Betrübt schüttelte er daraufhin nur den Kopf.
Eigentlich sollte ich glücklich sein, denn wir hatten alle den Erebor wieder und Thorin konnte seinen Platz als rechtmäßigen König einnehmen. Doch was brachte mir dass wenn mein Bruder nicht dabei ist? 
Und was wäre wenn Myra wieder aufwacht, Fili aber stirbt? Oder anders herrum. Keiner der beiden kann ohne den anderen leben.
Meine Gedankengänge wurden durch Thorin unterbrochen.
"Kili, leg dich hin! Ich pass schon auf deinen Bruder auf."
Resignierend schüttelte ich heftig den Kopf.
"Das war ein Befehl!"
Hängte mein Onkel daraufhin noch dran. Seine Stimme klang nun nichtmehr so sehr erschöpft, sondern eher fest.
Ich wollte seine Befehle natürlich nicht missachten, geschweige den mich in dieser Situation mit ihm anlegen, weswegen ich schweren Herzens aufstand, noch einmal ein Blick zu meinen Bruder warf und langsam an Thorin vorbei stiefelte.  
"Balin ist in der Bibliothek und wird dir dein Zimmer zeigen."
Rief mein Onkel mir noch nach bevor ich um eine Ecke bog.

Nach kurzem umherirren in dem Raum voller Regale die bis zum Anschlag hin mit Büchern gefüllt waren, fand ich endlich den graubärtigen Zwerg. Auf die Frage wo genau den mein Zimmer sei, beschrieb er mir kurz den Weg und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder seinem Buch zu.  Er hatte mir noch gesagt das mein Zimmer zwischen den von Myra und Fili sei. Was mir um einiges weiter half denn sonst hätte ich mich wahrscheinlich verirrt. Schließlich war mein Zuhause bislang immer die blauen Berge.

Bis auf ein altes Bett war der Raum vollkommen leer. In einer Ecke konnte ich meine Waffen sehen, Thorin musste sie dorthin gelegt haben. Um mich meiner dreckigen Sachen zu entledigen hatte ich einfach keine Kraft mehr. Weswegen ich mich einfach in die Kissen fallen lies.
Bevor mich meine Müdigkeit überfiel, lies ich mir die letzten Tage nochmal durch den Kopf gehen. Ich musste an die Worte von Legolas denken, das Tauriel im Düsterwald bestattet werden würde und nicht bei mir hier im Erebor. Ich hatte das Gefühl, diese Elbin hatte, als sie gegangen war mein herz mit sich genommen. Das ich irgendwann wieder glücklich werden würde vermag mein Herz und meine Seele nicht zu glauben.
Schlussendlich dachte ich noch lange über Tauriel nach, bis meine Müdigkeit dann doch siegte.

Weitere fünf Tage vergingen, weder Fili noch Myra fand es angemessen endlich einmal auf zu wachen.
Wir hatte mittlerweile damit begonnen den Erebor einigermaßen wieder her zu richten. Obwohl ich am Ende des Tages tot müde in mein Bett fallen könnte, ließ ich es mir nicht nehmen nocheinmal bei meinen Bruder und Myra vorbei zu schauen. Oft schlief ich dann auch am Bett, einer der beiden ein und wurde dann frühs durch Thorin geweckt der auch nach den beiden sah.

So auch diese Nacht, nachdem mein Onkel mich aus meinen Träumen geholt hatte verließ er wieder den Raum. Heute hatte er überhaupt keine Zeit nach dem beiden zu gucken, da Bart und Tranduil vorbei kämen. Schließlich musste Thorin sein Versprechen gegenüber Bart einlösen und Tranduil sollte auch seine kostbaren Juwelen bekommen, da er sich in der schlacht mit uns gegen die Orks verbündet hat.
Ein klopfen an der Tür lies mich hochfahren,
"Kili, beeil dich!"
Erklang die dunkle Stimme meines Onkels durch die Tür.
Ich folgte Thorin's Befehl, da er mir gestern Abend mitgeteilt hatte, das er wollte das ich, als zukünftiger Prinz vom Erebor, Tranduil die Truhe mit den Edelsteinen übergebe.

MyraWhere stories live. Discover now