Wiedersehen

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Das trübe dunkelblaue Wasser zog mich immer weiter runter oder war ich es, die schwerelos immer weiter runter schwebte. Alles verschwamm langsam und qualvoll, doch bevor mir schwarz vor Augen wurde merkte ich wie jemand mich packte und mich aus dem Wasser zog.

Ich wachte verwirrt in einem weiß gestrichenen Zimmer auf. Kabel und Apparate waren die ersten Dinge, die ich sah. Dann erblickte ich eine Person, die eingenickt auf einem Stuhl dasaß. Es war Falcon. Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen, als mir die Erinnerungen hochkamen. Steve, Bucky, der Kampf und dann die Szene in der Nähe des Sees. Vorsichtig setzte ich mich auf, kurz aus dem Fenster schauend. Mein Blick wanderte auf den kleinen Tisch neben dem Bett, auf dem eine Vase mit Blumen stand. Nur wenige Sekunden später wachte Falcon auf, als er mich erblickte erhob er sich rasch. ,,Du hättest mich ertrinken lassen sollen, Falcon. Paul ist tot und Steve...auch." ich sah ihn traurig an ,, Ich habe nichts mehr und ohne Steve schaffe ich das Alles nicht. " Tränen bildeten sich und ich wand meinen Blick ab. ,, Amelie, du bist eine sehr gute Freundin, ein Familien-Team-Mitglied. Ich kann doch nicht zulassen, dass du Selbstmord begehst. " erwiderte er und setzte sich auf den Rand des weißen Bettes ,, Und vorallem was würde Steve sagen, wenn er erfährt dass ich dich hab sterben lassen." Er lächelte schief und ich verstand es nicht. ,, Steve lebt, Amelie. " seine Worte hallten in meinen Ohren, während ich ihn sprachlos ansah ,, Er hat es überlebt. Sein Herz hat nur für ein paar Minuten aufgehört zu schlagen, doch wir konnten ihn retten." Eine ganze Weile sah ich ihn an, immer wieder seine Sätze im Kopf wiederholend. ,, Wirklich? " flüsterte ich fragend, ängstlich schauend es sei nur ein Traum oder ein Scherz. Als er nickte machte ich mich sofort daran zu schaffen mich von den Kabeln und Schläuchen zu befreien, schlug die Bettdecke zurück und lief noch mit wackeligen Beinen in Richtung Tür. ,, Er ist einen Flur weiter." rief Falcon, und bevor er noch irgendwas sagen konnte lief ich los. Im Gang sah ich mich ab und zu um, doch mein Blick lag nach vorne gerichtet. Als ich um die nächste Kurve bog blieb ich abrupt stehen. Steve stand da, mit einer Tasche in der Hand, und sah mich an. Er schien schon entlassen worden zu sein. ,, Amelie. " er ließ die Tasche fallen und ich rannte so schnell ich konnte zu ihm. Er fing mich auf und drückte mich an sich. Seine Nähe, in seinen Armen zu sein tat gut. ,, Ich dachte schon ich hätte dich verloren." mit zerbrechlicher Stimme legte ich meinen Kopf auf seine Schulter ,, Tu mir das nie wieder an." Sanft strich er mir über die Haare, während ich versuchte nicht in Freudentränen auszubrechen. ,, Ich verspreche es dir." erwiderte er und löste sich von mir, um mir fest in die Augen zu sehen ,, Und du begehst nie wieder Selbstmord. " Nickend sah ich ihn entschlossen an, als er mein Gesicht umfasste. Er lebte, es war keine Illusion. Langsam zog er mich zusich und unsere Lippen berührten sich. Ich hatte ihn so vermisst. ,, Lass uns nach Hause fahren. " sagte ich und löste mich von ihm ,, Ich hole schnell meine Sachen und du wartest unten auf mich." Ohne auf eine Antwort abzuwarten lief ich los in Richtung meines Zimmers.

Lächelnd schwang ich mich auf sein Motorrad und umfasste Steves Körper. Schnell hatte ich mich umgezogen, meine Sachen gepackt und mich anschließend von Falcon verabschiedet, der mich nur grinsend angesehen hatte. Ich war so froh, dass Steve noch lebte. Ein großer Stein fiel mir vom Herzen. Als wir in der Wohnung ankamen schloss ich langsam die Tür und schaute mich ersteinmal um. Natürlich kannte ich alles, doch trotzdem schien eine ganze Weile vergangen zu sein. ,, Schön wieder hier zu sein." seufzte ich, während Steve einige Schritte auf mich zu kam ,, Ich habe dich vermisst." Er umfasste mein Gesicht und küsste mich. ,, Ich dich auch." erwiderte er lächelnd. Glücklich umfasste ich seinen Nacken mit meinen Armen und erwiderte seinen Kuss auf dieselbe leidenschaftliche Art und Weise wie er. Unser Kuss wurde inniger und er zog mich näher zu sich heran. Langsam machte ich ein paar Schritte nach vorne in Richtung Schlafzimmer, während wir uns küssten. Die Tür war schon offen, sodass ich sie schnell hinter uns schloss. Ich fuhr ihm mit meiner Hand durch die Haare, während ich mich auf das Bett rückwärts fallen ließ und ihn mitnahm. Er verspannte sich etwas, als ob er nicht wüsste, ob ich es wirklich wollte. ,, Ich liebe dich. " sagte ich und sah ihn kurz an. Seine Augen leuchteten blau. Dann küsste ich ihn erneut, dabei sein T-Shirt ausziehend. Ich sorgte dafür dass ich über ihm war und auf ihm saß. Und während ich ihn küsste zog ich mein Pulli aus, dabei löste sich das Haargummi und meine langen Haare fielen mir bis zum Rücken hinunter, ein paar ins Gesicht. ,, Ich liebe dich auch Amelie." erwiederte er und hielt kurz inne um mich anzusehen, dann legte er mich auf das Bett. Vorsichtig strich er mir meine Haare aus dem Gesicht, dann legte er seine Lippen auf meine.
Sein Mund wanderte zu meinem Hals, wo er mich weiter küsste. Dieses Gefühl bei ihm zu sein war einfach nur fantastisch. Überall kribbelte es. Keiner konnte uns jetzt trennen, keiner.

Die Sonne schien mir milde ins Gesicht als ich vorsichtig die Augen öffnete. Ich weiß nicht warum, aber ich bekam angst dass alles was gestern passiert war nur ein Traum gewesen war. Doch es war kein Traum. Mein Kopf lag auf Steves Brust, während es so aussah als würde er mich umarmen. Eine Weile blieb ich liegen, doch dann erhob ich mich vorsichtig, ohne ihn zu wecken, und ging ins Bad. Dort wusch ich mich, zog mich an und tapste freudestrahlend in die Küche, um dort das Frühstück vorzubereiten. Ich war fast fertig und gerade dabei ein Pfannkuchen zu wenden, als Steve seine Arme um meine Taille schlang und mich auf die Wange küsste. ,, Das nächste Mal mach ich dir Frühstück." raunte er mir ins Ohr, woraufhin ich mich grinsend umdrehte. Noch nie in meinem ganzen Leben war ich so glücklich wie jetzt. Hätte mir jemand gesagt, dass sich mein Leben so ändern, so verlaufen würde ich hätte ihm nicht geglaubt. Wir sahen uns tief in die Augen, die Schmetterlinge in meinem Bauch begannen verrückt zu spielen. Ein Klingeln unterbrach die Stille, denn mein Handy begann zu klingeln. Fragend holte ich mein Mobiltelefon von der Fensterbank und nahm den unbekannten Anruf an. ,, Guten Morgen, mein Name ist Robert Raven, ich bin vom Bestattungsinstitut. " meldete sich ein Mann auf der anderen Seite ,, Spreche ich mit Amelie Book?" Das Lächeln in meinem Gesicht verschwand ruckartig und ich ließ mich gegen die Wand fallen. ,, Ja, um was geht es?" aus den Augenwinkeln bemerkte ich wie Steve die Stirn runzelte. ,, Ich würde Sie gerne bitten bei den Bestattungsvorbereitungen zu helfen. Seine Mutter ist schockiert und schafft es nicht alleine." erklärte er ,, Bitte kommen Sie doch am Freitag um 14 Uhr vorbei. " Ausatmend fuhr ich mit meiner Hand über mein Gesicht und strich mir über die Haare. Ich wusste von Paul dass sein Vater früh starb und seine Mutter ihn selber aufzog. Es musste schwer sein seinen einzigen Sohn zu verlieren und dann auf diese Weise. ,, Ich werde vorbei kommen, danke." erwiderte ich knapp und verabschiedete mich anschließend. Steve kam auf mich zu, während ich auf den Boden rutschte. ,, Was ist los?" fragte er besorgt und setzte sich neben mich, mich im Blick. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn kurz nur an. ,, Es war einer vom Bestattungsinstitut. Ich soll bei den Vorbereitungen für Pauls Beerdigung helfen." traurig drehte ich meinen Kopf wieder weg und sah gerade aus. Da spürte ich Steves Hand, die meine umfasste und festhielt. Erneut drehte ich meinen Kopf zu ihm, sein Ausdruck verriet Entschlossenheit. ,, Hej, wir schaffen das." meinte er und sah mich aufmunterungsvoll lächelnd an ,, Zusammen." Nickend lehnte ich meine Stirn gegen seine.

Zeitsprung

Die Vorbereitungen verliefen normal und bald kam der Tag, an dem Paul beerdigt wurde. Es waren nicht viele da, nur die Mutter, ein paar Verwandte, die engsten Freunde und wir. Jeder legte eine Rose auf sein Grab, ich hielt die Rede und alle trauerten so wie es sich gehörte. ,, Danke, für deine Hilfe." bedankte sich Pauls Mutter und umarmte mich, ihr schwarzer Schleier verdeckte ein wenig ihr tränenüberströmtes Gesicht. ,, Kein Problem. Wenn was ist, Sie können mich jederzeit anrufen, mich besuchen. Ok?" mitfühlend drückte ich ihre Hände. Sie ließ mich nickend los und ging weiter. Dieser Tag war einfach nur traurig.

Zwei Wochen nach der Beerdigung musste Natasha vor einem Untersuchungsausschusses aussagen. Falcon, Natasha, Fury, Steve und ich trafen uns noch einmal auf einem Friedhof. ,, Wir sollten aufpassen. Hydra ist nicht geschlagen. " meinte Fury mit fester Stimme ,, Haltet die Augen offen. " Ich nahm Steves Hand und sah ihn lächelnd an, dann in die Runde. ,, Solange wir zusammenhalten schaffen wir alles. " zuversichtlich sah ich zu Fury, der leicht schmunzelte ,, Zusammen schaffen wir das." ,, Was habt ihr jetzt vor?" fragte uns Natasha. ,, Falcon, Steve und ich, wir werden den Winter Soldier suchen und ihm helfen " erwiderte ich und umarmte Natasha und Fury zum Abschied. Dann nahm ich Steves Hand und wir gingen zusammen davon.

Hallo meine Lieben,
das war das letzte Kapitel. Unglaublich, dass die Geschichte/ FF hier endet. Wenn ich zurückdenke, als ich damit begonnen habe und jetzt ist sie fertig, da fließen mir schon die Tränen. Auch bin ich über die Anzahl der Leser überwältigt und stolz zugleich. Viele lieben Dank an alle, für die lieben Kommentare und für das Lesen ♥♥♥ Ich hab euch alle ganz doll lieb.
Aber ich werde mit einer neuen FF anfangen und ihr dürft entscheiden wer darin sein soll. Blättert einfach auf die nächste Seite und kommentiert. :)
Liebe Grüße,
Story98

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