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Sie liebte die Dunkelheit, genoss es, sich von ihr umhüllen und verstecken zu lassen. Es gab ihr ein Gefühl der Sicherheit, in dass sie sich sorglos fallen lassen konnte.
Wenn es ihr schlecht ging, wanderte sie oft die Straßen entlang, beschienen von schmutzigen Straßenlaternen, Kopfhörer in den Ohren.
In diesen Momenten fühlte sie sich frei, es war, als könne sie einfach gehen und nie wieder zurückkehren.
Wenn sie es dann aber doch tat, schmerzte sie das Licht, und sie wünschte nichts sehnlicher, als sich wieder in die Dunkelheit fallen zu lassen. Doch sie war ein Mensch, und Menschen haben Verpflichtungen.
Vielleicht versteckte sie sich in der Dunkelheit, um ihren Schatten nicht sehen zu müssen.

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