Kapitel 59 - Noch ein Problem

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Der nächste Tag war angebrochen und Justin und ich hatten uns fertig gemacht, um nun Frühstück zu holen. Irgendwie war es ein schönes Gefühl, einfach einen geregelten Alltag zu haben, wenn ihr versteht was ich meine.

Ich war glücklich. Ich wusste nicht, ob es war weil ich die Wahrheit endlich kannte, oder ob es so war, weil ich meine Sorgen erneut verdrängte. Aber ganz ehrlich, ich würde es einfach genießen, und wenn dann etwas passieren würde, hätte ich immer noch genug Zeit um mir darum dann Gedanken zu machen. Ich hatte die Schnauze verdammt voll.

Nachdem wir Frühstück geholt hatten setzten wir uns and den Tisch und fingen an zu essen. Ich hatte verdammt Hunger.

Es war schön, normale Sachen zu machen. Zu wissen, dass man einen ruhigen Tag hatte, und eigentlich machen konnte, was mal wollte.

Aber eine Sache musste ich ihn jetzt fragen.

"Was machst du jetzt eigentlich mit William? Also wie willst du an das Geld kommen?"

Justin schien erst etwas erschrocken zu sein von meinem plötzlichen Umschwung zu ernsteren Themen, schien dann jedoch zu überlegen. Ich wusste, dass er wahrscheinlich noch nicht die geringste Ahnung hatte, was er tun könnte. Ich hatte aber leider auch keine Idee. Ich kannte mich da nicht wirklich aus.

Ich wusste ja auch nicht, wie viel Geld Justin allgemein hatte. Wie viel er bis vor einem Monat in der Mafia verdient hatte, und wie viel er jetzt hatte.

Arbeiten, wie jeder normale Mensch kam für ihn nicht in Frage, das wusste ich. Justin war leider zu arrogant um das zu tun.

"Weiß ich noch nicht. Ich gucke erstmal, ob William sich nochmal meldet. Sonst kann ich das vielleicht auch einfach so bezahlen, da ich noch viel Geld habe."

"Ok..", sagt ich, da ich nicht wirklich der Meinung war, dass das eine gute Idee war. William würde ganz sicher nicht locker lassen und er wollte sicherlich viel Geld. Viel mehr als Justin hatte. William würde doch extra mehr Geld verlangen, weil er wusste, wie viel Justin verdient hatte.

Allerdings sagte ich nichts mehr. Auch das würden wir also auch einfach auf uns zukommen lassen.

"Wollen wir eigentlich wirklich mal in den nächsten Tagen oder Wochen zu meinen Eltern fahren?", wechselte ich das Thema. Ich wollte nicht hier sitzen und einfach leise sein. Außerdem waren das Sachen, über die wir noch zu reden hatten.

"Können wir machen. Lass uns das doch in der nächsten Woche machen."

Ich nickte lächelnd und biss in mein zweites Brötchen. Wie gesagt, ich hatte Hunger.

Plötzlich klingelte es an der Tür.

Ich kam mir vor wie in einem Déjà-Vu. War es vielleicht wieder William, der jetzt sein Geld wollte? Eigentlich konnte es nur er sein, wer sonst?

Justin stand langsam, ganz ruhig von seinem Stuhl auf und begab sich zur Tür. Es war mir ein Rätsel, wie er sich so ruhig verhalten konnte. Er strahlte wirklich eine Seelenruhe aus, die ich nie im Leben aufbringen könnte.

Mittlerweile war mir aber klar, dass es nicht William sein konnte. Er hätte nämlich schon zehn mal mindestens geklingelt in der Zeit, in der Justin aufstand und zur Tür ging. Wahrscheinlich würde er sogar schon hier stehen, weil er die Tür eingetreten hatte.

Es war definitiv nicht William.

Und das wurde mir auch klar, als ich Justin's Stimme vom Eingang hörte.

"Jaden. Was willst du hier?", fragte er neutral. In seiner Stimme war kein Hass, aber auch keine Freude. Sie war emotionslos. Als wenn er nur seinen Namen kennen würde, sonst nichts. Als wenn sie sich erst einmal oder so gesehen hätten und nichts voneinander wüssten.

"Kann ich rein kommen?", hörte ich seine Stimme, die ich wirklich lange nicht mehr gehört hatte. Ich hatte auch relativ wenig mit ihm gesprochen, da er sich so komisch verhalten hatte.

Dreißig Sekunden später stand er im Raum und schaute mich an. Er sah irgendwie anders aus. Ich hatte das Gefühl, dass sein Zustand sch verschlechtert hatte, auch wenn ich nicht wusste, was mit ihm los war.

Justin war nun auch wieder da und beide setzten sich auf das Sofa. ich stand ebenfalls von meinem Stuhl auf und tat es ihnen gleich.

"So Jaden, was gibt's?", fragte Justin nochmal, diesmal allerdings etwas genervter. Er wollte wohl genau so gerne wie ich, wissen was los war.

Jaden schaute uns beide abwechselnd an, als wenn er irgendwelche bestimmten Reaktionen von uns erwartete.

"Ihr habt sicher bemerkt, das ich mich sehr komisch verhalten habe..", begann er.

Seine Stimme klang so trostlos und traurig. Es musste ihm wirklich etwas schweres auf dem Herzen liegen. Ich hoffte, dass wir ihm helfen konnten und es ihm besser gehen würde, wenn er es uns erzählt hatte.

Justin und ich nickten, beide gespannt, was er als nächstes sagen würde.

"Es kann sein, dass ich vielleicht ein bisschen übertrieben habe, aber mir ging es irgendwie nicht gut."

"Komm zum Punkt, Jaden, und sei nicht so ein Lappen.", kam es von meinem geliebten Freund, der wohl mittlerweile noch genervter war. Ehrlich gesagt konnte ich es ihm nicht verübeln, weswegen ich leicht schmunzelte, was er bemerkte.

"Seid ihr noch zusammen?"

Justin und ich schauen uns irritiert an und wussten gar nicht, was er jetzt wollte. Wollte er vom Thema ablenken? Hatte es etwas damit zu tun? Oder hatte er einfach nur gesoffen oder etwas genommen?

"Jaden man, für so etwas habe ich keine Zeit. Ja, wir sind zusammen und jetzt sag endlich, was dein Scheißproblem ist."

Jetzt war er definitiv wütend. Doch Jaden schein das nicht zu stören, denn er schaute einfach weiter gerade aus auf die weiße Wand, an der ein kleines Bild hing.

"Jaden, entweder du sagst jetzt-", fing Justin an, doch wurde unterbrochen.

"Ich liebe dich, Evelyn."

Out of ControlNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ