Die Wahrheit

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*Rückblick zu dem selben Gespräch zwischen Taehyung und dem Manager, nur an einer anderen Stelle*

M: Und deshalb verlangst du nach extra bewachung, oder?
T: Ja genau. Aber nicht nur für mich. Auch für die anderen Members. Vor ihnen würden sie keinen halt machen.
M: Ok. Ich stelle jemanden ein. Aber wirst du es ihnen sagen?
T: Wem?
M: Den anderen Members.
T: Nein. Wenn sie es nicht wissen werden sie eher verschont. So ist es für sie besser.
M: Mmh ich verstehe...Also Taehyung, bis später. Ich werde mich nach jemandem umsehen. Ich werde schon einen vernünftigen Beschützer für euch finden.
T: Danke.
*Rückblick Ende*

-Taehyungs Sicht-
Er saß dort und wollte es tatsächlich wissen. "Ihr seid alle in Gefahr, Hoseok, vorallem du. Wegen mir." presste ich hervor. Sofort bereute ich es. Überrascht blickte er mich an "Wie meinst du das, in Gefahr? Wegen dir?" Ich musste ihm wohl oder übel antworten.
"Es gibt Leute die hinter mir her sind...weil ich...so bin wie ich eben bin. Und sie haben...schlimme Dinge vor. Was genau will ich mir nicht ausmalen. Und jetzt habe ich ihre Aufmerksamkeit auf dich gebracht...weil ich egoistisch war und dich nur in Gefahr gebracht habe weil ich dich Liebe..."
So stark hatte meine Stimme noch nie gezittert. Verwirrt schaute Hoseok mich an. "Wie meinst du, weil du wie bist? Ich verstehe nicht..." "Weil ich schwul bin." schnitt ich ihm das Wort ab. Er sah nicht so aus als ob er es schon kapiert hätte. "Sie wollen dir etwas antun, Hoseok. Weil ich dich liebe." Dieser Satz hatte mich unglaublich viel Kraft gekostet. Er würde sehen dass ich ein schlechter Mensch war. Ich verdiente ihn nicht.

-Hoseoks Sicht-
Seine Erklärung hatte mich verwirrt. "Wie meinst du, weil du wie bist? Ich verstehe nicht..." "Weil ich schwul bin." Seine Stimme klang heiser. Ich kapierte immer noch nicht. Warum sollte ich deswegen in Gefahr sein? "Sie wollen dir etwas antun, Hoseok, weil ich dich liebe." Er fiel in sein Kissen zurück, hätte ihm dieser Satz all seine Kräfte genommen. Perplex starrte ich ihn an. Alles was ich rausbrachte war ein dümmliches "Warum?". Tae sah mich mit leeren Augen an. "Ich werde es dir erklären. Ich kann verstehen dass du mich dann für einen schlechten Menschen hältst, zurecht. Ich habe dich aus egoismus in Gefahr gebracht." Ich wollte ihn unterbrechen, doch er legte einen Finger auf meine Lippen. "Du kennst meinen Vater ja. Ich liebe ihn und meine Mutter über alles. Er hat mich immer in allem unterstützt, egal in was. Auch dass ich schwul bin hat er ohne weiteres akzeptiert, auch meine Mutter versicherte mir dass sie mich akzeptiert wie ich bin, denn es ändert nichts an meiner Person.
Doch als es mein Onkel mitbekam brach ein Streit in meiner Familie aus, wegen mir. Mein Onkel beschimpfte mich und meine Eltern aufs schlimmste, dass ich eine Schande für die gesamte Familie war. Seine Worte taten weh. Er schrie, er werde mich umbringen. Doch dann tat er etwas noch schlimmeres. Er begann meinen Vater zu schlagen, als dieser sich für mich einsetzte und ich und meine Mutter mussten hilflos dabei zusehen. In seiner rasenden Wut packte er auch meine Mutter und brachte sie fast um...." Mein Atem stockte. Die Tränen die sich in meinem Hals zu einem Kloß geformt zu haben schienen raubten mir meine Stimme. Ich schluckte und sprach zitternd weiter "Wenn mein Vater ihn nicht K.O. geschlagen hätte und dann ihn und meine Mutter ins Krankenhaus gebracht hätte wären ich und sie warscheinlich nicht mehr am Leben. Wir zogen um, brachen den Kontakt zu der Familie meines Vaters ab. Es war scheuslich für ihn, doch ich war ihm so wichtig, dass er es mir zuliebe aushielt." Ich schluchzte. "Doch selbst als wir Umgezogen waren wurden wir ihn nicht los. Er schrieb Drohbriefe an mich, er sagte er würde mich umbringen. Dann kam ich hierher, nach Seoul. Mein Vater hatte mich nicht gerne gehen lassen, aber er wusste dass mich hier mein Onkel und seine Leute mich nicht so leicht finden können. Außerdem wollte er dass ich meine Träume verwirkliche. So kam ich zu euch. Ihr habt es warscheinlich nie bemerkt aber wir haben immer unauffällige Bewacher bei uns. Sie sichern euch und mich. Vor meinem Onkel." Es viel mir immer schwerer zu sprechen. Hoseok saß komplett überfordert und perplex auf meinem Bett. "Und...in seinem letzten Drohbrief stand, dass er es erfahren wird wenn ich einen Freund habe. Und wer meine Freunde sind. Und dann..." Ich erschauderte als ich an seine Worte dachte, die mir Wochenlang schlaflose Nächte bereitet hatten:
"Und wenn ich ihn dann finde, deinen "Freund" dann werde ich ihn umbringen, diesen Perversen, der es wagt die Ehre meiner Familie weiter zu beschmutzen. Und ich suche deine Freunde und seine Freunde und auch ihnen wird es nicht schön ergehen [...]"

"Und dann wird er ihn umbringen...." Der Kloß in meinem Hals machte mir das Atmen schwer. Hoseoks Augen weiteten sich. Er blies geräuschvoll die Luft aus seinen Lungen und sank in sich zusammen. Ich sah wie sich seine Hände zu Fäusten ballten. Er war bestimmt sauer auf mich...
Schonwieder fing ich an zu weinen, es war scheuslich gewesen all diese Erinnerungen wieder hervorzurufen. Es tat noch immer weh. Erschrocken sah er mich an und beugte sich plötzlich zu mir, nahm mich in den Arm und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Ich war überrascht.

I Need U BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt