Kapitel 26:

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„Dumbledore.", sagte Lucius zum Abschied. „Wir gehen, Dobby!"

Er schritt zur Tür, die er öffnete und als der Elf herbeigehumpelt kam, stieß er ihn mit einem Fußtritt nach draußen. Sie konnten Dobby den ganzen Korridor entlang vor Schmerz schreien hören. Ich stand eine Weile reglos da und dachte angestrengt nach. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

„Professor Dumbledore.", sagte ich hastig. „Könnte ich bitte dieses Buch haben?"

„Warum nicht, gewiss, Jade."

Ich schnappte das Tagebuch und rannte damit zur Tür nach draußen, wobei ich Harry mit Dumbledore alleine ließ. Von fern hörte ich Dobbys leiser werdenden Schmerzensschrei. Hastig und voller Zweifel, ob mein Vorhaben gelinge würde, zog ich meinen Schuh aus, dann die schleimige, dreckige Socke und stopfte es in das Tagebuch hinein. Dann rannte ich den Gang entlang, wo ich sie einholte.

„Mr. Malfoy!", keuchte ich und kam vor ihm schlitternd zu Halten. „Ich habe, was Ihnen gehört." Dann händigte ich es ihm aus.

„Mir? Ich kann dir nicht ganz folgen."

„Ich glaube, das können Sie schon. Sie haben es heimlich in Ginni Weasleys Zauberkessel gesteckt, oder? Sie wissen schon in der Winkelgasse."

„So so... Tatsächlich.", murmelte er lächelnd und hob seine Augenbrauen kurz in die Höhe.

Er gab Dobby das Buch, das er sofort an sich nahm und beugte sich dann zu mir herunter.

„Kannst du das auch beweisen?" Ich sagte nichts und er lächelte. „Komm, Dobby!"

Als er weg schritt, flüsterte ich Dobby, dass er es öffnen sollte. Zwar kannte er mich nicht, aber diesmal sollte er mir vertrauen. Dobby tat dies und erblickte die Socke von mir.

„Dobby!", schrie Lucius, der bereits mehrere Meter gegangen war.

Dobby schreckte auf. „Der Gebieter hat Dobby einen Socke Geschenk."

„Was? Ich soll dir eine..."

Lucius drehte sich kopfschüttelnd und um und Dobby rührte sich nicht. Er hielt meine eklige Socke empor und musterte sie, als wäre sie ein unschätzbares Geschenk.

„Der Gebieter war so gütig Dobby Kleidung zu schenken. Dobby ist frei."

Lucius Malfoy stand wie angefroren da und starrte den Elfen an. Dann knurrte er leise und nahm seinen Zauberstab hervor.

„Du hast mich um meinen Diener gebracht!?"

Er kam mit dem Zauberstab auf mich zu, währendem ich stehen blieb.

„Sie werden Jade Brian auf keinem Fall Leid zufügen!", sagte Dobby und ich fragte mich, woher er meinen Namen kannte.

„Avada..."

Dass Lucius einen tödlichen Zauber an mich anrichten wollte, fand ich ziemlich schockierend, doch es gab einen lauten Knall, als Dobby sich zwischen uns stellte und Mr. Malfoy zurück schleuderte, als Dobby diesen angriff. Er stand auf, das Gesicht rot vor Zorn, und zückte den Zauberstab, doch Dobby hob eine seiner langen, drohenden Finger.

„Du wirst eines Tages das gleiche üble Schicksaal erleiden, wie deine Eltern, Jade Brian!", sagte er knurrend. „Auch sie waren aufdringliche Dummköpfe!"

Lucius Malfoy hatte keine andere Wahl. Mit einem letzten, hasserfüllten Blick auf die beiden warf er sich den Umhang über und eilte davon.

„Jade Brian hat Dobby befreit!", sagte der Elf schrill und starrte mich an. „Wie kann Dobby sich jemals dafür revangieren?"

„Das war das Mindeste, was ich tun konnte, Dobby.", sagte ich. „Versprich mir nur, nie mehr mein Leben retten zu wollen."

Das hässliche braune Gesicht des Elfen teilte sich plötzlich zu einem breiten, zähnen blitzenden Lächeln.

„Nun, ich gehe jetzt besser. Es gibt ein Fest und meine Freundin Hermine sollte inzwischen aufgewacht sein..."

Dobby warf die Arme um meinen Bauch und drückte mich. „Jade Brian ist noch großartiger, als Dobby wusste."

„Woher wusstest du eigentlich von mir, Dobby?"

„Dobby hörte, dass seine Gebieter oft von Ihnen reden. Zuhause. Ihr Sohn erzählte ihnen alles."

„Draco Malfoy...", knurrte ich.

„Ja, Dobby hat ihn gehört."

„Danke, Dobby."

„Nein! Dobby hat Ihnen zu danken. Alles Gute, Jade Brian."

Und mit einem Fingerschnipsen verschwand Dobby.

Jade Brian: Die Kammer des SchreckensWhere stories live. Discover now