#12 "Wahre Worte"

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#12

"Wahre Worte"

Frustriert trete ich auf das Gaspedal meines gelben Autos und biege in die Straße der Schule.

Das Gespräch von gestern verlief in jeglicher erdenklicher Richtung nicht so wie ich es wollte. Aus meiner Drohung um diese Blondine von mir, meiner Schwester und meinen Freunden fern zu halten wurde ein gottverdammtes Spiel um Stand.

Es verlief nicht mal annähernd wie ich es mir erhofft hatte. Dieses Mädchen hat meinen ganzen Plan manipuliert. Sie hat sich aus der Opferrolle, der Marionette, herausmanovfriert und wurde zu einem Gegner und ich habe keine Ahnung wie sie das geschafft hat.

Und genau da spricht das Arschloch aus mir. Ich werde immer und immer mehr dieser Badboy. Jetzt habe ich sogar schon so ein badboytyypisches Spiel mit einem Badgirl.

Frustriert nehme ich jemanden die Vorfahrt und biege letztendlich in meinen Parkplatzt. Ich nehme AM von Arctic Monkeys aus meinem Auto und packe die CD vorsichtig in ihre Hülle. Meine Hände zittern leicht als ich die CD in der Ablage der Beifahrertür verstaue.

Ob Rae wohl auch Probleme damit hat, immer noch unter dem ganzen sie selber zu sein? Ich hoffe, denn so unfähig kann ich ja nicht sein.

Ich drehe den Zündschlüssel herum und das leise Summes des Motors verstummt. Ich knacke noch, schlecht gelaunt wie ich bin, mit den Fingern, bevor ich den Schlüssel aus dem Zündschloss ziehe und meine Autotür öffne.

Meine Haltung ist aggressiv und genauso fühle ich mich auch nach einer schlaflosen Nacht wie der letzten auch. Ich erhebe mich auf die Füße und schon fällt die Autotür zu. Meine Muskeln spannen sich an, ich koordiniere meinen Gang und bahne mir genau diesen durch die Schüler zu den Sportlern. Die Blicke der hormonellen Mädchen kann ich auf mir spüren, auf jeder Faser meines Körpers und ich genieße es, lasse die Muskeln extra unter meiner Haut tanzen.

"Hey", begrüße ich Tyler, welcher ohne seinen Bruder dort steht. Wir lassen unsere Fäuste sich berühren und umarmen uns dann kumpelhaft. Das ist bei uns im Team die normale Begrüßung.

Tyler grinst nur leich: "Hey."

"Wo ist dein Bruder?" Und seine hübsche kleine Freundin?

Wenn man gerade vom Teufel spricht. In diesem Moment fährt ein rotes Auto auf den Parkplatz der Schule und hält. Es ist Finns. Ich muss nicht lange meinen Kopf anstrengen um zu wissen, wer das blonde Mädchen mit der Pilotenjacke, den taffen Boots und der runden Sonnenbrille ist. Sie sieht noch immer aus als würde sie nicht aus diesem Jahrhundert kommen.

Tyler hält es nicht für nötig das offensichtlich zu sagen. Als ich mich wieder zu ihm wende sehe ich wie mein Kumpel die Augen verdreht. "Was ist?", möchte ich grinsend den Grund hören.

Tylers helle Augen blicken überlegend gen Himmel bevor sie sich wieder auf mich richten. "Naja", beginnt er, "dieses Mädchen, Rae, sie ist komisch. Seit ein paar Tagen hängen sie beide bei uns Zuhause rum und ... Ich weiß nicht. Sie ist so komisch. So falsch. Immer wieder widerspricht sie sich selber mit ihrem Verhalten und ihren Worten." Tyler schenkt mir einen unsicheren Blick und genauso fährt er sich durch die Haare: "Ich weiß auch nicht. Vielleicht bilde ich mir das nur ein?"

Entschlossen schüttle ich den Kopf: "Nein, nein ich weiß was du meinst. Rae ist komisch."

Tyler schenkt mir einen dankenden Blick.

Währenddessen schländert das wohl doch beliebteste Paar der High School zu unserer kleiner Gruppe. Während die meisten sie nur aus dem Augenwinkel mustern und andere Ihnen erst keine Beachtung schenken, mustere ich sie genauer. Sie laufen eng nebeneinander her und Finn schaut stolz durch die Schüler, aber Rae schau nur stur nach vorne. Ihr scheint das alles wohl gerade nicht so zu gefallen. Finn scheint sie aber auch fast schon allen vorzuführen wie ein herrausgeputzes Küken. Doch das, was meine Aufmerksamkeit auf sich zieht sind ihre Hände. So nahe aber sie berühren sich nicht.

Suddenly Bad | Where stories live. Discover now