Youth

4.4K 348 238
                                    

Mey

Ich rannte die Treppen hoch und kam keuchend vor Jungkook und Taehyung's Tür an. Ich drückte merhmals wie verrückt auf den Klingelknopf und hämmerte gegen die Tür. Plötzlich wurde sie aufgerissen und ein leicht verstörter Jungkook schaute mich an und wenige Meter von ihm entfernt stand Taehyung, der auf mich zustürmte und in seine Arme drückte. "Wieso weinst du? Was ist passiert?", wollte Jungkook wissen und nachdem sich Tae von mir gelöst hatte und die letzten Tränen mit seinem Pullyärmel weggewischt hatte, überreichte ich Jungkook das Aufnahmegerät.
"B-Bitte hört e-es euch an und sagt mir was e-er sagt!", flehte ich die Beiden an mit bebender Stimme, doch Jungkook schüttelte nur stumm den Kopf.
"Was?", fragte ich aufgelöst und wiedereinmal schüttelte er den Kopf. "Das ist von Jimin, oder?". Ich nickte. "Deswegen. Er hat es nicht einfach so auf Band gesprochen damit wir es uns anhören, sondern du.", antwortete er und gab mir das Aufnahmegerät wieder, während sich neue Tränen in meinen Augen bildeten. "Aber-", wollte Taehyung widersprechen, aber Jungkook schüttelte nur den Kopf. "Was ist überhaupt los?", fragte Taehyung und ich atmete tief ein und aus um mich zu beruhigen. "Jimin ist w-weg.". "Komm doch erst einmal rein.", schlug Jungkook vor und diesmal schüttelte ich den Kopf, ehe ich mich umdrehte und die Treppe herunter rannte, während weitere Tränen meine Wangen hinab flossen.

Ich schloss die Tür hinter mir ab und sank an ihr herunter, ehe ich den Kopf zwischen meinen Beinen vergrub, weinte und schluchzte. Mein Körper bebte wie verrückt und ich spürte nur Kälte. Das Wetter verschlechtere alles nur noch mehr, es regnete und dicke graue Wolken hingen über Seoul. Alles schien grau, die Stadt, der Regen, die Wolken, meine Gefühle. Alles.

Und so würde es auch für eine lange Zeit bleiben.

2 Monate später | 03. Februar

Ich lebte komplett isoliert. Nichts bereitet mir mehr Freude, den ganzen Tag saß ich in meiner Wohnung, starrte die Kaffeetasse an die ich immer Jimin gegeben hatte, arbeitete am Laptop, starrte aus dem Fenster und aß wenig. Es war als hätte mir jemand meine Lebensmotivation genommen, etwas fehlte in meinem Leben. Besser gesagt 'Jemand'. Jimin.

Träge schaute ich aus dem Fenster auf die vielen Menschen, die sich durch die engen Straßen quetschten mit ihren Regenschirmen. Es war wie ein buntes Meer, aber alles schien grau in meinen Augen.
Jimin fehlte mir.
Jeden Tag las ich die 4 Worte die auf dem Zettel standen, drückte auf den Knopf des Aufnahmegerätes und stellte mir vor wie er etwas sagte zu mir.

Tagtäglich zerbrach ich mir den Kopf was er mir sagen würde, hoffte jeden Tag dass er plötzlich wieder da war, aber natürlich passierte dies nicht. Ich machte mir jeden Tag falsche Hoffnungen, lügte mir selbst vor dass er irgendwann zurückkommen würde, dass ich nur warten musste.

Ich schaute stumm das Bild von mir und Jimin an, das von uns gemacht wurde als wir im Kino waren.
Mein überraschter Blick und sein Lächeln.
Ich fuhr über das kleine Polaroidfoto immer und immer wieder, um mir selbst zu versichern dass echt ist, dass es Jimin gab. Dass er lebte, es ihm gut ging, besser, ich hoffte es so sehr.
Er war einfach aus meinem Leben verschwunden und es fühlte sich so an als läge alles in Scherben und Tag für Tag trat ich auf sie und verletzte mich an ihnen von Neuem. Immer und immer wieder. Ich gab mir die Schuld, 'Es war mein Fehler.', dass sagte ich mir jeden Tag, dabei wusste ich nicht einmal was der Fehler war, was ich falsch getan hatte, wieso er weg war.

Ich lies meinen Kopf auf ein Kissen sinken, schloss meine Augen und schlief ein.

12. Februar

"Mey? Bitte mach die Tür auf!!", formten Jungkooks Lippen die Worte, die er jeden Tag, seit zwei Monaten immer wieder sagte. Ich schaute auf das Display und sefuzte. Wieder standen er und Taehyung vor meiner Tür und ich beobachtete sie über den kleinen Bildschirm, der mit der Kamera vor meiner Wohungstür verbunden war. "Bitte mach auf! Wir machen uns Sorgen!", sagte Taehyung und schaute traurig in die Kamera.

Ich fühlte mich schlecht. Sie sorgten sich so sehr um mich und jeden Tag schickte ich sie fort mit meiner Kälte. Ich wollte nicht dass sie mich so sahen.

Mein Zustand war schrecklich.

Von Tag zu Tag fühlte ich mich schlechter.

27. Februar

Ich lies Jungkook und Tae in meine Wohnung.

Wir redeten.

06. Mai | Fast ein halbes Jahr nach Jimins Verschwinden

Ich hatte einen Entschluss gefasst.

Ich würde morgen Hörgeräte ausprobieren. Vor knapp zwei Monaten hatten Jungkook und Taehyung mich wieder auf das Thema angesprochen und sie schafften es mich zu überreden.

Zitternd lag ich in meinem Bett. Ich wusste nicht ob es Nervosität oder Angst war und auch meine Gefühle konnte ich nicht einordnen. Seit Stunden lag ich wach, starrte an die Decke.

Morgen würde sich alles ändern.

Ich erinnerte mich an Jimins Worte: Vielleicht gibst du etwas auf, aber am Ende fängt vielleicht etwas Neues, berauschendes an.

Sie beruhigten mich.

So sehr wünschte ich mir dass er jetzt hier, bei mir, gewesen wäre. Mit mir morgen mitgegangen wäre und seine Stimme die Erste wäre die ich hören würde.

Krampfhaft wurde mir bewusst wie sehr ich an der Vergangenheit hing und wie sehr ich an Jimin festhielt.

Ich musste los lassen.

07. Mai

"Bereit?", fragte Jungkook und unsicher schaute ich in seine Augen, die mir einen zuversichtlichen Blick schenkten. "Du schaffst das!", ermutigte auch Taehyung mich und ich hielt ihre Hände noch krampfhafter fest. "Bitte setzen sie sich auf diesen Stuhl.", sagte der Arzt für Gehör und zaghaft hockte ich mich auf den Stuhl und umklammerte die Lehne. Ich hatte Angst.

"Ich setze sie jetzt ein, sind sie bereit?", fragte der Arzt und mit zitterndem Kopf nickte ich.

.
.
.

"Können sie mich hören?"

Tränen schossen mir in die Augen.

Ich hatte so viel verpasst in meinem Leben.

So verdammt viel.

09. Mai

"Wenn du das hörst bin ich wahrscheinlich schon weg. Ich wollte mich bei dir bedanken, dafür dass du unser Versprechen gehalten hast.

Auch ich werde es halten und zurück kommen. Ich weiß nicht wann, aber irgendwann komme ich wieder. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Schließlich habe ich es dir versprochen, oder?

Dein Jimin.

+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×
Libe libe libe! ♡

Ich entschuldige mich zutiefst für das sehr späte Update ;-; ♥

Jedenfalls wie fandet ihr das Kapitel? ^.^ ich hab es ein wenig wie Tagebuch Einträge gestaltet, ich hoffe es gefiel euch und loes sich angenehm lesen~

Ich habe auch eine Frage an euch:
Führt ihr Tagebuch? :>

Jedenfalls bedanke ich mich fürs lesen!! >~<

Das nächste Kapitel wird vermutlich das Letzte sein~~ ♥

Quiet Love - BTS Jimin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt