Kapitel 5 - Fehlende Contenance

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Ein mürrischer Blaise Zabini saß im Gemeinschaftsraum der Slytherins neben seinem besten Freund und beschwerte sich: „Und warum sollen wir morgen Abend eine Fete steigen lassen? Die letzten Male hattest du doch auch keinen Spaß und Ablenkungen hast du auch nicht gesucht. Sollen wir unsere neue Quidditch Mannschaft feiern, die sowieso keine Chance haben wird?"

Sein Freund antwortete genervt: „Ja, von mir aus. Keine Ahnung. Ich will einfach alle beschäftigt wissen." Blaise sah ihn nachdenklich an: „Was ist es, dass dir solche Sorgen macht? Du kannst doch nicht erwarten, dass dir das Mädchen von heut auf morgen vor die Füße fällt!"

Draco grinste: „Warum nicht, das haben schon andere vor ihr getan, nicht wahr?"

Blaise lachte und stimmte ihm zu: „Das schon, aber sie ist nicht irgendein Mädchen."

Draco nickte frustriert und sein Freund fragte: „Hast du auch wirklich versucht nett zu sein? Also ich meine auf die Art, wie ihre Freunde mit ihr umgehen? Du hast ja gesehen, dass sie von deiner Masche ja nicht sonderlich beeindruckt war." Abschätzig schnalzte Draco mit der Zunge.

„Das habe ich bemerkt..." und etwas aufgebrachter fuhr er fort: „Verdammt, ich habe keine Ahnung, wie ich mich um sie bemühen soll. Das hatte ich bisher nie nötig! Ich war einfach ich und die Mädels sind angesprungen. Sie jedoch lässt mich ständig abblitzen! Meine einzige Chance mit ihr zu reden ist, wenn ein Lehrer mich mit ihr in eine Gruppe steckt und selbst da merke ich ihren Unwillen. Ich wusste ja, dass sie mich hasst, aber dass sie so stur ist, so bockig und ... keine Ahnung ... Ich dachte sie wäre einer der Menschen, die allen bereitwillig eine zweite Chance geben würde, verstehst du?"

Blaise schürzte die Lippen und dachte nach, bis ihm etwas einfiel: „Du könntest versuchen sie eifersüchtig zu machen!"

Doch Draco schüttelte den Kopf: „Nein, das klappt niemals! Sie würde mich auslachen oder sich beglückwünschen mich los zu sein. Diese verdammte ... Gryffindor! Ich sollte joggen gehen, da bekomme ich den Kopf frei. Kommst du mit?"

Blaise lehnte ab: „Nein, lass mal. Ich muss ja eine Fete vorbereiten nicht wahr?"

Hermione schlich sich derweil nach einer Zusatzstunde bei Snape aus den Kerkern, in der Hoffnung niemand würde sie zu sehen bekommen. Ihr wurden schon so viele Gerüchte angedichtet, da brauchte sie nicht noch eines. Sie wusste mittlerweile, dass ihre Mitschüler nicht auf logische Argumente hörten, wie Strafstunden bei Snape, sondern würden eher glauben, sie wäre bei einer geheimen Todesserbesprechung im Slytherin-Gemeinschaftsraum gewesen.

Als sie in der Eingangshalle angekommen war und aus dem Kerkerzugang schlüpfte, sah sie sich verstohlen um und atmete vor Erleichterung tief durch, da niemand anwesend war. Die meisten Schüler waren so kurz vor der Sperrstunde schon längst in den Gemeinschaftsräumen, weshalb sie froh war, dass Snape ihr die Zusatzstunden so spät erteilte.

Mit zügigen Schritten sprang sie die ersten Stufen der großen Treppe nach oben, blieb dann aber abrupt stehen. Mit verschränkten Armen stand Lisa Turpin mit ihren Freundinnen Morag McDougal und Mandy Brocklehurst beim Treppengeländer und alle drei grinsten ihr entgegen. Hermione verlangsamte ihre Schritte und versuchte die Ravenclawmädchen zu ignorieren.

Doch schon bevor sie bei ihnen angekommen war, stellten sie sich ihr in den Weg und Lisa fragte spöttisch: „Na, Granger. Deine nächtlichen Ausflüge in die Kerker häufen sich in den letzten Wochen, nicht wahr? Hattest du Spaß?"

Morag fügte hinzu: „Ich bin mir absolut sicher, dass sie Spaß hatte. Ich kenne ja Dracos Ausdauer!"

Angewidert verzog Hermione ihr Gesicht und schleuderte ihnen ihre Antwort nur so entgegen: „Ich habe Nachsitzen bei Snape! Und das noch ziemlich lange. Ich wusste ja nicht, dass euch mein Privatleben so interessiert, sonst hätte ich es euch gleich erzählt. Und was Malfoy betrifft, mit dem hab ich nichts zu schaffen, ist das klar? Du kannst ihn gern behalten, Mandy!"

Das schwere Erbe der DeVilliers (Dramione)Where stories live. Discover now