Kapitel 5: Das Unwort der Woche "Odgens Old Firewhiskey"

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James P.o.v.

"Ein Medizinlexikon also, ja?", lachte ich, "ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine interessante Lektüre war"

"Du kannst mir ruhig glauben, es war wahnsinnig interessant. Außerdem ist es praktisch Pflichtlektüre für jeden, der einmal Heiler werden wollen", erwiderte sie ebenfalls lachend. 

Sie will also Heilerin werden? Das wusste ich ja gar nicht... 

"Wo willst du den studieren?", fragte ich ehrlich interessiert.

Nachdenklich starrte sie Löcher in die Luft: "Ich weiß es noch nicht, aber vermutlich in London, bei Jaxouphilus Quendrim, einem guten Bekannten..."

"Du kennst Jaxouphilus Quendrim persönlich??? Er ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Fluchumkehrung, ich war schon einmal bei ihm, letztes Jahr, da hat nämlich meine Exfreundin Jasmine mich verhext als", ich unterbrach mich selbst, damit es nicht allzu peinlich wurde.

Zuerst sah Lily etwas verwirrt aus, doch dann begann sie zu lachen und hörte auch so schnell nicht mehr auf.

"Hat sie dir etwa etwas erzählt?!", rief ich panisch.

"Nicht nur etwas, sondern alles! Sie hat dich also wirklich so verhext, dass du keine Mädchen mehr sehen kannst, weil du immer alles, was nicht bei drei auf den Bäumen war, lüstern nachgestarrt hast?"

Den letzten Teil des Satzes brachte sie vor lauter Lachen fast nicht heraus und ich lief puterrot an. Ich begann zu stammeln: "Ähem... naja, also das war..."

Gott sei Dank unterbrach Sirius uns: "Na, was ist denn los James? Du bist ja so rot im Gesicht"

Lily kicherte: "Wir reden gerade über Jaxouphilus Quendrim und Jasmine und den kleinen Zwischenfall damals..."

Als dann auch Sirius zu lachen begann, wurde es mir schließlich zu bunt: "Pooky? Deckst du bitte den Tisch unter dem Kirschbaum für drei? Wir haben dann mal Hunger, oder?"


Lily P.o.v.

Nachdem James das gesagt hatte, merkte ich, dass mein Magen undamenhaft laut knurrte und gab einen zustimmenden Laut von mir. James drehte sich zu mir um und schaute mich an. In seinen Augen blitze ein Lachen auf und für eine kurze Zeit versank ich in seinem Blick, bis Sirius mit seinen Fingern vor meinen Augen herumschnipste.

"Erde an Lily? Es ist ja nicht so, dass ich es euch nicht gönne, aber irgendwann musst du auch wieder aus der Traumwelt, in der schon die Hochzeitsglocken läuten, auftauchen", neckte er mich.

Ich lief tomatenrot an und blickte verlegen zu James hinüber, der ebenfalls einen rosa Schimmer auf den Wangen hatte. Themawechsel!

"Was gibts zu essen?", fragte ich also, um weiteren peinlichen Situationen zu entgehen.

Wie aus dem Nichts erschien plötzlich Pooky und erschreckte mich zu Tode.

"Es gibt was immer sie wünschen, Miss!", quietschte Pooky eilig.

Lächelnd erwiderte ich: "Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass wir uns duzen"

"Sehr wohl Miss, ähm, also... Lily", stammelte die kleine Hauselfe schüchtern.

Sirius unterbrach uns und meinte: "Wie wäre es denn mit Kürbispastete und dazu etwas Holunderblütenwein?"

"Eine gute Idee Sirius!", stimmten James und ich ihm zu.


Etwa eine Stunde später waren wir alle von dem köstlichen Essen gesättigt und von dem Wein leicht berauscht. Ich seufzte vor Glück und auch James sah zufrieden aus. Allein Sirius sah so aus, als ob er etwas sagen wollte.

"Ich hätt jetzt gern noch einen Feuerwhisky, ihr auch?", meinte er schließlich. 

"Sirius, ich weiß nicht ob das jetzt so eine gute Idee ist...", mahnte James ihn mit leichten Zweifeln in der Stimme.

"Achwas! Einer geht schon! Pooky!", rief Sirius.

Kaum eine Sekunde später brachte die Hauselfe eine Flasche und drei Becher, die sich selbst nachfüllten. Mit der Zeit wurden wir immer lustiger und nach der erste Flasche leerten wir auch eine zweite und eine dritte. Kurz nach der Hälfte der vierten Flasche ging, nein wankte Sirius ins Bett, hoffentlich dieses Mal in sein eigenes...

Gemeinsam mit James leerte ich auch die vierte Flasche. Es war bereits mitten in der Nacht, als James plötzlich mit den Fingern schnippte. Klassische Musik begann zu spielen und er trat auf mich zu und fragte mit einer schwankenden Verbeugung: "Erweißt du mir die Ehre und schenkst mir einen Tanz?"

Ich griff nach seiner Hand und- trotz seines sehr hohen Alkoholpegels- tanzte er wie ein vollendeter Gentleman. Nach einigen Minuten des Tanzens legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und genoss die Wärme, die von seinem Körper ausging. 

Kaum 10 Minuten später setzten wir uns vollkommen erschöpft auf die Bank unter dem Kirschbaum und schon bald war auch die sechste Flasche Feuerwhisky leer und auch der restliche Holunderblütenwein folgte bald. 

James, der im Mondlicht sogar noch besser aussah, drehte sich zu mir um und sein Gesicht kam dem meinem immer näher, bis ich die Spannung zwischen uns nicht mehr ertrug und ihn stürmisch küsste. Immer heftiger wurde der Kuss, bis ich ihn schließlich beenden musste um nach Luft zu schnappen.

Schweigen breitete sich aus, aber alles war mir egal, denn ich wollte diese himmlischen Lippen noch einmal auf den meinen spüren...

Es sieht so aus, als ob du etwas Bestimmtes tun wolltest, Potter!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt