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«Ich kann nicht glauben, dass du es geschafft habe, dass ich dich hier her bringe...», murmelte Mitchell. Sie beide standen vor einem heruntergekommenen Haus. «Hier wohnst du also...» Scott sah das Gebäude hoch. «Hier wohne ich», erwiderte Mitchell wenig begeistert. Scott musste zugeben, einladend sah es nicht aus. «Kommst du?» Mitchell schloss die Tür auf und Scott folgte ihm die Treppen hoch. Das Treppenhaus sah genau so wenig einladend aus wie das Gebäude von außen. Dreck klebte an den Wänden und alles sah aus, als wäre es vor einem Jahr zuletzt geputzt. Mitchell wagte es nicht Scott an zu sehen, zu sehr schämte er sich dafür und schnell schloss er die Wohnungstür auf. «Komm rein»

Von innen sah die Wohnung einigermaßen gepflegt aus, jedoch war alles sehr chaotisch und überall lagen Sachen herum. Mitchell zog Scott hinter sich her, in sein Zimmer, bevor Scott sich groß umsehen konnte. «Klein hier... », bemerkte Scott. «Groß genug für eine Frau und zwei Jungen» «Du hast einen Bruder?» «Einen Cousin» Mitchell setzte sich auf einen Drehstul und Scott setzte sich auf das Bett. Er sah sich um, aber viel zu sehen gab es hier nicht. Dicke, blaue Vorhänge hingen vor dem Fenster und tauchten das Zimmer in eine dunkle, leicht bläuliche Farbe. In dem Dämmerlicht erkannte Scott einen Schreibtisch mit einem aufgeklappten, aber ausgeschaltetem, Laptop, mehrere Blätter kreuz und quer auf dem Tisch verteilt, einen Nachttisch mit einen Buch und einem Bild darauf und das Bett, welches wahrscheinlich groß genug für Mitchell war, jedoch zu klein für Scott. «Nett hier», bemerkte Scott, allerdings nur um irgendwas zu sagen. Mitchell zuckte mit den Schultern. «Es geht...» Schweigend saßen sie nun da. Keiner wusste, was er wirklich sagen sollte. Mitchell fühlte sich unwohl, er bereute es Scott hierher gebracht zu haben. Dieser Ort war eine weitere Schwachstelle von ihm, und dennoch hatte er Scott hier her geführt. Er wusste selber nicht mal weshalb.

«Wieso wohnt eigentlich dein Cousin bei dir?», fragte Scott um Oberhaupt irgendwas zu sagen. «Andersrum», erwiderte Mitchell. «Was?» «Andersherum. Ich wohne bei ihm. Oder eher bei ihm und meiner Tante...» «Wieso das denn?» Mitchell seufzte. «Meine Tante hat das Sorgerecht für mich... Ich hab sie zwar gerne, aber sie ist chaotisch und hat viel zu viel zu tun um sich um zwei Kinder zu kümmern...» «W... Was ist denn mit deinen Eltern?», fragte Scott vorsichtig. «Ach... Die...» Mitchell verstummte und schien nachzudenken. «Ist was mit ihnen passiert?», fragte Scott vorsichtig und wollte sofort diese Frage zurücknehmen, er kannte Mitchells Reaktion auf solche privaten Fragen. Doch anders als erwartet lachte Mitchell auf. «Nein, Nein... Ich- ach ist ja auch egal» Mitchell stand auf und schaltete den Laptop ein. «Wollen wir was gucken?» Scott zuckte mit den Schultern. «Warum nicht?» «Okay, ich guck mal was wir da haben» Rasch verschwand Mitchell aus dem Zimmer und ließ Scott alleine.

R.E.C.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt