Kapitel 7

339 22 2
                                    

Schweißgebadet wachte ich auf. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich sah auf den Wecker. 3.38 am. Erschöpft ließ ich mich wieder ins Kissen zurück fallen.

Ich hatte diesen Traum lange nicht mehr. Früher hatte ich ihn regelmäßig. Als das vor drei Jahren geschah, plagten mich hunderte Schuldgefühle und ich hatte diesen Traum jede Nacht. Immer wieder den selben. Irgendwann kam ich zum Glück damit klar und ich habe seit über einem Jahr nicht mehr daran gedacht.

Bis jetzt.

Wieder durchströmten mich Schuldgefühle und wieder einmal wünschte ich mir, die Vergangenheit zurückzudrehen. Ich wusste nicht mal, ob dieses Mädchen noch lebte oder tot war.

Dieser Gedanke ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Hatte ich damals wirklich jemanden umgebracht? Ich hatte nie mit jemandem darüber geredet. Auch nicht mit Liam.

Ich versuchte wieder einzuschlafen, doch sobald ich die Augen schloss, sah ich den Aufprall vor mir. Wie das Mädchen auf meiner Windschutzscheibe lag. Ihre erschrockenen Augen... Stopp! Ich muss aufhören daran zu denken.

Ich ging ins Wohnzimmer, um mir etwas zum Trinken aus der Minibar zu holen. Mist. Stella, Sophie und die Jungs haben hier übernachtet. Wenn sie wach werden, stellen sie nur wieder Fragen.

Ich versuchte, so leise wie es ging, an ihnen vorbei zu schleichen.

Plötzlich drehte sich Zayn um und ich blieb wie angewurzelt stehen. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, während ich versuchte zu erkennen, ob seine Augen geöffnet oder geschlossen waren.

Erst, als er sich wieder wegdrehte, konnte ich langsam wieder ausatmen. Ich ging weiter. Als ich endlich an der Minibar war und sie gerade aufmachen wollte, tippte mir plötzlich jemand an die Schulter und ich schrie beinahe auf. Energisch drehte ich mich um und sah in Stellas wunderschöne braune Augen.

"Warum bist du so früh wach?", flüsterte ich.

"Das selbe könnte ich dich auch fragen", sie lachte leise

"Hab schlecht geträumt", murmelte ich und schlich schnell wieder aus dem Zimmer. Ich wollte weg von ihr. Kurz nachdem ich die Schlafzimmertür schloss, klopfte es plötzlich. Ich öffnete sie wieder und blickte erneut in Stellas Augen.

"Willst du darüber reden?", fragte sie mich besorgt. Ich blickte sie ahnungslos an. "Worüber?"

"Na über deinen Traum", sagte sie. Sie kam ein Stück weiter ins Zimmer rein.

Ich wollte mich ihr so gerne anvertrauen und sie richtig kennenlernen! Aber sobald ich sie sah, wollte ich nur noch weg von ihr. Als ob sie das Böse in Person wäre. Ich musste sie los werden.

"Der geht dich nichts an." Ich versuchte so gemein wie möglich zu klingen, aber als ich ihren verletzten Ausdruck bemerkte, bereute ich es gleich wieder.

"Äh.. Okay.. Ich dachte nur, dass du vielleicht.. drüber reden willst?" Liam hatte recht. Ihr Stottern war wirklich süß.

Stella's P.O.V.

"Nein will ich nicht. Und jetzt geh bitte!" Er sah mich mit ernstem Blick an. So wie er da stand, in der Dunkelheit mit seinem durchtrainierten Körper und seinem ernsten Gesicht, machte er mir leicht Angst. Er wirkte so selbstsicher.

"Jetzt!", knurrte er mich an. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als er langsam näher kam. Seinen Körper groß vor mir aufgerichtet. Mit jedem kleinen Schritt, den er näher kam, ging ich einen zurück. Plötzlich stieß ich an die Wand neben der Tür. Er kam immer näher. Seine Augen wirkten dunkel. Ich versuchte meinen Rücken weiter an die Wand zu drücken.

"Geh", flüsterte er wütend. Er sah mich finster an. Bei diesem Anblick bekam ich eine Gänsehaut und mir stiegen Tränen in die Augen.

Als er einen Schritt zurück ging, machte ich schnell einen Schritt zur Seite und ging in schnellem Tempo aus dem Zimmer.

Niall's P.O.V.

Als sie draußen war, schloss ich schnell die Tür. Irr ich mich oder hatte sie Tränen in den Augen? Ihr Blick die ganze Zeit über.. Sie wirkte so ängstlich...

Ich merkte, wie sich mein Bauch zusammenzog. Hatte ich ihr etwa Angst gemacht? Ich wollte sie zwar loswerden, aber doch nicht so! Jetzt hält sie mich wahrscheinlich für einen Irren.

Ich legte mich wieder ins Bett.

Ich hoffte so sehr, dass ich mich mit den Tränen nur geirrt hatte.

Love and Pain || n.h. *ON HOLD*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt