2 | HER DUTY

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Die nächsten Tage vergingen für Nikira wie im Flug. Durch das Training, welches verdoppelt wurde, fiel sie abends immer erschöpft ins Bett. Auch hatte sie für ihre Mahlzeiten immer nur begrenzt Zeit und so passierte es ab und zu, dass sie ihr Frühstück oder Mittagessen ausfallen lassen musste. Wenn dies nur ein paar Mal so kommen würde, wäre alles nur halb so schlimm, doch auch gestern war sie nur mit ein paar Bissen ihres Apfels ins Bett gegangen.

Deswegen stand sie heute schlecht gelaunt beim Ankerplatz und wartete auf Vizeadmiral Kranich, um endlich zu ihrer Mission aufzubrechen. Zuvor hatte sie noch andere Kleidung bekommen, da sie durch ihr übliches Outfit schnell als Marinemitglied entlarvt worden wäre. Jetzt trug sie eine kurze schwarze Shorts und ein schlichtes weißes Shirt mit Trägern. Ihre praktischen schwarzen Stiefel, die sie im Kampf nicht behindern würden, durfte sie zum Glück behalten. Es war ungewohnt nach all den Jahren normale Kleidung zu tragen. Sonst hatte sie immer ihr Marineoberteil an und dazu den typischen Umhang. Sie musste sich erst daran gewöhnen, soviel stand fest.

Als sie an ihr neues Outfit dachte, bemerkte sie nur aus dem Augenwinkel, wie ihr alle neugierige Blicke zuwarfen. Klar, es war nicht nur für sie aufregend. Auch alle anderen hatten mittlerweile mitbekommen, dass die Tochter von Akainu ihre erste Mission hatte. Hinzu kam noch, dass außer den hohen Tieren der Marine und Nikira selbst niemand Bescheid wusste, um was es bei diesem Auftrag überhaupt ging. Also nicht verwunderlich, dass die Rothaarige von allen Seiten angestarrt wurde. Doch die kümmerte diese Tatsache herzlich wenig. Statt sich weiterhin darüber Gedanken zu machen, schulterte sie ihren Sack mit all ihren Habseligkeiten und ging auf die alte Frau zu, die gemeinsam mit Garp dabei war zu ihrem Schiff zu gehen.

„Vizeadmiral Kranich, Garp", begrüßte sie beide salutierend etwas kühl. Mittlerweile wunderte sich niemand mehr über ihre Distanziertheit. So war sie nun mal.

„Wie ich sehe bist du bereit um aufzubrechen. Sehr gut", kam es von Kranich ruhig und musterte die Rothaarige von oben bis unten. Nikira entging dies keineswegs, jedoch sagte sie nichts dazu und ließ sie machen. Deswegen nickte sie nur und festigte den Griff um die Schnur ihres Beutels. Ihr Blick traf sich mit dem von Garp, der einen ernsten Gesichtsausdruck machte.

„Dein Vater - er kann leider nicht kommen", meinte Garp mürrisch und man konnte ihm deutlich ansehen, dass er diese Nachricht nicht gerne überbrachte. Doch Nikira nahm sich diese Botschaft alles andere als zu Herzen. Im Gegenteil. Sie hatte mit nichts anderem gerechnet. Deswegen schenkte sie dem Vizeadmiral einen ausdruckslosen Blick und nickte ihm nur kurz zu, ehe sie sich umwandte und der alten Frau folgte.

Doch sie hielt bei der Hälfte leicht überrascht inne, als er ihr etwas hinterherrief. „Komm mir ja heil wieder, Kleine. Und tritt denen kräftig in den Hintern."

Nach diesen Worten hatte sie Anzeichen eines kleinen Lächelns im Gesicht und hob, ohne sich umzudrehen, die Hand zum Gruß.

„Mach dir nicht ins Hemd, ojii-san", waren ihre letzten Worte, die Garp alles andere als passend fand.

„Wen nennst du hier alter Mann?! Komm her und ich prügle dich windelweich, du nichtsnutzige Göre!", schrie er aufgebracht und ließ alle umstehenden lachen. Jeder hier wusste, wie er auf diesen Kosenamen reagierte. Auch Kranich, die sich gemeinsam mit Nikira an die Reling stellte und dabei zusah, wie das Schiff abfuhr und Garp noch immer am wüten war.

„Wir werden einige Wochen unterwegs sein. Du weißt, was du zu tun hast nehme ich an?", fragte Kranich nebenbei und wandte ihren Blick vom Marineford nicht ab.

Nikira tat es ihr gleich; fand die Frage aber unnötig.

„Natürlich", war ihre kurze Antwort und somit war für Nikira das Gespräch beendet. Deswegen machte sie sich auch auf zu ihrer Kajüte und ließ Kranich mit einem nachdenklichen Blick stehen.

Something Worth Fighting For [One Piece]Where stories live. Discover now