16. Saturday 3rd - Some boys having fun

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"Aua, Haz, geh runter von mir!" Ich wurde von Louis Aufschrei geweckt.
"Geh zu Angel du sexverrückter Schwachkopf!", beschwerte ich mich bei Harry, als er scheinbar von Louis herunter rollte und nun auf mir landete. Beleidigt stieg der Lockenkopf von unserem Bett und machte Anstalten aus dem Zimmer zu verschwinden.
"Es gibt gleich Frühstück, beeilt euch damit ihr noch was abbekommt, Niall ist bereits wach", informierte er uns noch bevor er endgültig aus dem Zimmer verschwand.
"Guten Morgen erstmal." Lou drückte mir einen Kuss auf die Stirn und richtete sich auf.
"Gleichfalls", erwiderte ich verschlafen.
"Erst Essen oder Duschen?", erkundigte der Sänger sich bei mir.
"Essen natürlich, Niall ist schließlich wach!",erklärte ich und stieg aus dem Bett, um mich in meinen Schlafklamotten dann in Richtung der Küche zu begeben.
Niall saß am Tisch, vor sich eine riesige Auswahl an Essen aufgestapelt. Clara saß daneben und sah resigniert dabei zu, wie ihr Freund das Essenvertilgte.
"Ist noch was für uns da?", fragte ich meine Zwillingsschwester und diese nickte.
"Beeilt euch, im Kühlschrank dürfte sich noch Joghurt befinden, oder wir gehen einfach gleich runter zum Büfett. Davor solltet ihr euch aber anziehen", fügte sie mit Blick auf unsere Schlafklamotten hinzu. Lou und ich stürzten zum Kühlschrank, bevor Niall das tun konnte. Es waren tatsächlich noch zwei Packungen Joghurt über und wir nahmen uns Löffel um sie zu essen. Glücklicherweise war Liam nicht im Raum, sodass wir nicht aufpassen mussten mit den Löffeln. Er hatte nämlich das letzte Mal, als Angel ihm ausversehen zu nahe gekommen war mit ihrem Löffel, einen Schreikrampf bekommen und war nur mit Toy Story zu beruhigen gewesen.
Mal ehrlich? Der Typ hatte einen Knall.
Ganz ehrlich? Die Jungs hatten alle einen Knall, aber das war es, was sie so unwiderstehlich machte.
Ich löffelte meinen Joghurt und hatte mich dazu mit Louis an den Küchentisch gesetzt. Nialls hungrige Blicke verfolgten jeden Bissen, den wir zu uns nahmen. Der Typ war einfach viel zu verfressen, er hatte doch vor sich einen riesigen Berg an Essen! Clara sah ihn nur verzweifelt an, und sie tat mir ernsthaft Leid.

In den nächsten Stunden beschloss ich, dass nicht meine Zwillingsschwester mir leidtun sollte, sondern ich lieber Selbstmitleid haben sollte. Louis bewies nämlich mal wieder, als Ältester das Kleinkind der Band zu sein. Wir hatten einen stinknormalen Spaziergang durch den Park geplant, vor dem ersten Soundcheck für das Konzert. Das daraus mit dieser Band nichts werden konnte, hätten wir Mädels uns eigentlich denken können. Trotzdem waren wir, nachdem alle ausgehfertig waren - Zayn hatte noch einige Zeit vor dem Spiegel verbracht, die Nessa ihm gewähren musste, da er, wie sie uns erklärte, sonst in alles schauen würde, was sich spiegelte und dort stehen bleiben würde - gemeinsam losgezogen, ohne Rücksicht auf Verluste. Gut, die Bodyguards begleiteten uns, aber immerhin hielten sie ungefähr 50 Meter Diskretions-Abstand, oder wie auch immer man das nannte. Zuerst war alles gut verlaufen. Es war fast wie beim Gassi gehen mit einem jungen Hund: Solange man ihn an der Leine behielt, blieb er ruhig und war lammfromm, doch sobald man ihn laufen ließ...
Uns kamen drei Mädchen entgegen, ungefähr um die vierzehn Jahre alt. Sie fragten die Jungs höflich nach Autogrammen, und diese gaben bereitwillig welche. Schließlich waren das halbwegs "normale" Fans (welche Fans waren denn bitte "normal"?!), die die Jungs weder ansprangen, noch uns beleidigten. Wenn es doch nur solche Fans gäbe... Die Mädchen zogen weiter und unsere Jungs wurden ausgelassener, mit jedem Fan der uns begegnete. Die meisten waren höflich und verschwanden dann wieder. Jedoch kam nach ungefähr einer halben Stunde ein einzelnes Mädchen auf uns zu, bei dem wir Mädels uns vielsagend anschauten. Man konnte den Kleidungsstil dieses Mädchens nicht anders als "nuttig" bezeichnen, und sie war dazu stark geschminkt, jedoch vielleicht gerade mal zwölf Jahre alt. Geradewegs ging sie auf Harry zu und stellte sich aufreizend direkt vor ihn. Dabei ignorierte sie die arme Angel, die Harrys Hand hielt um ihn davon abzuhalten, wegzulaufen. Wie beim Gassi gehen eben. Die zwölfjährige versuchte sich an einem verführerischen Grinsen und zog ihren Ausschnitt noch drei Meter tiefer, als er ohnehin schon war. Viel Busen hatte sie jedoch noch nicht.
Harry schien vollkommen verwirrt von dem jungen Mädchen und starrte sie entsetzt an. Diese schien das als positiv zu werten und ging noch näher an Harry heran. Dieser schien endlich seine Fassung wieder zu Erlangen und schubste sie von sich weg.
"Ich werde ganz bestimmt nicht mit einer zwölfjährigen ins Bett gehen!Mal abgesehen davon, dass ich eine Freundin habe, die zufällig direkt neben mir steht!", raunzte er den aufdringlichen Fan an.
"Nur ein One-Night Stand!", flehte sie, und sah in meinen Augen ziemlich erbärmlich aus. Was ging in den Köpfen dieserLeute vor? Das wollte ich eigentlich nicht wissen.
"Tut mir leid, knutsch meinetwegen mein Poster ab, aber nicht mich!", bestimmt wies Harry sie ab und zog Angel weiter, die vor Wut rotangelaufen war. Wir anderen folgten den beiden. Fortschritt für Harry: Er wirft sich nicht mehr jedem dahergelaufenen Mädchen an den Hals. Angel tat ihm einfach unglaublich gut.
Wir liefen weiter, und an einer Straße überlegten wir, wo wir hingehen sollten. Julie wollte einen Blick in die Innenstadt werfen und so überquerten wir die Straße, um von dort aus dann die wenigen Meter Downtown zugehen.
Wir betraten auf Nessas Wunsch ein Möbelhaus, weil sie sich nach einem großen Spiegel für Zayn umsehen wollte. Während Nessa in die Spiegelabteilung verschwand und wir Zayn nur mit größter Mühe davon abhielten, seiner Freundin hinterher zu laufen, hatte Louis seine Lieblingsabteilung gefunden. Betten. Er zog uns alle voller Begeisterung mit und wir stolperten hinter ihm her. In der Bettenabteilung angekommen, schmiss mein liebster Boyfriend sich sofort auf eines der riesigen Betten und klopfte neben sich.
"Komm schon, Schatz, das Bett ist echt klasse!", versuchte er mich, ebenfalls auf die Seite des Bettes zu ziehen. Die anderen Jungs hatten sich inzwischen ebenfalls auf je eines der Betten geworfen. Verrückte Kinder... Doch es sollte noch schlimmer kommen...
Uns Mädels waren die Jungs zu peinlich, und wir beschlossen, uns im unteren Stockwerk nach Bücherregalen umzusehen. Die Jungs allein zulassen, erwies sich jedoch als riesiger Fehler. Wir gingen die Treppe herunter, als ich meinen Boo Bear euphorisch kreischen hörte. Ich machte mir keine weiteren Gedanken darum, er war nunmal ein Kleinkind. Auch darauf hätte ich achten müssen.

Wir sahen uns gerade ein weißes, schlichtes Regal an, als wir jemanden laut schreien hörten. Nicht irgendjemanden. Harry. "Aaaaaah!" Mein Gott, der kreischte ja wie ein kleines Mädchen! Ich wollte ihn mir nicht beim Sex vorstellen... Schrecklich! Ich bekam eine Gänsehaut und schüttelte mich. Oh Gott, Kopfkino! Mist! Aber gut, es gab jetzt Wichtigeres.
Gemeinsam rannten wir zu dem Ort, von wo wir das Kreischen vernommen hatten. Wir sahen die Treppe, die in die Bettenabteilung führte und unten an der Treppe Harry hocken, der wie ein kleines Kind an Weihnachten grinste. Er saß auf einer Matratze und mir wurde schlecht. Veranstalteten die da gerade echt...? Ich konnte den Satz leider nicht beenden, da ein lautes und fröhliches Kreischen mein Gehirn aussetzten ließ. Louis! Ich würde meinen Studienplatz verwetten, dass das alles seine Idee gewesen war. Er kam fröhlich grinsend unten an, und setzte sich gemütlich im Schneidersitz auf die Matratze.
"Louis William Tomlinson!" Mit Gewitter-Miene wollte ich auf meinen Freund zugehen und ihm ordentlich meine Meinung sagen, doch das erledigte bereits eine Angestellte für mich. Sie stand plötzlich vor den Jungs und machte sie so richtig runter. Währenddessen war Nessa zu uns gestoßen und wir taten so, als würden wir die Jungs nicht kennen und uns für eine violette Couch interessieren. Dabei flogen Wortfetzen der Verkäuferin zu uns herüber.
"... Wie können Sie es wagen...! ...sind doch erwachsen! ...Hausverbot... Schauen Sie sich nur die anderen verängstigten Kunden an...!" Bei ihrem letzten Kommentar musste ich unweigerlich grinsen, weil sie tatsächlich auf uns zeigte. Um die Jungs aus dem Schlamassel zu retten, ging ich auf die Angestellte zu, und Louis sah mich mit großen Augen an.
"Ich finde das ganz schön, wenn so junge Erwachsene noch mal richtig Kind sein können. Vielleicht müssen sie noch bei ihren Eltern wohnen, oder hatten keine richtige Kindheit...", unterbrach ich dieVerkäuferin und warf Louis einen Bösen Blick zu à là wir reden noch darüber!. Trotzdem sah er mich dankbar an.
"Na wenn Sie das so sehen... Trotzdem möchte ich die Herrschaften bitten, den Laden zu verlassen", erklärte die Verkäuferin und zog sich dann zurück, als die Jungs den Laden verließen. Wir betraten die Straße kurz nach unseren Freunden und gaben jedem einzelnen erstmal unsere Meinung zu hören. Besonders nett gingen wir nicht mit ihnen um, aber das hatten sie auch nicht verdient! So einen Unsinn konnten sich echt nur unsere fünf Chaoten ausdenken.
Damit wir nicht noch mehr Unsinn mit ihnen erleben mussten, gingen wir zum Hotel, wo wir mit zwei Vans zu der Konzerthalle gefahren wurden, wo der Soundcheck durchgeführt wurde.

Ich warne euch schon einmal vor: Dieses Kapitel habe ich in zwei Teile aufgeteilt, ihr könnt euch also noch auf etwas gefasst machen.

Liebe Grüße, Catrifa xx

Five FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt