Kapitel 8

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'Die Männer begreifen nie, was eine Frau ist, weil sie immer daran denken, was sie sein sollte.'

Bedrückt sah ich zu Boden. „Tut mir Leid..“, wimmerte ich und sah auf die Verbände, die mir um die Handgelenke gebunden wurden - um die Blutung zu stoppen, herab. Er schüttelte seinen Kopf und sah seufzend zu Boden. Zögernd zog er aus seiner Hosentasche eine kleine rundliche Dose hervor, in der sich kleine weiße Tabletten befanden. „Hier-“, brach er hervor und reichte mir das Döschen rüber, „das hilft gegen die Schmerzen und deine Depressionen!“ Verwirrt nahm ich das Döschen entgegen und sah ihn an. Dunkle Augenringe umfuhren seine strahlend grüne Augen. Er sah müde aus. „Darf ich sie was fragen?“, zögerte ich, während ich die Tabletten in dem Döschen betrachtete. „Immer raus damit!“, meinte er und fuhr sich erschöpft durch die Haare. „Bin ich echt so schlimm? Können sie das ganze wirklich nicht nachvollziehen?“ Er schien gut zu überlegen, da er bestimmt nichts falsches sagen wollte. „Ehrlich gesagt... nein. Ich meine, ich kann verstehen das du dich hier nicht wohlfühlst, aber das du dir dann so was antust... ich weiß nicht ganz wo ich diese Aktion einordnen soll...“ „Ist es echt so schwer mir einmal zu glauben? Sie glauben doch nicht echt das ich den Glastisch bei mir zu Hause zerstörte und mich aus Trauer damit verletzte?“, starrte ich in die Leere seiner Augen, „Hab ich es echt so nötig?“, stöhnte ich höhnisch und drückte meine Augenlider aneinander, um die Tränen zurückzuhalten. „Ich- Eigentlich weiß ich nicht ganz was ich von all dem glauben soll... aber die Geschichte deines Vaters klingt eben glaubwürdiger. Und meine Aufgabe ist es danach zu handeln. Da gibt es kein wenn und aber!“ Schniefend und verletzt saß ich da und sah ihn an. Tränen liefen über meine Wange, die ich mit einer gekonnten Bewegung, an einem meiner Verbände abwischte. „Tut mir Leid. Ich sollte jetzt gehen!“, meinte er und sah mir mitfühlend in meine verheulten Augen. „Ja. Sollten sie!“, nuschelte ich genervt vor mich hin. „Nimm einfach für heute Abend eine der Tabletten und dann wird es dir morgen auch schon besser gehen. Ich erwarte dich dann morgen um genau 13 Uhr in der Lobby, für unsere erste Sitzung.“ Ich setzte ein gespieltes Lächeln auf und nickte, wie ein braves Mädchen. Er schnappte sich seinen Aktenkoffer und verließ mein Zimmer ohne ein weiteres Wort. Vermutlich musste er die ganze Aktion erst einmal verarbeiten so wie ich. Seufzend strich ich mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht und stellte das Döschen auf meinen Nachttisch neben mir. Da fiel mir mein iPhone ins Auge und ich nahm es zitternd zu Hand. '3 neue Nachrichten!' waren darauf eingeblendet. Ich klickte auf die erste, die sich nach ein paar Sekunden auch öffnete:

'Von Unbekannt:

Du hast Gewonnen! Ich und meine Jungs holen dich dort übermorgen um 2 Uhr Nachts raus! Sei ihm Garten. Dort erwarten wir dich! Viel Glück Prinzessin;)

-Justin'

Große Aufregung machte sich in mir breit. Erst jetzt verstand ich, dass ich ihm doch meine Nummer geben musste, deswegen stand da 'Unbekannt' ich hatte ihn noch nicht eingespeichert. Ich sah auf das Sendedatum der SMS und stellte fest, dass dieser Termin schon morgen war. Ich muss mich ran halten. Danach öffnete ich die zweite Nachricht:

'Von Kelsey:

MADI?? WIE GEHT'S DIR? IN WELCHER KLINIK BIST DU?'

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Sie benimmt sich echt süß. Auch hier starrte ich auf das Empfangsdatum, sie hatte Mir diese Nachricht Gestern Abend geschickt. Bevor ich eingewiesen wurde. Und die Nächste Nachricht war von meinem Dad?:

'Von Dad:

Na Prinzessin? Wie geht's dir so? Hoffe natürlich das beste und das du bald nach Hause kommst. Aber wag' es nicht von dort abzuhauen und die Therapie abzubrechen! Ach und ja, ich werde wegziehen. Wo du dann hingehst weiß ich nicht...'

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