Kapitel 3

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Dann breche ich zusammen. Ich rutsche an der Seitentür meines Porsche Carera herunter und fange hemmungslos an zu weinen. Die Tränen laufen und laufen und dann fange ich an zu zittern. Ich weine immer weiter. Ich fühle mich dreckig und ekele mich vor mir selbst. Plötzlich wird ein blonder Junge, der auf dem Gehsteig entlang läuft, auf mich aufmerksam und kommt zu mir rüber.

"Hallo. Alles okay?", fragt der Junge schüchtern und jetzt erkenne ich auch wer es ist.

Nick Smith. Er ist eine Klassenstufe über mir. Man weiß nicht viel über ihn, jedoch wird gemunkelt, dass er in einer Gang ist. Ich kann ihm nicht antworten, weil ich immernoch einen Heulkrampf habe. Er sieht mich immernoch an und dann setzt er sich neben mich auf den Boden und schließt mich in seine starken Arme.

So sitzen wir bestimmt eine halbe Stunde, bis ich mich beruhigt habe. Ich wische mir die Tränen von den Wangen und sehe ihn verlegen an.

Er schenkt mir ein Lächeln, dabei leuchten seine blauen Augen und fragt dann"Was ist passiert?"

Ich schlucke und erzähle ihm was Daniel heute Morgen zu mir gesagt hat und dass er hier auf mich gewartet hat, auch was er getan hat erzähle ich meinem Zuhörer.

Als ich ende ist Nick kurz still dann meint er " Er ist so ein Arsch! Wie kann er dich nur zu so etwas zwingen? Wir müssen zur Polizei!"

"Nein! Du kennst ihn. Er wird mir und meiner Familie sonst was antun. Ich werde mitspielen."

"Ich..."

"Schon gut. Danke dass du mir zuhörst."

"Gerne doch und ich finde du bist gar nicht so blöd wie ich immer dachte. Ich finde dich richtig nett."

Ich lächle ihn glücklich an und sage "Das ist das netteste, was jemand seit langem zu mir gesagt hat."

Jetzt wird Nick ein bisschen rot.

"Du Nick ich sollte vielleicht endlich nach Hause."

"Du kennst ja meinen Namen", sagt er erstaunt.

"Na klar! Das ist doch selbstverständlich."

"Denkst du!"

"Hm."

"Also bis morgen!"

"Bis Morgen! Und nochmal Danke!", betone ich und stehe auf.

Ich zögere einen Moment und umarme Nick. Er wirkt zuerst ein wenig erschrocken, aber dann legt auch er seine Arme um mich. Ich lasse ihn los und winke ihm zum Abschied. Jetzt geht es mir besser. Ich schnappe mir meine Tasche und steige in den Porsche.

Nick sieht mir so lange nach, bis ich um die Ecke biege. Ja er hat mir wirklich sehr geholfen. Aber ich muss wohl oder übel bei Daniel mitspielen.
Ich fahre eine halbe Stunde bis zu unserer Villa. Als ich dann endlich Zuhause bin ist es schon 20uhr. Ich seufze und öffne mit einer Fernbedinung das Tor unserer Garage und parke mein Auto neben unseren weißen Lamborgini. Ich steige aus und schleiche durch unsere Villa nach oben in mein Zimmer.

Mein Zimmer ist wirklich rießig. Es ist vanille gestrichen und an der einen Wand steht mein blaues Himmelbett. An der anderen Wand hängt ein Flachbildfernseher und davor steht ein ebenfalls blaues Sofa und ein Vanille farbener Sessel. Ich habe ein Ankleidezimmer und ein sehr geräumiges Bad. Ich laufe zu meinem Ankleidezimer und ziehe mir ein Top und eine luftige Hose an, dann lege ich mich in mein Bett und schon laufen mir wieder Tränen übers Gesicht. Wie soll ich das nur schaffen? Niemals habe ich mir mehr gewünscht ein einfaches Mädchen statt der Beautyqueen zu sein. Es wird über mich entschieden, so wie schon immer.

Mein Bruder! Schnell schnappe ich mir mein Handy und suche nach seiner Nummer. Als ich sie dann endlich finde wähle ich sie sofort. Irgendwann geht der Anrufbeantworter dran.

"Hey Jack? Ich bins Sarah. Kannst du mich mal besuchen kommen? Oder wo wohnst du jetzt eigentlich kann ich zu dir kommen?", zitternd hole ich Luft. "Melde dich bitte."

Mit diesen Worten lege ich auf, lege mein Handy auf die Kommode und lasse mich wieder auf mein Bett fallen. Dann versinke ich im Land der Träume.

Ich werde am nächsten Morgen von unsrem Zimmermädchen geweckt.

"Sarah du musst aufstehen. Und was war eigentlich Gestern? Wo warst du beim Abendessen?"

"Tut mir leid.",murmele ich und schwinge meine Beine aus dem Bett.

Mary verlässt das Zimmer und ich gehe zu meinem Ankleidezimmer um mir meine Klamotten heraus zu suchen. Ich nehme mir blaue Shorts und dazu einen dünnen Pullover. So fühle ich mich wenigstens ein bisschen wohler ohne das mir Fragen gestellt werden warum ich so im Hochsommer rumlaufe.

Ich laufe in mein Bad und meide den Blick in den Spiegel. Wahrscheinlich sind meine Augen angeschwollen. Ich stelle mich unter meine große Dusche und lasse das Wasser über mich laufen, so lange bis es mir besser geht. Dann wasche ich noch meine Haare. Als ich dann schließlich aus der Dusche steige geht es mir wirklich besser. Ich ziehe mich an und föhne meine Haare trocken, dann schminke ich mich. Mit einem Concealer verdecke ich meine Augenringe und benutze dann noch Eyeliner und Mascara. Ich verlasse das Bad schnappe mir meine Superstars und meine Tasche und begebe mich nach unten zum Frühstück.

Im Esszimmer wartet bereits Mary und schenkt mir Kaffee ein. Ich trinke ihn schnell aus und gehe ohne etwas zu essen in die Garage. Ich atme tief durch und starte den Motor. Wieder brauche ich eine halbe Stunde um durch den Berufsverkehr zur Schule zu kommen.

Als ich endlich am Parkplatz vor der Schule das Auto ausmache, ist meine Angst wieder da. Ich schaffe das! Ich steige aus und laufe auf den Schulhof. Natürlich richten sich sofort viele Blicke auf mich. Den Ersten den ich sehe ist Nick. Ich winke ihm zu und er schenkt mir ein Lächeln. Ich beise mir auf die Lippe und laufe weiter zu Daniel der auf mich zu kommt. Er bleibt direkt vor mir stehen und zieht mich an seine Lippen.

"Heiß siehst du aus!"

Ich sage kein Wort und lasse mich von ihm küssen. Dabei versuche ich den Brechreiz zu unterdrücken. Nach einem Moment lässt er mich los und nimmt meine Hand. Er zieht mich hinter sich her. Jede menge Blicke folgen uns, als wir das Schulhaus betreten.

Als erstes haben wir eine Besprechung in der Aula. Leider ist die für die komplette Oberstufe, sodass ich Daniel noch länger aushalten muss.
Alle setzten sich auf die Stühle und Daniel drückt mich auf den Stuhl neben sich. Ich merke die Blicke meiner Clique. Zum Glück fängt jetzt die Rede unserer Schulleitung an.

"Guten Morgen! In einer Woche fahrt ihr ja alle zusammen nach New York als Abschlussreise. Deswegen habt ihr nur noch heute Unterricht und dann den Rest der Woche frei. Ihr müsst also am Flughafen am Samstag um 14Uhr sein. Die Zimmerverteilung bekommt ihr im Flugzeug. Okay das wars!"

Nach der Rede begeben sich alle zu ihren Klassenzimmern.

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