Kapitel 26

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"Du musst bleiben Fede! Bitte!" ich flehte ihn an, während meine Tränen machten was sie wollten und einfach meine Wange runter rollten. "Bei Lügnern wie euch? Niemals!" rief er. "Bitte Federico es tut mir sehr Leid" versuchte mein Vater ihn zu beruhigen, aber es half nichts. "Wenn es dir Leid tun würde, hättest du es mir gesagt! Ich möchte nun bei Matteo, meinem Bruder, leben. Auf nimmer Wiedersehen. Ciao!" er lief aus dem kleinen Büro meines Vaters und schmiss die Tür hinter sich zu. Kurz danach ertönte auch das Geräusch von der Haustür, die mit viel Schwung ins Schloss fiel. Das war es jetzt wohl. Kurz und knapp. "Irgendwie bekomme ich diese Schuldgefühle nicht von mir los. Fede ist wegen mir weg, oder?" wimmerte ich und lief ebenfalls aus dem Büro. "Komm zu mir, Vilu" Matteo kam mit offenen Armen auf mich zu. "Nein. Geh nachhause und zeige Federico alles. Ich möcht, dass er noch ein schönes Leben hat und es genießt. Auch wenn ich vielleicht irgendwann immer noch traurig sterbe, weiß ich, dass Federico glücklich war" mit diesen Worten verließ ich das Wohnzimmer und rannte, mit verheulten Augen, raus in die Stadt.

Traurig setzte ich mich auf eine weiße Parkbank und ließ meinen Blick über den See, der im Sonnenuntergang rot schimmerte, schweifen. Es war Leons und mein Ort. Dort hatten wir viele romantische Momente verbracht, unteranderem auch unseren ersten Kuss. "Violetta?" ertönte eine Stimme hinter mir. So sehr hätte ich mir gewünscht, wenn ich mich jetzt umdrehe würde ich in Federicos Gesicht sehen oder zumindest in Leons, denn er hätte mich trösten können. Doch es war Luna. "Ja?" langsam beruhigte ich mich wieder und konnte diesen wunderschönen Anblick der Natur genießen. "Ist etwas passiert?" fragte sie besorgt und nahm neben mir Platz. Nein. Es wurde gerade nur mein Leben zerstört, aber sonst ist alles bestens. Gehen wir Eis essen? Wenn ich jetzt 'Nein' sage, würde sie mir so oder so nicht glauben, aber wenn ich jetzt 'Ja' sage, müsste ich alles erzählen und in meinem Gehirn würde sich erneut der Film von vorher abspielen. "Ja. Es ist etwas passiert. Etwas grausames" antwortete ich und musste seufzen. "Und möchtest du es mir erzählen?" fragte Luna mitfühlend. Ihre Art Dinge zu betrachten war irgendwie speziell. Jeder andere hätte gesagt: Los, erzähl! Doch sie hat mich verstanden. Sie hat bemerkt, dass es mir nicht gut ging und gewusste, dass man über so etwas nicht gerne spricht. "Ich rede wirklich nicht gerne darüber, aber ich denke du wirst mich verstehen und deshalb muss ich dir es wohl oder übel erzählen" und so begann ich ihr alles zu erzählen. Gespannt hörte Luna zu und als ich fertig war, sagte sie: "Sei nicht traurig. Ich kann nicht sehen wie du dich fühlst, denn ich betrachte Dinge anders als du, aber ich gebe dir einen Tipp. Ich hatte diesen Unfall und hasse es daran erinnert zu werden, aber das ist Geschichte. Meine Rat lautet: Baue dir neue Wege und setzte dir neue Ziele. Ich kann nicht mehr tanzen, rennen oder Rollerskaten. Na und? Dann singe ich eben. Du hast zwar Federico nicht mehr aber genug andere Menschen die dich mögen, die dich bewundern und die in dir nur positives sehen. Zum Beispiel mich"

Im Moment schreibe ich für meine Verhältnisse voll lange Kapitel💪

ViolunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt