Lügen über Lügen

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Aria lag auf dem Bett und sah auf ihre bandagiert Hände. Die früheren Narben waren wieder aufgesprungen.

Camelia saß bei einer Tasse dampfendem Kaffee, am kleinen Esstisch und las ihr heißgeliebtes Shakespeare.

Ab und zu sah sie zu Aria hoch und steckte die Nase dann wieder in ihr Buch.

So ging das schon seit vier Stunden. Sie hatten kein Wort miteinander gewechselt.

Schritte hallten auf dem Gang wider und immer wieder klopfte jemand an die Tür.

Nie macht Camelia sich die Mühe aufzustehen und den unerfreuten Besuch zu verscheuchen. Sie schnalze immer nur mit den Fingern und die Besucher schrien kurz auf, bevor sie dann die Fliege machten.

Niemand gab auch nur einen Mucks von sich. Nur das regelmäßige Ticken der Uhr und das Umblättern von Camelias Buch waren zu hören.

Aria seufzte auf, schlug die Decke beiseite und sprang aus dem Bett.

"Es reicht! Ich bin keine Verletzte, die Ruhe braucht!", rief sie gereizt und griff nach Camelias Tasse. Jedoch schlug Camelia ihr auf die Hand und riss ihr die Tasse weg.

Sie drehte sich mit dem Rücken zu ihr und trank eine Schluck. Dann wandte sie sich Aria kurz zu, nur um ihr einen bitterbösen Blick zuzuwerfen.

Aria verschränkte die Arme vor der Brust, entschied sich aber um und setzte sich Camelia gegenüber.

"Du hast mir doch sicher etwas zu sagen, Camelia Blackwell. Sonst wärst du nicht hier", schlussfolgerte Aria und hob erwartungsvoll eine Augenbraue.

"Hat er mich gesehen?", forschte sie weiter. Wieder bekam sie keine Antwort.

"Camelia, weiß er es?", langsam wurde auch Aria wütend. Camelia lehnte sich nur zurück, hielt das Buch hoch und las unbeirrt weiter.

"Camelia Blackwell! Rede endlich oder ich schreie!"

Da reichte es auch Camelia. Sie knallte das Buch auf den Tisch und sprang auf. "Sehe ich so aus als hätte ich die Zeit dazu gehabt in Grays Gedächtnis herumzupfuschen?!", schrie sie aufgebracht und brachte Aria sofort zum Schweigen.

"Was fällt dir eigentlich ein von Juvia überwältigt zu werden?!", entgegnete Camelia scheltend. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften und musterte Aria kritisch.

"Glaubst du etwa mir gefällt es? Ich will niemanden töten!", schrie Aria zurück.

"Dann hör auf! Lauf weg!", Camelia war auf Hundertachzig und knallte beide Hände immer wieder auf den Tisch. "Du hast die gottverdammte Möglichkeit dazu! Ich nicht! Ich will auch die Freiheit, aber ich komme niemals hier weg!" Sie wies auf ihr rechtes Auge.

"Was lässt dich glauben, dass du hier nie wegkommst?", fragte Aria nun zögerlich. Camelia verdrehte die Augen, schüttelt den Kopf und drehte sich weg.

"Das geht dich nichts an", antwortete sie leise.

"Camelia, bitte! Was ist während den letzten drei Jahren passiert? Was hat Lorcan mit dir gemacht?" Aria trat einen Schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Camelia wirbelte zu ihr herum und sah sie ausdruckslos an. Dann verengte sie die Augen und schnellte an ihr vorbei.

Aria sah ihr verletzt hinterher.

Was ist nur während den drei Jahren passiert? 


Camelia stürmte aus der Kabine. 

Sie musste an die frische Luft. Sie rannte weiter aufs Deck und lehnte sich dann über das Geländer. Sie holte tief Luft und schrie.

Sie schrie den gesamten Frust aus sich heraus. All die angestaute Wut.

"Alles in Ordnung?", eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie fuhr herum und sah Gray hinter ihr stehen. Sie reckte sich auf, bog die Schultern zurück und hob das Kinn.

"Klar, immer", entgegnete sie lächelnd. Diese verdammte Maske durfte nicht bröckeln. Niemals.

"Was ist mit Aria los?", fragte er besorgt. Camelia biss sich auf die Unterlippe. Immer Aria. Immer ging es um Aria. Nie hat jemand gefragt wie es Camelia ging.

"Ist was mit Aria?", tat sie auf unwissend.

Das war ein Test. Eine Herausforderung.

Sie war nämlich nicht als Camelia anwesend, sondern als Juvia. Sie selbst sollte nicht davon wissen. Niemans wusste, dass sie Aria weggeschafft hatte.

"Sie hat so ausgesehen als wäre sie fast ertrunken", antwortete er stirnrunzelnd. "Wenn ein Leck an Bord ist, dann müssen wir Bescheid geben"

Klar! Er glaubte also dass ein Leck an Bord war! Ist er denn komplett bescheuert? Wie kann er das nur glauben?

"Ein Leck? Das ist ja schrecklich!", einfach mitspielen. "Ich gehe es suchen!" Sie brauchte eine Gelegenheit um wegzukommen. Dieser Typ hatte den IQ einer Bratkartoffel.

Wütend stampfte sie durch die Flure. Da ergriff sie jemand von hinten und schleuderte die den Gang hinunter. Sie drehte sich in der Luft und landerte federleicht. Eine Lanze versuchte ihre Beine wegzufegen. Wieder sprang Camelia in die Luft, schnappte ihre Dolche und warf sie auf den Angreifer.

Ein Fluchen ertönte und ein kleines Mädchen war an die Wand genagelt.

"Wer bist du?", zischte Camelia leise und gefährlich. Das Mädchen zerrte an den Dolchen, doch sie konnte sich nicht befreien. 

"Ach, hör doch auf! Es war sowieso nur eine Frage der Zeit bis jemand eure wahre Identitäten aufdeckt", grommelte sie genervt, aber nervös. Camelia zog ein Schmetterlingsmesser hervor und spielte damit herum. 

"Ich gebe dir eine Chance", meinte sie und reinigte damit ihre Nägel. Sie zählte innerlich bis drei, dann schloss sie die Augen und warf die Waffe. Das Mädchen schrie erneut auf. Als Camelia die Augen öffnete sah sie das Messer im Schlüsselbein stecken.

Volltreffer.

"Besser du redest jetzt, Schätzchen", langsam hatte Camelia keine Lust mehr zu spielen. "Wo es nächstes Mal trifft kann ich nicht garantieren", fügte sie hinzu und zog das Messer wieder heraus. Das Mädchen schrie auf als das Blut herausspritzte. 

"Versuche ja nicht zu rebellieren, denn das Königreich wird dich genauso ersticken wie vor zehn Jahren", lachte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht, "Dann wirst du genauso enden wie dein Vater" 

Daraufhin machte Camelia ein gelangweiltes Gesicht und zuckte mit den Schultern. Sie griff in ihre Tasche und holte eine Schleife mit einem Siegel hervor. 

"Nein, nein, nein! Das wagst du nicht!", kreischte das Mädchen. Camelia band seelenruhig das Band um den Griff des Schmetterlingsmessers und wirbelte es herum. 

Dann lächelte sie das Mädchen nochmal an und das Messer flog. 

Wie eine rote Sternschnuppe flog das Messer auf ihr Ziel zu. 

Camelia hatte sich bereits umgedreht als sie den beruhigenden Aufschrei und das Geräusch von zersplitterten Knochen hörte. 

Camelia Hartley lächelte zufrieden und ging wieder aufs Deck. 


Ohayo! Da bin ich wieder aus dem Urlaub! Das letzte Kapitel habe ich ebenfalls im Urlaub fertiggestellt... wenn ich so überlege bin ich produktiver wenn ich fünf Stunden im Auto sitzte als den ganzen Tag zuhause...

Vergesst nicht zu voten und zu kommentieren! 

Das nächste Mal bei The Mask of Death: Camelia Blackwell ist zurück! 

PS. : Ich mache mal eine kleine Schleichwerbung für meine Kollaborationsfanfiktion Fandoms of a Lifetime! Es geht um zwei durchgeknallte Fangirls, die eine Tardis klauen, durch die Fandoms reisen und OTP Canon machen wollen! 


https://www.wattpad.com/story/78048489-fandoms-of-a-lifetime


The Mask Of Death (Fairy Tail)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang