2.

471 22 27
                                    

"Ich könnte diesen Kerl umbringen!", schnaufte Hanna und schlug auf den Boxsack ein.

Dabei flogen ihre braunblonden Haare wild herum.

"Wie wagt er es, so ein tuhles Mädel wie dich zu betrügen? Nach 3 Jahren? Der Kerl kann sich mal."

Weiter schlug sie auf den Boxsack ein.

"Frag ich mich auch. Und ich dachte, er ist der richtige...", traurig seufzte ich auf.

"Heirate doch mich. Dann ist das Problem gegessen."

Sie wand sich vom Sack ab, und lächelte in meine Richtung.
"Immer gerne. Wieso nicht?"

Ein Kichern konnte ich mir nicht verkneifen.

Sie war einfach unglaublich niedlich.

"Jetz' lass mal den Boxsack in Ruhe. Bissl Netflix und Chill?"

Paluten und Chill würde es eher beschreiben.

"Du denkst wieder an Palle?", sie lächelte höhnisch.

Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. "Wie kommst du drauf?"

"Sogut wie immer wenn du hier bist, willst du Freedom schauen." Sie verdrehte die Augen.

"Können wir es schauen? Bitte?", quitschte ich verspielt.

"Klar. Hab Freedom auch noch nicht gesehen." Sie lief in die Küche um ihr Tablet zu suchen.

Währenddessen richtete ich das Sofa mit Kissen ein.

Hanna lebte allein hier.

Sie hatte kein sonderlich gutes Verhältnis gegenüber ihren Eltern.

Sie hat also, sobald sie die Möglichkeit mit 18 dazu hatte, das Elternhaus verlassen.

Ich hingegen gammelte noch bei meiner Mutter. Aber das ist auch irgendwann vorbei.

Köln war mein Hauptziel.
Weg aus dem Kaff. Einfach in die Stadt.
Weg aus der Langeweile. Auf ins Abenteuer.
Weg von ihm. Hallo andere Leute.

•••

Ich schrie auf, als etwas auf mein Schoß klatschte.

"Du bist echt so geistesabwesend. Woran denkst du ständig?", lachte sie.

"Nur daran, wie ich umziehe.", gab ich von mir, während ich immer noch auf das Tablet starrte.

"Du bist ja lustig."

"Ich würde an deiner Stelle nicht so frech sein. Vielleicht will ich dich ja mit nehmen.", raunte ich leicht empört, ließ meinen Blick vom Tablet ab und schaute ihr in die blau-grauen Augen.

"Können wir Freedom schauen?" Mit einem Satz sprang sie auf die Couch und verwüstete sie damit.

Ich hab's doch so schön eingerichtet.

Sie nahm ihr Tablet von meinem Schoß und entsperrte es.

"Wie meinst du 'mitnehmen'?", fragte sie leicht verwirrt, mit dem Blick auf das Tablet gerichtet.

"Ich halt es allein eben nicht aus. Ich bin halt eben leicht..."

"Verstehe.", schnaufte sie und drückte mir das Tablet in die Hand.

|| Moving || »Paluten FF« ||Where stories live. Discover now