Kapitel 5

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Chris wachte auf, da er merkte, dass ihm jemand durch die Haare strich. "Guten Morgen Schatz. Wie geht es dir?" "Ist das ihr Ernst? Gestern haben sie auf mich eingeschlagen und jetzt fragen sie mich, wie es mir geht?!" "Ich musste es tun. Schließlich liebst du mich doch. Da kann ich es doch nicht zulassen, dass du mir nicht gehorchst." "Wie oft denn noch?? Ich liebe sie nicht!!!" "Wenn du in diesem Leben nicht mit mir zusammen leben willst, dann müssen wir eben ins nächste Leben weiter ziehen." Nun dämmerte Chris, was dieser Irre vor hatte. "Nächstes Leben? Wollen sie mich etwa umbringen??" "Nein, das klingt so hart. Ich will mit dir weiter ziehen. Im Leben nach dem Tod wird alles viel besser. Wir beide werden für immer zusammen sein und uns bis in alle Ewigkeit lieben." "Sie sind doch total verrückt! Es gibt kein Leben nach dem Tod! Das ist totaler Schwachsinn!" "Das ist kein Schwachsinn. Ich habe mich im Internet informiert. Keine Sorge, bald ist es geschafft. Dann sind wir zusammen. Ich freu mich schon." Er strich Chris noch einmal sanft über die Wange. Dann stand er auf und verließ den Raum. Chris schaute sich hektisch um. Er musste hier irgendwie raus! An dem Bett war eine Stelle, die notdürftig mit einem Draht repariert wurde. Er bog den Draht so lange bis er zwei Stücke abgebrochen hatte. Damit versuchte er das Schloss zu knacken. Und es klappte tatsächlich. Leise öffnete er die Tür und schaute sich um. Max war nicht zu sehen. Wahrscheinlich war er direkt losgegangen, um alles für seinen bescheuerten Plan vorzubereiten. Doch Chris hatte sich getäuscht. Max kam gerade aus der Küche. Chris reagierte sofort, rannte aus der Haustür raus und knallte diese hinter sich zu. Dann scannte er kurz seine Umgebung. Er war in einem Haus mit mehreren Wohnungen. Er rannte die Treppe runter und aus der Tür raus. Auf der Straße waren kaum Leute. Chris rannte einfach los. Egal wohin, hauptsache weg von diesem Kerl. Er warf einen Blick über seine Schulter und sah, dass Max die Verfolgung aufgenommen hatte. Scheiße! Er kam immer näher. Chris lief schneller und versuchte ihn irgendwie abzuhängen. Als er um die Ecke bog stieß er mit einem Polizisten zusammen. "Was ist denn mit ihnen los?" "Sie müssen mir helfen! Der Kerl ist hinter mir her!" "Moment mal, sie sind doch Chris Ehrlich. Der Magier, der zur Zeit vermisst wird." "Ja der bin ich. Ich konnte abhauen, aber der Kerl ist hinter mir her." "Ok, beruhigen sie sich. Wenn wir bei ihnen sind, kann der Kerl ihnen nichts anhaben." Da kam Max um die Ecke. "Mein Schatz, was machst du denn? Wieso läufst du weg? Wir wollten doch gemeinsam ins nächste Leben gehen!" "Lassen sie mich endlich in Ruhe!", rief Chris und wandte sich dann an die Polizisten. "Das ist der Kerl, der mich entführt hat." Die Polizisten nahmen Max fest. Anschließend forderte einer von ihnen einen RTW, damit Chris untersucht wurde. Dieser saß mit einer Decke um die Schultern am Straßenrand. Einer der Polizisten nahm sich sein Funkgerät. "Leitstelle für Einheit 15." "Leitstelle hört." "Wir haben hier den vermissten Chris Ehrlich gefunden. Der RTW ist schon unterwegs." "Alles klar. Wir sagen der Familie bescheid." Der Polizist hockte sich neben Chris. "Der Rettungswagen ist unterwegs. Die Ärzte werden sie dann einmal richtig durch checken." Er deutete auf Chris' Verletzungen. "Außerdem wird ihre Familie gerade informiert." Beim Stichwort Familie wurde Chris wieder traurig. Er musste sofort an seinen Bruder denken und daran, dass dieser vielleicht tot ist. In dem Moment traf der RTW ein. Die Sanis versorgten Christians Wunden. Sie waren kurz davor zu sagen, dass Chris nicht ins Krankenhaus müsste, als dieser fast zusammen brach. Kein Wunder. Er hat in den letzten Tagen nichts gegessen und ist dadurch schwer abgemagert. Und durch die Verletzungen war er noch zusätzlich geschwächt. Also ab ins Krankenhaus.
Dort angekommen wurde Chris direkt in ein Zimmer gebracht, damit der sich erst mal erholen konnte.

Bei Andreas
Andreas kam gerade von seiner morgendlichen Joggingrunde zurück, als das Telefon klingelte. "Reinelt." "Hallo Andi, ich bin's Rene. Ich hab ne gute Nachricht für dich. Dein Bruder wurde vorhin in der Nähe vom Park gefunden. Er wird gerade ins Marienkrankenhaus gebracht." "Was?? Oh Gott sei dank! Ich danke dir Rene. Du hast was gut bei mir." "Kein Problem." Andreas schnappte sich sofort seinen Autoschlüssel und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus.

Chris saß auf dem Krankenbett und dachte nach. Was, wenn Andi wirklich tot ist? Ihm liefen einige Tränen über die Wangen. Plötzlich ging die Tür auf. Als Chris sah, wer dort stand, dachte er erst er würde nur halluzinieren. Dort stand sein Bruder! Lebendig! Chris sprang sofort auf und fiel Andreas um den Hals. "Ich bin so froh, dass du noch lebst! Der Kerl hat gesagt, er hätte dich erschossen." Andreas drückte seinen kleine Bruder fest an sich. "Das war nur ein Streifschuss am Arm. Aber ich hatte Angst, dass ich dich nie wieder sehe." Die beiden ließen sich los und setzten sich auf das Bett. Andi betrachtete die Wunden, die Chris hatte. "Was hat dieser Mistkerl dir nur angetan? Hat er dich..." "Nein hat er nicht. Aber er hat auf mich eingeschlagen." Während sich die Zwei unterhielten kam ein Arzt in das Zimmer. "Herr Reinelt? Kann ich sie mal kurz unter vier Augen sprechen?" "Ähm... Wen von uns meinen sie jetzt?" "Andreas Reinelt." "Ok." Andreas ging mit dem Arzt vor die Tür. "Was ist denn?" "Es geht um ihren Bruder. Also, der Kerl hat zunächst einmal zu viel Chloroform benutzt. Um ehrlich zu sein... sie können von Glück sagen, dass ihr Bruder so viel Sport treibt und dadurch so fit ist. Sonst hätte er das vielleicht nicht überlebt. Außerdem hat er ihren Bruder in den letzten Tagen hungern lassen und hat auch auf ihn eingeschlagen." Andreas hatte fassungslos zugehört. Dieser Mistkerl! Hoffentlich wandert der für immer in den Knast! "Wann kann mein Bruder denn wieder nach Hause?" "Er kann heute schon nach Hause, aber er sollte nicht unbedingt alleine sein. Ich bin zwar kein Psychologe, aber nach so einem Erlebnis ist es besser, wenn man nicht alleine ist." "Ok ich werde auf ihn aufpassen." Andreas ging wieder zurück ins Zimmer. "Gute Nachrichten Bruderherz. Du darfst nach Hause. Allerdings hab ich dem Arzt versprochen, dass ich auf dich aufpasse. Er meint es ist besser, wenn du nicht alleine bist." "Worauf warten wir dann noch?" Chris sprang auf und lief zur Tür. Die beiden fuhren direkt zu Andi nach Hause. Steffi und die Kids freuten sich, dass Chris wieder da war.

Ich weiß, das klingt wie ein Happy End für diese Story. Ist es aber nicht. Diese Story ist noch lange nicht zu ende. Aber mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. 😊

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