Kapitel 3

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Mein Kopf brummte und mein Magen war völlig ausgeleert nachdem ich mich ausgiebig übergeben hatte.

Alex - so nett er nun mal war - stand in der Toilette bei mir und hielt meine Haare während ich auf den Knopf für die Spülung drückte, das war mehr Bier als geplant. Letztendlich schaffte ich es mich aufzurappeln um mein Gesicht zu waschen. Die laute Musik ließ meinen Kopf noch mehr dröhnen.

"Danke Alex" bedankte ich mich nachdem ich auch mein Mund ausgespült hatte "Aber sicher doch" nickte er lächelnd "Soll ich dich nach Hause bringen?" Fragte er dann. Ich dachte viel nach, wenn ich jetzt ging, was wäre dann mit Ella? Ich konnte sie nicht alleine hier lassen und Auto fahren konnte sie so oder so nicht, da sie viel zu betrunken war. "Danke aber ich wohne doch gleich nebenan" lächelte ich dankend, er grinste.

Dann legte er einen Arm um mich, damit ich nicht hinfiel beim laufen. "Trotzdem." Sagte er dann Schulterzuckend "Gut, aber wir müssen Ella finden. Sie kann so nicht nach Hause" es war schon fast nach Mitternacht, ein Wunder das die Nachbarn so gelassen bei diesem Lärm blieben, vielleicht lag es auch daran das die Nachbarn so um die 30 oder 40 waren, was noch recht jung ist und deshalb hatten sie auch nichts dagegen.

Selbst die Musik war nicht viel zu laut, sodass sich jemand gestört fühlte, aber so mit der Zeit hatten sich die meisten irgendwo einen Platz im Haus Gesucht um zu schlafen und die anderen fingen an langsam nach Hause zu gehen, da es doch recht spät geworden war. "Klar" sagte Alex während er mich ins Wohnzimmer führte, wo Ella war, sie sprach mit ein paar Jungs aus unserer Schule und auch ihre Freundinnen waren dort. "Katie!" Rief sie erleichtert während sie total betrunken zu mir lief, Alex konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, wir beide waren Betrunken und ehrlich gesagt war es tatsächlich einerseits witzig. "Lass uns gehen Ella" sagte ich einfach so raus, mein Kopf drehte sich und mir war noch immer schlecht, sie merkte wie es mir ging also nickte sie und Alex nahm sie auf die andere Seite, damit wir beide nicht umfielen "Am besten bleibst du heute Abend bei mir" schlug ich ihr vor, sie antwortete nicht, was wahrscheinlich hieß das sie einverstanden war.

Wir waren fast bei der Eingangstür angekommen als Alex plötzlich weggezogen wurde, er wurde von seinen Freunden weggezogen, was hieß das wir wohl alleine rüber kommen mussten. Doch wie es das Schicksal so wollte knallte ich erneut gegen die Harte Brust von dem Gasgeber, er sah uns beide belustigt an. "Sag bloß nichts!" Sagte ich und bekam mit wie Ella raus rannte, anscheinend um sich zu übergeben, Damon wollte gerade zu ihr, doch jemand schaute schon nach ihr und meine Beine wurden wackelig, was hieß das er mich auffangen musste.  "Du hast für heute genug getrunken Summer" sagte Damon und schlang seine Arme um meine Hüfte damit ich nicht umfiel. Als ich meine Hände auf seine muskulösen Oberarme legte, wurde mir ganz plötzlich warm, meine Wangen erhitzten sich und ich begann beim Reden zu stottern, bis jetzt war mir das alles nur bei einer Person passiert, Ryan. Er war so heiß das ich nicht klar denken konnte und genau das passierte mir wieder, undzwar bei Damon. "Ich sollte los" wenigstens brachte ich nach dem ganzen stottern ein richtiges Wort raus, er sah mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen an "Ich bring euch schnell rüber" sagte er und ließ mich los, erst verlor ich das Gleichgewicht von der abrupten Bewegung, aber dann fasste ich mich schnell wieder, er nahm meine Hand in seine und draußen nahm er auch die von Ella. "Ich bin nur von Idioten umgeben" flüsterte er, entweder bildete ich es mir nur ein oder er hatte es tatsächlich gesagt, kopfschüttelnd versuchte ich mich auf den Weg zu konzentrieren.

Wir waren schnell drüben als gedacht, vor der Tür nahm er mir die Schlüssel ab und schloss die Tür auf, im Haus war es dunkel, was hieß das meine Mutter bereits am schlafen war. Dafür das Damon ordentlich etwas getrunken hatte schaffte er es jedoch uns hoch in mein Zimmer zu bringen, dort legte er uns in mein Bett und sah uns mit verschränkten Armen vor der Brust an. "Du kannst mir morgen danke, Summer" eigentlich mochte ich es nicht mit dem Nachnamen angesprochen zu werden, aber Damon tat es eben seit wir uns kannten, ich hatte mich inzwischen an ihn und seine Dummheit gewohnt, schließlich musste ich es, wir kannten uns ziemlich lange, wirklich viel hatten wir jedoch nicht miteinander zutun. "Gute Nacht, Summer" sagte er und dann wandte er sich zu Ella "Gute Nacht, Ella" diese nickte lächelnd, als Erwiderung, dann ging Damon wieder, zum Glück schloss er sowohl meine Zimmertür als auch die Haustür, leise.

Am nächsten Morgen stand ich mit einem heftigen Kater auf, auch Ella neben mir erging es gleich. Wir beide setzten uns stöhnend auf und sahen uns an "Wow" sagten wir gleichzeitig "Du siehst echt schlimm aus" fügte ich hinzu "Diese Aussage erwidere ich nur" sagte auch sie und wir beiden fingen an zu grinsen, ich schaute auf die Uhr die auf meiner Kommode stand und bemerkte wie spät es doch geworden war, leise klopfte es an meiner Tür und meine Mutter trat ein, mit einem Tablett auf dem Frühstück vorbereitet wurde, für zwei. "Gewöhn dich nicht schnell, das dir das Essen ans Bett gebracht wird" grinste meine Mutter und setzte sich an den Rand meines Bettes. "Ihr habt beide einen schlimmen Kater. Alex war heute da um nach dir zu sehen, Katie" gerade als ich vom Orangensaft trank verschluckte ich mich als sie seinen Namen nannte, Ella haute richtig rein, sie ass jeden noch so kleinen Krümmel von ihrem Teller leer. "Was hast du gesagt?" Fragte ich und biss ein Stück von meinem belegten Brot ab. "Das du ihn heute Nachmittag anrufen wirst" Danke Mum, echt toll.

Ich sah so fies an, das sie schon merkte was für ein Fehler es gewesen war. "Tut mir leid kleines, ich wusste nicht..." "Schon gut, mum" unterbrach ich sie und ass das letzte Stück Brot schnell auf, trank auch noch meinen sanft und die Tabletten mit Wasser auch, was meine Mutter uns gebracht hatte, wegen den Kopfschmerzen. "Danke." Sagten Ella und ich gleichzeitig, es schien so als würde meine Mutter Ella mehr mögen als Karen, da sie im Gegensatz zu Karen sehr leise war und sich für noch so kleine Gesten bedankte, sei es eine Nacht bei uns oder auch essen. Ella war für alles dankbar. Den Rest des Morgens blieben wir in meinem Bett, wir beide waren noch nicht ganz nüchtern von gestern, deshalb gingen wir nacheinander duschen, ich borgte ihr meine Sachen für den heutigen Tag. Dabei fiel mir ein das ich noch Karen anrufen wollte, bevor ich bei Alex anrief. "Oh mein Gott, Katie. Du hast gestern was verpasst" sagte sie total motiviert nachdem sie abnahm, ich hatte auf Lautsprecher gestellt, deshalb grinste Ella auch so, als Karen so motiviert sprach. "Hör zu Karen, ich habe auf.." Sie ließ mich gar nicht aussprechen, ich wollte ihr sagen das Ella noch bei mir war und ich auf Lautsprecher gestellt hatte, aber sie ließ mich nicht dazu kommen "Ich habe mit Jesse Connor rumgemacht, auf so einer Party bei den Rose's. Und oh mein Gott, er kann so gut küssen..." Wir verstummten alle. Jesse war sozusagen der feste Freund von Ella und so wie ich es ihr ansah, brach ihre gesamte Welt zusammen, in ihren Augen sah ich Wut und Trauer gemischt, sie war wütend auf Karen, sowie auf Jesse, ja klar stand sie irgendwie auf Damon, aber sie war nun einmal mit Jesse zusammen und ehrlich gesagt wussten es wirklich alle, miteingeschlossen Karen, wie konnte sie nur?

"Katie? Hallo?" Sagte sie mehrmals, letzten Endes legte ich einfach auf und ging zu Ella. Ich hatte vorhin deutlich gesehen wie ihr grinsen aus dem Gesicht verschwand als Karen mir das mit Jesse erzählt hatte "Ella, ich.." Sie hob ihre Hand mit wässrigen Augen "Schon gut Katie, es ist nicht deine Schuld." Sie versuchte mit Tränen in den Augen zu lächeln, was ihr auch tatsächlich gelang. "Ich muss jetzt gehen, wir sehen uns am Montag, in der Schule" Ella fuhr sich mit der Hand durch die schönen langen Haare und ging einfach raus, ich stand dort und schaute von der Stelle aus zum Spiegel, selbst mein Herz war gebrochen, obwohl es ihre Beziehung war und nicht meine. Ich war wütend auf Karen, sie wusste das es Ella's Freund war und ich war mir sicher das sie wusste das ich den Lautsprecher anhatte und das Ella bei mir übernachtet hatte. Schnell packte ich in mein Handtasche die wichtigsten Sachen ein und lief hektisch nach unten, währenddessen zog ich mir so gut es eben ging meine Stiefel an "Was ist passiert, wieso ist Ella gegangen und wo willst du jetzt hin?" Fragte meine Mutter als ich die Tür Aufriss "Keine Zeit für Erklärungen, ich komme nicht so spät heim, hab dich lieb, bis dann." Rief ich ins Haus uns Schloss dabei schnell die Tür. Ich wollte meine Mutter nicht so neugierig und verwirrt zurück lassen, aber ich musste sofort mit Karen sprechen und bis ich es ihr erklärt hätte, wäre der halbe Tag schon vorbei.

My Fake BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt