Kapitel 22

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Zum Glück verging der Tag doch recht schnell. Ich hatte nur noch zwei Tage vor mir, dann war es endlich wieder Wochenende.

Ich verließ das Schulgelände und lief zu meinem Auto, als Liam mir hinterher kam. "Tut mir leid. Das mit vorhin." Er kratzte sich am Nacken und lächelte halbherzig, ich nickte nur. "Schon gut" ich stieg in mein Auto ein und ließ die Fensterscheibe runterfahren, während ich mich anschnallte. "Du weißt gar nicht wie lange ich auf dich gewartet habe." Lachte ich, er lachte ebenfalls als er sich zu mir runter beugte. "Ich habe auch lange auf dich gewartet" er zwinkerte. "Also dann, ich muss los." Sagte ich und startete den Motor. Diesmal war ich es die ihn küsste, ohne Vorwarnung. Nur Paare taten das aber das waren wir nicht, oder? "Bis dann" er lächelte nach dem Kuss, das war doch ein gutes Zeichen.

"Ich hab da noch eine Frage" er hielt mich davon ab den Rückwärtsgang einzulegen, ich schaute zu ihn, fragend hob ich eine Augenbraue. Ehrlich gesagt hatte ich auch eine Frage. "Was ist jetzt mit uns?" Wir sprachen im Einklang und lachten auch gleichzeitig darüber, es war schon komisch. Die Nähe von Liam gefiel mir noch immer genau wie früher aber irgendwas in mir sagte das ich nicht mit ihm zusammen sein durfte oder mich überhaupt mit ihr treffen sollte. "Es liegt ganz bei dir. Wenn du bereit für eine Beziehung bist,  sag es mir einfach nur. Ich habe eine Weile auf dich gewartet, ein paar Tage halte ich es auch noch aus." Er lächelte. "Also soll das heißen du kennst bereits meine Antwort?" Lachte ich und rollte mit den Augen. "Ja, sie ist ganz einfach. Es liegt nur an dir in wie vielen Tagen du es mir sagen wirst" er wusste das ich ihm nicht widerstehen konnte.

Mit einem Kopfschütteln lachte ich noch einmal bevor ich mich verabschiedete und rückwärts aus der Parkgasse fuhr und direkt auf die Straße. Irgendwas war so verdammt verwirrend, ich wollte Liam. Aber es schien falsch zu sein. Diese ganzen Worte die Damon über ihn sagte jagte mir Angst ein. Ich musste unbedingt herausfinden was Sache war. Heute. Jetzt.

Ohne Zögern fuhr ich zu Damon, ich hatte gar nicht geschaut ob sein Auto da war, klingelte einfach nur an der Tür und wartete bis die Tür geöffnet wurde. Es war eine Weile still, noch einmal klingelte ich. Als dann keiner öffnete entschied ich mich zu gehen, genau dann als ich die Verandatreppen runter ging, wurde die Tür aufgerissen. "Summer" sagte Damon überrascht, ich drehte mich um und musste mir ansehen das er nur mit einem Handtuch um seine Hüfte gebunden, bekleidet war. Seine Haare waren nass und sein Körper... es sah einfach so heiß aus. Ich schüttelte mir die Gedanken ab. Was denkst du da! Er ist Damon und dazu dein arroganter Nachbar.

Er bat mich nach einer weile rein und zu meinem Glück zog er sich was über, ansonsten konnte ich nicht mit ihm sprechen, es war mir zu unangenehm. Ich setzte mich auf seine Couch, wo er sich zu mich setzte. Wir sahen uns an, sagten jedoch nicht. Da ich die jenige war, die gekommen war, musste ich auch anfangen. "Ich muss dich um einen Gefallen bitten." Also fing ich auch an. Ich hätte jetzt gedacht das er nein sagen würde, aber stattdessen sah er mich nur stumm an. "Ich möchte mit Liam zusammen sein, aber das kann ich nicht, weil ich immer zu an deine Worte denken muss. Was ist passiert mit euch?" Ich traute mich tatsächlich das zu fragen, es war vielleicht ein Fehler aber ich musste es wissen.

"Dann hast du selbst gemerkt das er falsch für dich ist. Lass es sein Summer, er ist einfach nicht gut für dich." Wow, so schnell konnte er mir die Laune vermiesen, obwohl er nicht mal etwas schlimmes gesagt hatte. "Wieso? Was ist so schlimmes passiert, was hat euch auseinander leben lassen und wieso hast du das zugelassen? Was hat das ganze mit mir zutun?!" Ich wollte endlich die Wahrheit. "Hör zu... Es hat alles vor ein paar Jahren angefangen. Ich hatte eine feste Freundin. Er hat etwas getan was er nicht tun sollte und deswegen haben wir uns auseinander gelebt. Er ist generell ein schlechter Umgang, falls du es noch nicht wusstest, er hat Probleme mit der Polizei und trägt sogar Fussfessel, verstehst du? Er ist kein guter Einfluss auf dich. Lass es sein, vergiss ihn." Jetzt wusste ich wen er meinte, wenn er um sich flüsterte, diese feste Freundin hat ihm das Herz gebrochen. Er liebte sie noch und anscheinend sah sie mir verdammt ähnlich.

"Was ist mit ihr passiert? Deiner festen Freundin?" Ich ging zu weit, aber er war gerade dabei sich mir zu öffnen, als Jenna die Atmosphäre störte. Sie räusperte sich hinter uns und lächelte arrogant. Kaum zu glauben wie sie vom netten Mädchen zum arroganten umwandeln konnte. Sie war wahrscheinlich eines dieser Mädchen die was verheimlichten. "Ich glaube das geht dich nichts an." Sagte sie direkt und kam zu uns auf die Couch. Ich wollte antworten aber fand nicht die richtigen Worte.

"Ich sollte gehen." Murmelte ich nur und stand auf, beide standen ebenfalls auf, während Damon mich besorgt ansah, nickte Jenna einfach nur, ein Zeichen dafür das ich recht hatte mit dem gehen. "Du weißt das du jeder Zeit mit mir reden kannst, oder?" Die frage war an Damon gestellt, dieser nickte verständlich und begleitete mich zur Haustür. "Übrigens.. an dem Abend, du weißt schon, als du zum Date gegangen bist. Da....-" "Damon? Wie lange dauert das denn noch?" Gerade wollte er was sagen, als Jenna erneut dazwischen funkte, erneut wurde ich neugierig was er zu sagen hatte aber das müsste wohl auf ein anderes mal warten. "Ich sollte rein, bevor sie völlig ausrastet." Lachte er, ich nickte nur. "Seid ihr... zusammen?" Fragte ich bevor er die Tür vor meiner Nase schloss, er hielt inne und überlegte. Ich wollte die Antwort nicht wissen, aber irgendwie auch doch. "Wir sind Freunde." Lächelte er nur und schloss die Tür. Einfach so. Er hatte die Tür zugemacht. Vor meiner Nase. Nur wegen ihr. Für sie. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und seufzte. Lass es sein Katie, geh einfach nach Hause und schlaf. Das brauchte ich am meisten. Schlaf. Ruhe.

My Fake BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt