MIDGART - Fargon

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Vier Mauern, eine dicker als die andere, die dünnste bereits sechs Meter dick, die tiefste schon zwanzig Meter hoch, mächtige alte Zaubersprüche und ein großer Seering.
Alles dies schützte den Eingang zu den Toren. Uralte Göttertore, Tore der Welten. Genau genommen war es eine tiefe Höhle, in denen die Tore zu den einzelnen Welten standen, verborgen in einem Berg. Die Weltentore waren unvorstellbar groß. Von zwanzig bis fünfzig Meter breit und von zweihundert bis vierhundert Meter hoch. In ihnen sah man die dazugehörige andere Seite des Tores, sobald sie sich öffneten. Ansonsten sah man nur den Stein hinter ihnen. Zurzeit gab es vierzehn Welten, also dreizehn Tore. Und alle mussten bewacht werden.
Und das Kommando der Torwächter blieb an ihm hängen. Fargon Drachenklaue war ein muskulöser Mann jungen Alters, der im Norden als zweiter Sohn des König des Nordens aufgewachsen war. Mit elf Jahren nahm er zum ersten Mal an einem Turnier teil und stieß dabei den Erben der Krafts aus dem Sattel. Ein Jahr später gewann er beim Eisreiten den zweiten Platz und mit fünfzehn Jahren trat er der Torwache bei und wurde vier Jahre später der Kommandant als sein Vorgänger . Die drei Häuser des Nordens stellen zusammen mit den Elben den größten Teil der Torwache seit man die Tore entdeckte und die mögliche Bedrohung erkannte. Als der Drache Ttrezgh getötet wurde entdeckte man bei dem Tor nach Golgart ungewöhnliche Aktivitäten und eine kleine Kreatur kam aus dem Tor.
Sie ging einem ausgewachsenem Mann gerade einmal bis zum Becken, hatte einen riesigen Kopf für seine Körpergröße, keine Haare und lange Ohren, die ihr bis zur Schulter hingen. Der Stimme nach zu urteilen war sie weiblich. Als der Kommandant der Torwache kam, sagte sie: "Der Drache war nur der Anfang. Wir haben eich von ihm befreit, doch war er nur ein Diener. Ein Tor am Flammenberg, ein letztes Brodeln aus dem Hügel, das erlischen der Flammen, sie werden eure Boten sein. Eine neue Welt entsteht. Eine Welt geschaffen von Asen und Vanen. Geschaffen, doch ausser Kontrolle. Krieg wird kommen. Jede Welt will die Herrschaft über das Unbekannte und Feinde werden mächtige Bündnisse schließen. Midgart ist geteilt und schwach. Gelingt es euch nicht die Herrschaft zu erkämpfen, wird der Herrscher, der König des Feuers eure Welt zermalmen. Wir werden kommen, an eurer Seite stehen und kämpfen. Schickt uns einen Botschafter und teilt uns mit, ob ihr mit uns den ersten Weltenpakt gründen wollt."
Daraufhin verschwand die Kreatur und Panik kam über die vier Königreiche. Wenig später entsandten sie einen Nordmann mit der Botschaft zur Gründung des Paktes. Gesehen wurde er nie wieder, doch fand man wenige Monate später einen Brief vor dem Tor, in dem nur ein Satz stand.
Willkommen im ersten Weltenpakt der Geschichte.
Die Menschen begannen mit Vorbereitungen. Sie bauten Kriegsmaschienen, schmiedeten Waffen und Rüstungen, hoben Armeen aus und bereiteten sich auf einen Krieg vor. Jahrzehnte vergingen, die Menschen vergaßen langsam die drohende Gefahr und aus Warnung wurde Geschichte und aus Geschichte wurde Legende.
Der Flammenberg brach immer weiter regelmäßig jeden Monat einmal aus und auch kein neues Tor bildete sich dort. Kriegsmaschienen vermoderten, Stahl rostete und Armeen schrumpften. Niemand rechnete mehr mit einer neuen Welt.
Bis heute.
Vor vier Monaten brach ein enger Spalt von der Mitte des Berges bis zum Boden in den Flammenberg und kurz daraufhin spuckte er noch ein weiteres Mal sein Feuer, doch folgten keine weiteren in den drei Monaten. Die Unruhe in Midgart wuchs, und die Torwache wurde aufgerufen, den Berg zu erkunden. Fargon nahm zweihundert Menschen und hundert Elben, sowie einige Zwerge mit auf die lange Reise den Berg zu erkunden. Der Berg war erlischt und der Spalt stellte sich als Eingang in den Berg heraus. Er führte in die ehemaligen Lavakammern des Berges, die Verzweigung um Verzweigung hervorbrachten. Fargon hatte entschieden am Eingang ein Lager aufzubauen und das Höhlensystem zu kartografieren. Die Arbeiten gingen nur langsam voran, doch lag schon eine große Menge an ausgefüllten Karten vorhanden.
Es gab vier Gruppen zum Kartografieren, die jeweils aus einem Mensch, einem Elb und einem Zwerg bestanden. Gefunden wurde bisher noch nichts relevantes und der Glaube in die Erfüllung der Worte der Kreatur schwanden Schritt für Schritt.
"Lord Fargon!", rief eine Stimme und Lord Fargon Drachenklaue ging aus seinem Zelt heraus. Draußen erwartete ihn die zweite Gruppe der Kartografen.
"Was gibt es?", fragte Fargon.
"Wir haben die tieferen Höhlensysteme im östlichen Teil des Flammenberges erkundet und sind auf etwas interessantes gestoßen. Wir sind auf eine riesige Höhle getroffen, die nur schwer zu erreichen war, doch gibt es einen zweiten Ausgang. Der zweite Ausgang ist riesig, groß genung, um tausende Soldaten und Kriegsmaschienerie in kurzer Zeit hindurchzubringen. An der gegenüberliegenden Seite fanden wir etwas erschreckendes. Zwei Ranke wuchsen langsam aus dem Boden, fast nicht sichtbar, aber doch ganz langsam wachsend. Beide hatten einen Durchmesser von fast zehn Metern und standen fast achtzig Meter auseinander. Als wir gingen um Bericht zu erstatten t
ragten sie beide bereits einhundert Meter in die Höhe."
Die Nachricht beunruhigte Fargon Drachenklaue. Er wusste wieso sie hier waren, doch hatte er gehofft das sich kein weiteres Tor öffnen würde. Er hatte nicht genug Männer um ein weiteres Tor zu bewachen, welches zudem noch weit außerhalb der Torinsel lag.
Wenn die Legenden wahr sind, bedeutet es Krieg. Und es bedeutet das Tor nach Golgart wird sich öffnen und es wird Hilfe kommen, dachte Fargon.
"Kartografieren sie den Berg weiter und ordnen sie an das Lager in den neuen Torraum zu verschieben Cador.", befiehl Fargon den Elb und ging zurück in sein Zelt. Er hoffte das seine Bitte erhört wurde und so setze er sich daran Briefe zu schreiben. Einen an den Zwergenkönig, einen an den Elbenkönig und einen an jeden der drei Menschenkönige. Fargon hatte für diesen Zweck genau fünf Nebelraben mitgenommen. Sie waren um ein vielfaches schneller als gewöhnliche Raben und ihre Nachrichten kamen so gut wie immer am Ziel an. Fargon vertraute die Briefe niemandem an, um nich unnötig Panik zu verbreiten, also schickte er die Raben eigenhändig los. Fargon hoffte auf neue Torwächter um das neue Tor am Flammenberg zu bemannen, denn er konnte keine weiteren Wächter von der Torinsel entbären. Als das neue Lager aufgeschlagen war, wurde Fargon müde und legte sich schlafen.
In der Höhle ließ sich Tag und Nacht nicht voneinander unterscheiden, daher stießen die Wachen bei Sonnenaufgang einmal in ihr Horn. Fargon wachte von dem langgezogenen, tiefen Ton auf und fand einen Raben vor seinem Zelt.
Lord Kommandant Fargon Drachenklaue, das Weltentor nach Golgart zeigte in den letzten Tagen ungewöhnliche Aktivitäten. Lord Kraft schickte einen Magier um diese Unregelmäßigkeit zu überprüfen. Der Magier ist der festen Überzeigung, dass das Tor von der anderen Seite aus geöffnet wird. Seiner Prognise zufolge wird es in fünf Tagen vollständig geöffnet sein. Was auch immer sie am Flammenberg gefunden, oder nicht gefunden haben, die Prophezeiung erfüllt sich immer weiter Lord Kommandant Fargon. Wenn sie wahr ist, werden die Torwächter nur eine Ameise unter Draenklauen sein. Ganz Midgart muss sich zusammenschließen, und wir brauchen Verbündete. Andere Welten und andere Völker, die an unserer Seite kämpfen. Die Zwerge und Elben werden sicherlich an unserer Seite stehen, sowie dieses Mysteriöse Volk, mit denen wir vor Jahrzehnten den Weltenpakt geschlossen haben. Ich vermute sie werden durch das Weltentor kommen. Wir sollten die Könige zusammenrufen.
Die Zusammenhänge waren eindeutig.
Krieg wird kommen.

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⏰ Last updated: Sep 17, 2016 ⏰

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Das Lied Der Drachen:  Kampf Um Die VorherrschaftWhere stories live. Discover now