Kapitel 12

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Erschöpft ließ ich mich in mein Bett fallen, schloss die Augen und lauschte der Stille in meiner Wohnung. Meine Beine und Füße schmerzten, mein Rücken tat weh und mein Kopf dröhnte.

Es war ein langer Abend im Bella Casa gewesen. Viel Kundschaft. Viel zu tun.

Und jetzt war ich einfach nur fix und fertig. Ich schloss die Augen, ließ mich sanft in Richtung Schlaf treiben, obwohl ich noch nicht einmal umgezogen war. Aber ich war einfach so müde, dass mir selbst das gerade egal war.

Mit meinem klingelnden Handy hatte ich dabei nicht gerechnet.

Erst wollte ich es einfach ignorieren, wollte meine Ruhe haben, aber dann dachte ich mir, um die Uhrzeit könnte es ja auch etwas Wichtiges sein.

Mit halb geschlossenen Augen tastete ich nach dem kleinen Gerät und nahm den Anruf an. Robyn.

"Was willst du?", fragte ich schläfrig und nicht gerade übersprudelnd vor Enthusiasmus und hörte Robyn am anderen Ende der Leitung lachen.

"Gut zu wissen, wie sehr du dich über einen Anruf von mir freust. Du bist doch gerade erst von deiner Schicht heim gekommen, oder?", fragte sie und ich nickte, bevor ich kapierte, dass sie das ja nicht sehen konnte.

"Ja und ich war schon fast eingeschlafen."

"Oh, dann halte ich dich nicht lange auf. Hast du morgen Abend schon was vor?"

Ich überlegte kurz, versuchte mein träges Hirn nochmal kurz in Gang zu bekommen.

"Nein?"

"Dann hast du jetzt was vor. Um sieben bei mir. Und jetzt schlaf gut!" Und noch bevor ich fragen konnte, was sie geplant hatte, hatte sie schon aufgelegt.

Aber eigentlich war das gerade auch nebensächlich. Ich stellte das Handy auf lautlos, schlüpfte schnell in bequeme Klamotten für die Nacht, fiel wieder ins Bett und war innerhalb von ein paar Sekunden eingeschlafen.

____

Voll freudiger Erwartung stand ich vor Robyn und Adrians Haustür und klingelte.

Ich hatte nicht den geringsten Schimmer, was meine beste Freundin geplant hatte. Normalerweise war sie nie so geheimnisvoll. Und seit sie mich gestern Nacht angerufen und eingeladen hatte, hatte ich auch kein Wort mehr von ihr gehört.

In der Einfahrt hielt ein Auto, das ich nicht kannte, aber es könnten genauso gut Robyns Eltern sein, die Besuch hatten. Die wohnten schließlich nebenan.

Von der Terrasse aus kam ein himmlischer Duft nach Grillkohle zu mir geweht und mein Magen knurrte. Ich hatte einen Mordshunger. Ich hatte heute nur gefrühstückt, weil ich vor lauter Bachelorarbeit-Schreiben keine Zeit fürs Essen gehabt hatte. Eigentlich hatte ich es auch vergessen.

Gut, dass meine Mama davon nichts wusste. Sie würde mich nur schimpfen, weil ich mich selber vernachlässigte.

Die Tür wurde aufgerissen und eine schick hergerichtete Robyn strahlte mich an.

„Da bist du ja endlich!", rief sie und zog mich nach drinnen.

„Was? Ich bin nur zehn Minuten zu spät. Bist du doch von mir gewohnt", meinte ich stirnrunzelnd und amüsiert zugleich.

"Schon, aber wir warten." Robyn ging in die Küche und kam mit einem Cocktail in der Hand zurück, als ich im Flur stand.

„Hier, den wirst du brauchen", grinste sie verschwörerisch. „Komm mit. Wir sitzen auf der Terrasse." Völlig verwirrt folgte ich Robyn und konnte schon im Wohnzimmer Adrians Stimme und sein Lachen von draußen hören.

Cook, Live, Love - Liebe geht nicht durch den MagenWhere stories live. Discover now