6. Wunderschöne Erinnerungen

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Der Morgen brach an und alle Berkianer wachten gemütlich in ihrem Bett auf. Alle, außer Hicks. Dieser hatte schon vor mehreren Stunden sein Haus verlassen und war zu Gothi gegangen. Er hatte wieder etwas Hoffnung aus ihm heraus gequetscht, doch diese war wieder verschwunden, als er Astrid noch immer bewusstlos am Bett liegen gesehen hatte.
Nun saß er schon den ganzen Vormittag am Stuhl neben dem Bett, in dem Astrid lag und beobachtete sie. Sie hatte sich noch kein einziges Mal gerührt oder irgendein Geräusch von sich gegeben.
Nun war es schon Mittag geworden und es hatte ab und zu jemand wie Valka, Haudrauf, vorallem Astrids Eltern oder seine Freunde vorbei geschaut. Egal wie sehr sie versuchten ihm Hoffnung zu machen, es half nichts.
Hicks seufzte und setzte sich auf die Bettkante neben Astrid.  Er legte eine Hand auf ihre Schulter und streichelte sie. Ihre Schulterprotektoren wurden schon längst abgenommen. Mit diesen aufgesetzt könnte Gothi sie nicht behandeln. Die alte Frau hatte an dem Tag schon mehrmals irgendwelche Untersuchungen durchgeführt. 
,,Weißt du noch, all unsere wunderschönen Erlebnisse? Zum Beispiel als wir auf Ohnezahn gemeinsam flogen, damals als wir noch fünfzehn waren.", sprach er sanft auf sie ein. Er wusste nicht, ob sie ihn hörte, vielleicht in ihrem tiefsten Unterbewusstsein, oder nicht, doch trotzdem redete er einfach weiter. ,,Als du deine Arme um meinen Bauch gelegt hattest, wurde mir gleich warm ums Herz. Damals war das der schönste Moment in meinen ganzen Leben. Und nun haben wir so viel erlebt, so viele Erlebnisse und Abenteuer gehabt.", sprach er weiter und zwinkerte mit seinen Augen. Sie wurden schon ganz rot und glasig. Er begann auch schon leiser zu schluchzen, aber versuchte weiter zu sprechen: ,,Astrid, du bedeutest mir so viel und ich kann dich einfach nicht verlieren. Wir haben noch so viel vor uns, wir können noch so viel erleben." Nun kamen Hicks die Tränen und er konnte sie nicht mehr unterdrücken. Das alles zu sagen, fiel ihm schwer, denn wenn Astrid es nicht schaffen würde, wäre das alles um sonst. Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, in einer Welt zu leben, ohne sie. Das wäre das Schlimmste überhaupt für ihn. Er liebte niemand anderen mehr als sie. Sie musste einfach überleben, denn wenn sie es schaffte, würde er ihr einen Heiratsantrag machen, sie würden heiraten und eine Familie gründen. Sie könnten doch so glücklich werden.
Er schluckte und redete weiter: ,,Als du mich das erste Mal geküsst hast, gabst du mir das erste Mal so ein wunderschönes Gefühl. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich genau, du bist die Einzige in meinem Leben. Mit dir würde ich glücklich werden. Aber ich kann es nicht, wenn du jetzt von mir gehst. Du musst durchhalten. Bitte versuch es ... für mich." Hicks weinte jetzt schon vollständig und konnte es auch nichtmehr verhindern. ,,Oder weißt du noch, als ich dich gefragt habe, ob wir zusammen sein wollen?Früher hatte ich immer Angst davor, denn ich wusste nicht, ob du Gefühle für mich hast. Ich dachte, dass du mich nur als einen Freund siehst. Aber als du dann Ja gesagt hast, glaubte ich echt, dass das ein Traum war. Der schönste Traum überhaupt.", schluchzte er. Dabei musste Hicks etwas lächeln, als er an all diese Sachen dachte. Er hatte wirklich geglaubt es sei ein Traum, da er nie mit so viel Glück gerechnet hatte. Ohne weiter über diesen Moment zu sprechen, begann Hicks die nächsten Sätze: ,,Ich kann mich an all unsere Momente und Erlebnisse so gut erinnern, da sie meine aller schönsten sind." Darauf schmunzelte er wieder etwas. Hicks nahm seine Hand von Astrids Schulter und legte sie auf ihre Wange. Diese streichelte er wieder. ,,Früher hattest ja immer du mich geküsst, nicht wahr? Ich hatte einfach nie den Mut dazu den Schritt selber zu wagen. Als ich es aber einmal geschafft hatte und du den Kuss erwidert hattest, war das mal wieder so ein wunderschönes Gefühl." Kurz machte Hicks eine Pause und wischte sich ein paar Tränen weg. ,,Damals war ich noch der kleine, nervige und schmächtige Hicks, doch dann kamst du und hast mein Leben verändert. Dank dir bin ich heute so viel selbstbewusster und beliebter bei allen anderen. Ich kann dir nicht genug danken. Du hast mein Leben um so vieles besser gemacht." Darauf musste Hicks wieder schluchzen und ein paar Tränen kullerten ihm über die Wange. Ohne sie war er nichts. Sie hat ihm immer geholfen, ist ihm immer beigestanden. Dank ihr war er der Hicks von heute. ,,Ich kann diese Erlebnisse niemals hinter mir lassen. Astrid, du musst durchhalten. Du darfst mich nicht verlassen. Ich liebe dich." Darauf begann Hicks wieder mehr zu weinen.
Bald schaute Hicks Astrid einfach nur an. Sie regte sich nicht, sondern lag nur so locker da. Doch als er sah was gerade passierte, breitete sich Panik in ihm aus. Auf einmal wurde Astrid immer blasser und man konnte es sogar deutlich sehen. Sie hustete und eine Gänsehaut bildete sich wieder, obwohl sie in einer weichen Decke eingekuschelt war. Bewusstlos war sie trotzdem, zumindest teilweise. Hicks nahm erschrocken seine Hand von Astrid, als sie auch noch begann zu zucken. ,,GOTHI!", schrie Hicks voller Panik.  Die Älteste kam sofort angerannt, so gut sie zumindest konnte. Haudrauf, Valka, Grobian und Astrids Eltern kamen ebenfalls angerannt. Sie stürmten ins Zimmer, wobei sie von Gothi sofort wieder herausgescheucht wurden. Selbst Hicks musste aus dem Raum gehen. Als er draußen ankam, merkte er, wie das ganze Volk zu Gothis Hütte lief und die Treppe hinauf Schlange standen. Anscheinend hatte Hicks zu laut geschrien.
Hicks Herz klopfte so wild, es fühlte sich an als würde es hinaus springen.
Was war nur los? Was war mit Astrid los?

Hiccstrid ~ Leben oder Tod ✅Where stories live. Discover now