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Ich schrie, als ich aus der Tiefe die Oberfläche durchbrach. Der Pool war voller Vampire, die alle geduldig warteten. Ich tauchte wieder, schwamm etwas herum und fand schließlich das Kreuz, das Styles Schwester gehört hatte, leichter, als ich erwartet hatte. Ich legte es wieder um meinen Hals, hielt mich noch eine Weile auf dem Grund des Pools versteckt und sammelte meinen Mut, um aufzutauchen.

Da standen sie alle. Verrückt. Ich trat Wasser und dachte darüber nach, wo ich jetzt Kleider herbekommen würde. Und darüber, was sie wohl alles gesehen hatten. Alle starrten sie mich an, mit ausdrucksloser Miene. Gott allein wusste, was sie denken mochten. Erst tot, dann ein Vampir, dann ein König, jetzt eine Hure. Eine ereignisreiche Woche!

Perrie kniete neben dem Pool und hielt mir einen Bademantel hin. Ich schwamm zu ihr, kletterte aus dem Wasser, ließ mir hineinhelfen – iiihhh, eine Polyester-Baumwoll-Mischung, aber in meiner Lage konnte ich nicht wählerisch sein – und schloss den Gürtel, so schnell ich konnte. Styles, das schamlose Luder, übte sich nicht in Bescheidenheit. Er drückte sich ganz einfach aus dem Pool heraus und baute sich dann wunderbar nackt vor unserem Publikum auf. Während ich ihn noch musterte, heilten bereits die Zahnabdrückte an seiner Kehle und an seinen Schultern. Sonst passierte nichts, aber ich schaute ihn immernoch an.

„Seht", sagte Perrie laut, „unser König und sein Prinzgemahl."

Die versammelten Vampire applaudierten, aber es war ein gedämpftes Hurra. Mehr ein gemeinsames „Ahaaaa". Wahrscheinlich dachten sie, der neue Boss wäre genauso wie der alte.

Es war zu offensichtlich, dass sie sich immer noch fürchteten. Ich hatte Mitleid mit ihnen, aber wie konnte ich ihnen beweisen, dass ich kein verrückter Irrer war? Wenn sie mich erst einmal kennengelernt hätten, würden sie mich nicht mehr fürchten. Und ... Augenblick mal!

„Äh ..." Ich hob den Finger.

„Nostro existiert nicht mehr", sagte Styles ernst (und nackt). „Die Biester stehen unter dem Befehl meines Königs. Wie ihr alle."

„Äh ... Harry?"

„Alle, die sich ihm nicht anschließen wollen, sollen gehen, heute Nacht noch. Wir werden euch nicht zwingen. Ihr seid frei, zu gehen oder zu bleiben. Die dunkle Zeit ist vorbei. Aber alle, die bleiben und meinem König Treue schwören, werden unter unserem Schutz stehen, solange wir leben."

Prinzgemahl?

„Prinzgemahl?", fragte ich. Perrie wich auf einmal meinem Blick aus, und ich fragte mich warum. „Perrie? Prinzgemahl? Was?"

Überall im Raum warfen sich Vampire auf die Knie, senkten die Stirn auf die Fliesen, aber ich beachtete sie gar nicht. Und Perrie wollte mich immer noch nicht ansehen. Was ist hier los?

Einige Vampire in meiner Nähe schreckten zurück – nicht so ganz einfach, wenn man auf den Knie lag -, und Perrie hüstelte, während Styles sich mir zuwandte und mich nachdenklich ansah. Dann lächelte er mich an. Warum ängstigte mich sein Lächeln jetzt wieder?

„Hallo? Bin ich hier in diesem Raum? Möchte jemand mir endlich antworten? Prinzgemahl? Was geht hier vor?"

Perrie hustete noch einmal. „Wir ... äh ... sind nicht dazu gekommen, dir die Prophezeiung des Buch der Toten zu Ende zu erklären. Weil Dennis ... und dann haben wir es vergessen."

„Und ...?"

„Aber Eure Ankunft wurde vorhergesagt und Nostros Niedergang ebenso dass Harry der ... also Euer König sein wird."

„Was?" Ich konnte fühlen, wie mir die Augen aus dem Kopf traten. „Was hast du gesagt?"

„Sie sagte, dass Harry Euer König sein würde", piepste Alice hilfreich aus dem Hintergrund.

„Du bist ruhig. Perrie, rede weiter. Jetzt. Sofort."

Und der Erste, der sich nach dem Niedergang des Thronräubers mit dem König so vereint, wie es Ehegatten miteinander tun, wird der Prinzgemahl des Königs sein und an seiner Seite herrschen tausend Jahre lang. So ungefähr", schloss sie, „habe ich den Wortlaut in Erinnerung. So geht es noch einige Zeit weiter. Ich werde Euch die Passage zeigen, wenn wir zurück sind."

„Was?" Ich geriet ins Schwanken. Styles wollte mich halten, doch ich zog meinen Arm fort, sodass ich beinahe rücklings in den Pool gefallen wäre. „Ich bin König und Stylsi auch? Wann soll das denn passiert sein? Hab ich hier irgendwas verpasst?

„Seitdem wir Sex hatten. Daran erinnerst du dich mit Sicherheit noch", eilte Styles mir zu Hilfe.

„Warum hat mir das keiner gesagt? Warum hast du mich nicht gewarnt? Tausend Jahre lang? Was?"

„Nun ja", sagte der, der nun auf ewig auf meiner Liste der hassenswertesten Personen stand, die jemals gelebt hatten, „wenn ich gesagt hätte: Louis, Wertester, ich würde gerne mit dir schlafen, aber du musst wissen, dass ich gleich nachdem ich gekommen bin, auch noch zu etwas anderem kommen werde, nämlich zur Krone, hätte ich wohl alle Hoffnung begraben können, dich jemals nackt zusehen."

Perrie deutete den Ausdruck auf meinem Gesicht richtig, denn schnell sprang sie vor Styles und breitete ihre Arme aus. Der Dreckskerl sah lediglich amüsiert aus und schaute mich über ihren Kopf hinweg an.

„Das ist nicht der Grund, Majestät. Ihr habt ihn tief im Inneren berührt, deswegen ist er jetzt auch so durcheinander." Dann zischte sie Styles zu: „Hör auf damit!" Sie lächelte mich falsch an: „Es ist so vorhergesagt worden, das ist alles. Wie auch Eure Thronbesteigung. Keiner von uns kann daran etwas ändern."

„Wollt ihr wetten?"

Styles breitete seine Arme aus. „Mein Liebster, du klingst so zornig. Wir müssen eine Krönung planen, also lächle! Außerdem wirst du bei mir einziehen, sobald ich mein Heim wieder aufgebaut habe."

Willst du wetten?"

„Nun, dann vielleicht später. Nachdem du die ... freudige Überraschung ... verdaut hast."

„Du sagtest", ich stieß meinen Zeigefinger in Perries Brust, „du sagtest, wenn ich König würde, könnte ich Styles loswerden."

„Du wolltest mich loswerden?" Das Arschloch wagte es tatsächlich, gekränkt zu klingen.

„Ich dachte nicht, dass Styles am Ende Euer Prinzgemahl würde", sagte sie schwach, aber ich wusste, dass sie log. Vielleicht sah sie in mir ja wirklich ihren König, aber Harry war ihre Sonne und ihr Mond, er war ihr näher als ein Bruder. Was er wollte, würde sie ihm besorgen. Mich verehrte sie, aber ihn liebte sie. „Aber das Buch hatte recht. Mit allem. Und wir müssen es akzeptieren, das ist alles."

„Nur über meine Leiche!"

„Nun, wenn du ...", begann Styles.

„Du hältst den Mund. Ich gehe jetzt nach Hause!", sagte ich laut. Ich zog den Gürtel des Bademantels fester. Wie sollte ich das anstellen? Ohne Schlüssel, ohne Auto, ohne Führerschein, ohne Unterwäsche? Glücklicherweise war ich zu wütend, um mir darüber Gedanken zumachen. „Und ihr beide bleibt weg von mir! Das meine ich ernst!"

Perrie biss sich auf die Lippe und starrte auf den Fußboden. Aber Stylsi lächelte mich an. „Unmöglich, mein König. Wir haben ein Königreich zu regieren.

Männlich, Ledig, Untot (Larry Stylinson) *Abgeschlossen*Where stories live. Discover now