Tag 3

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Der nächsten Tag begann schon sehr früh, denn für unseren Kurs stand ein Ausflug in ein Modern Art Kunstmuseum an. Ehrlich gesagt freute ich mich auf diesen Ausflug und war den ganzen Morgen über aufgeregt, denn ich war noch nie in einem Museum für Modern Kunst. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg, denn ich war bereits fertig angezogen und hatte meinen Rucksack gepackt, allerdings war Max noch seelenruhig am Schlafen. Ich konnte ihn doch nicht schon wieder aufwecken, aber mir blieb nichts anderes übrig, ich konnte ihn schlecht alleine lassen. 

Seine braunen Augen starrten verwundert in meine, als sich seine Augen öffneten, nachdem ich an seiner Schulter gerüttelt hatte. Er grinste mich charmant an, "Bin ich wieder spät dran?", fragte er mit dieser rauen Stimme, die er jeden Morgen hatte und welche einen sehr leicht in Ohnmacht versetzten könnte. Ich nickte nur und drehte mich sofort wieder um, weil ich mit dieser Situation überfordert war, wer könnte nicht dahin schmelzen, wenn der Mann deiner Träume nur mit einer Boxershorts bekleidet vor dir im Bett liegt und er dich mit seinem verschlafenen, aber auch heißen, Blick anstarrt. Ich sollte vorsichtiger sein, ich denke, es würde nicht gut enden, wenn er wüsste, was ich für ihn fühlte.

Die Museumsführung begann damit, dass wir einer jungen Frau vorgestellt wurden, welche nicht viel älter war als wir. Sie sollten uns nun gute zwei Stunden durch das angenehm klimatisierte Museum führen. Zunächst erzählte sie etwas über das Museum an sich, so wie bei jeder Führung durch irgendein Museum. Anschließend begann sie damit, uns den ersten Raum zu zeigen. Die Führung an sich war sehr interessant, was mich sehr freute, denn ich war immer schon ein wenig kunstinteressiert. Damit die Kreativität nicht zu kurz kam, hatte die junge Frau in einem Nebenraum eine kleine kreative Aufgabe für uns, wir sollten einen Gegenstand auf eine kleine gerahmte Leinwand malen und dies in einem Stil der Modern Art. Die Gruppe saß verteilt in dem Raum an kleinen Gruppentischen und wie das Schicksal es wollte, fixierte sich mein Blick auf Max. Max saß ein paar Tische weiter und neben ihm saß wieder dieses Mädchen von der Stadtführung. Die beiden lachten, alberten herum und schienen viel Spaß zu haben. Natürlich kochte die Eifersucht in mir hoch. Warum auch immer, war das Lachen der beiden die ganze Zeit über so präsent in meinen Ohren, dass ich mir kurzerhand einfach Kopfhörer in meine Ohren steckte und laute Musik hörte, denn ich konnte die Stimme von Max zusammen mit diesem Mädchen einfach nicht ertragen.

Die Musik entflammte meine künstlerische Ader und so erschuf ich, geleitet von meiner Emotion, eine schwarze Rose, im Stil des Expressionismus, auf der kleinen Leinwand. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Bilder durften wir diese zum Trocknen beiseitelegen und der Museumsführerin zum nächsten Raum folgen. Ich hatte Durst und so griff ich zu der Flasche Cola, welche sich in der Seitentasche meines Rucksacks befand. Ich öffnete sie und wer hätte es gedacht, der bräunliche Schaum spritze in einer Fontäne aus der halb geöffneten Flasche und meine Klamotten waren getränkt mit der braunen Flüssigkeit. Aus Reflex ließ ich ein lautes "Fuck!" aus mir heraus und reflexartig drehten sich noch jene um, die nicht bemerkt hatten, wie meine Flasche mich benässte und lachten lautstark mit. Innerlich kochte ihr vor Wut und schloss daraufhin die Flasche, nahm meine Tasche und lief in die nächstgelegene Toilette. Warum passiert so etwas immer nur mir? 

Genervt erreichte ich den Raum und betrachtete mich in einem der riesigen Spiegel der Männertoilette. Mein T-Shirt klebte bereits an meiner Haut und das Gefühl war ekelerregend, so beschloss ich kurzerhand es auszuziehen und in das Waschbecken vor mir zu legen, bei welchem ich den Wasserhahn voll aufdrehte. Ich rubbelte, wischte und packte am Ende noch Seife dazu, aber nichts half und genau in dem Moment, als mir ein kleiner frustrierter Schrei aus meiner Kehle entwich, öffnete sich die Tür der Männertoilette und, wer hätte es gedacht, Max stand vor mir und sah mir belustigt zu, wie ich frustriert und oberkörperfrei auf einer Männertoilette eines Modern Art Kunstmuseums mein von Cola durchtränktes T-Shirt mit Seife im Waschbecken versuchte zu waschen.  

Maybe 2 WeeksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt