Maybe 2 Weeks

Tag 4

Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete, sah ich sofort in die braunen Teddybär-Augen von Max, wessen Gesicht nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt war und ich so in seine wunderschönen Augen ganz genau betrachten konnte. Ich wollte meinen Blick gar nicht von ihnen ablassen, doch plötzlich lachte Max leicht auf, woraufhin ich mich räusperte und ein "Guten Morgen" grummelte. Das Gesicht von Max entfernte sich ein wenig von meinem und ich konnte dieses unwiderstehliche Lächeln auf seinen Lippen sehen, welches mich ein weiteres Mal fast umhaute, gut, dass ich in einem Bett lag. Sein belustigter Blick lag immer noch auf mir und ich fragte leicht genervt mit einem "Was?", während ich eine Augenbraue leicht nach oben zog. "Nichts, nichts. Wir haben es ja erst 15 Uhr, du kleiner Langschläfer", schmunzelte er und ich war leicht verwirrt und überfordert mit dieser Situation. Mit einem gespielt zickigen "Na und?" wollte ich die Situation auflockern und Max kicherte weiter, "Also Frühstück bekommst du jetzt nicht mehr." 

Ruckartig setzte ich mich auf und starrte ihn böse an. "Wie bitte? Du hast mir kein Frühstück mitgebracht?", fragte ich gespielt geschockt und er hielt sich daraufhin den Bauch vor Lachen. Weswegen ich einfach mein Kopfkissen in die Hand nahm, ihn damit schlug und ein "Arsch!" knurrte. Max war jedoch stärker als ich und legte das Kissen an seinen rechtmäßigen Platz, während ich ihn weiter böse anfunkelte, "Max, ich habe mich vor zwei Tagen vor allen Leuten so lächerlich gemacht, als ich uns in abgefuckten Klamotten wie ein Irrer Essen besorgt hatte und dann kommst du mit sowas?" Der muskulöse Junge neben mir nahm das Ganze nicht all zu ernst und machte sich lachend auf den Weg ins Badezimmer, bevor er jedoch die Tür hinter sich schloss, drehte er sich um und kommentierte meine Reaktion einfach mit "Aww, wie süß" und verschwand darauf endgültig, ich lag nun komplett verwirrt im Bett. Warum sagte er auf einmal so etwas zu mir?

Einige Minuten später lag ich immer noch in dem großen gemütlichen Bett, denn ich hatte keine Motivation gefunden, um aufzustehen. Dann öffnete sich die Tür des Badezimmers und mein Blick heftete sich sofort an den gut gestylten Max, welcher sich an den Türrahmen anlehnte und mich weiterhin belustigt anschaute. "Mach dich mal fertig", sagte er ganz locker, woraufhin ich bei dem Anblick fast in mein Kopfkissen gesabbert hätte. "Warum? Heute steht doch nichts an, oder?", fragte ich verwirrt und Max kam daraufhin zu mir ans Bett und sagte, "Nein. Andrea und ich hatten eigentlich etwas mit einer Freundin vor, leider kann sie nicht mitkommen. Wie wäre es wenn du ihre Karten nehmen würdest?" "Karte wofür?", fragte ich misstrauisch. "Lass dich mal überraschen." "Aber ich hasse Überraschungen." "Komm jetzt, steh auf!", forderte er mich auf und zog mir die Bettdecke weg, woraufhin mir kalt wurde und ich ihn finster anstarrte, als ich ins Bad ging. 

Max und ich mussten rennen, so schnell war ich in meinem Leben noch nicht gerannt. Eine kleine Bushaltestelle in einer der vielen Seitenstraßen des Viertels, war unser Treffpunkt mit Andrea. Als wir kurz davor waren, die Bushaltestelle zu erreichen, hielt unser Bus bereits vor ihr und von Andrea fehlte auch jede Spur, deswegen liefen wir wie die Verrückten und schafften es zum Glück noch rechtzeitig, um mit diesem zu fahren. Im Bus saß bereits Andrea und hatte uns schon Plätze freigehalten, auf welche wir uns setzten. "Ein bisschen spät dran", kommentierte sie, woraufhin Max etwas sagen wollte, aber von Andrea unterbrochen wurde, "Du brauchst nichts mehr sagen, ich weiß, dass du immer zu spät kommst.", lachte sie und ich schaute beide abwechselnd verwirrt an. Mir fiel auf, dass Max ein wenig rot im Gesicht war. Hatte das etwas zu bedeuten? "Und freut ihr euch schon genauso sehr wie ich?", fragte Andrea in die Runde, woraufhin ich antwortete, "Ich weiß noch gar nicht, wo es hingeht." "Dann wirst du es gleich erfahren." 

Als die Sonne schon untergegangen war, erreichten wir unser Ziel und stiegen aus dem Bus aus. Vor uns erstreckten sich die Universal Filmstudios, welche jedes Jahr zu Halloween das Gelände in einen Horror Themenpark umbauten. "Das ist ein Scherz?", fragte ich ungläubig, daraufhin legte Andrea mir eine Hand auf die Schulter und sagte ein einfaches "Nein." "Maaax. Du weißt doch, dass ich mir hier in die Hosen scheißen werde. Das hier ist ja schlimmer als die Horrorfilme letztens", rief ich empört, worauf Max mit einem frechen "Deswegen habe ich dich ja mitgenommen, dann wird es wenigstens lustig" antwortete. "Arschloch!", sagte ich und schlug ihn mit meiner Faust gegen seinen Oberarm, was allerdings nicht die erwünschte Wirkung zeigte, sondern eher Max' Lachen verstärkte. "Du machst die Scheiße weg", fügte ich hinzu als wir den Park, welche in der Dunkelheit schon von Draußen gruselig aussah, endlich betraten.