Der Morgen Danach

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Clarkes POV

Nervös lief ich mit Raven zu ihr nach Hause.
Wir hatten die Nacht wohl bei Lexa geschlafen.
Das war ja nicht so schlimm, aber wo ich aufgewacht war, war für mich ein leichter Schock gewesen.
Ich war im Bett von Lexa wach geworden.
Neben ihr.
Nackt.
Wie das passieren konnte wusste ich nicht einmal.
Wir hatten Flaschendrehen gespielt, danach wusste ich nichts mehr.
Also konnte ich mir auch nicht erklären, wieso ich nackt neben der Brünetten im Bett gelegen habe.
Es gab nur eine Erklärung dafür und diese gefiel mir gar nicht.
Lexa war noch am schlafen gewesen, als ich aufgestanden war und mich umgezogen hatte.
Ich wollte nicht, dass sie davon etwas mitbekam.
Sie hatte sogar ihren Arm um mich gelegt, was es noch schwerer gemacht hatte aufzustehen.
Nachdem ich mir meine Sachen schnell angezogen hatte, war ich runter und hatte Raven gesucht.
Diese hatte auf der Couch gelegen und geschlafen.
Ich hatte die Schwarzhaarige sofort geweckt.
„Clarke, komm runter, du machst mich nervös“ seufzte Raven müde, die sich ihre Mütze über die Augen gezogen hatte.
Es war früh am Morgen und die Sonne war auch nicht gerade unser bester Freund bei der Menge an Alkohol, die wir zu uns genommen hatten.
„Wie denn Raven?“ seufzte ich leise und fuhr mir durch die Haare.
„Es ist passiert, daran kannst du nichts ändern, also vergiss es einfach. Lexa wird dich eh nicht darauf ansprechen. Ich kenne sie. Vermutlich weiß sie ebenfalls nichts mehr davon“ tief atmete ich durch und nickte einfach nur.
Ich konnte wirklich nur hoffen, dass sie davon nichts mehr wusste.
Ich war so oder so schon auf ihrer Liste, da konnte ich das nun wirklich nicht gebrauchen.

Bei Raven angekommen, verschwanden wir direkt in ihr Zimmer und legten uns sofort in ihr Bett und schliefen.
Was anderes konnte man um halb acht in der Früh eh nicht machen.
Die Schwarzhaarige war sofort wieder eingeschlafen, doch lag ich noch wach im Bett.
Mir ging das Bild von Lexa nicht aus dem Kopf.
Die Decke ging ihr nur knapp über den Hintern, während sie auf dem Bauch gelegen hatte und ihren Arm um mich gelegt hatte.
Ihre Haare waren zerzaust gewesen und sie hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
Doch hatte ich mich wohl eher für ihr Tattoo auf dem Rücken interessiert.
Es war wirklich gut verarbeitet und mit vielen Details gemacht.
Es sah fast so aus, als wäre da etwas vom Himmel gefallen bei dem Tattoo.
Lange hatte ich es mir aber nicht angesehen, da sie sich plötzlich bewegt hatte und ich beschlossen hatte von dort zu verschwinden.
Fast alle waren sogar noch da gewesen.
Alle am schlafen.
Das ich Raven geweckt hatte tat mir schon leid, aber ich musste da einfach weg.
Mein Blick viel zu ihr und leicht musste ich lächeln.
Sie hatte ein Kissen im Arm mit welchem sie kuschelnd am schlafen war.
So etwas konnte ich auch gut.
Tief atmete ich durch, ehe ich mich richtig unter die Decke kuschelte.
Vielleicht konnte ich ja doch noch etwas schlafen.
Ich hoffte es zu mindestens.

Gerade, kurz bevor ich eingeschlafen war, hörte ich mein Handy und griff nach diesem.
Ich hatte eine Nachricht von einer Nummer die ich nicht kannte.
Kurz blickte ich zu Raven, die aber noch am schlafen war, und verließ das Zimmer.
Im Flur öffnete ich die Nachricht und las sie mir in Ruhe durch.
'Hey Streber, komm runter ich muss mit dir reden'
Das konnte nur Lexa sein.
Ich blickte auf die Uhr und stellte fest, das es gerade mal halb neun war.
Also hatte ich doch nicht geschlafen.
Leider.
Leise ging ich die Treppe hinunter und verließ wenig später das Haus.
Vor der Einfahrt stand Lexa.
Sie hatte eine Sonnenbrille auf, ihre Haare zu einem Zopf gebunden und trug eine Jogginghose mit einem College Pullover dabei.
Vermutlich von ihrem Adoptivbruder.
„Was gibt es?“ fragte ich ruhig, als ich zu ihr ging.
„Du hast was vergessen“ sie hielt mir meine Armbanduhr hin und erst jetzt viel mir auf, dass ich diese nicht trug.
„Danke“ gab ich ruhig von mir und steckte die Uhr in meine Hosentasche.
Ich hatte sie von meinem Vater bekommen.
Kurz bevor er verstorben war.
Das war das Einzige, was ich noch von ihm hatte.
„Sonst noch etwas?“ fragte ich ruhig, während ich sie auch so ansah.
„Ich wollte mich nur noch einmal für die letzte Nacht bedanken, Kleines" grinste Sie und nervös lachte ich.
Also hatte ich wirklich mit ihr geschlafen.
Na super.
Besser hätte mein erstes mal ja nicht laufen können.
Das sie mich allerdings belog, was die letzte Nacht anfing wusste ich nicht.
„Nur glaub mir Kleines, wenn du auch nur ein Wort darüber in der Schule verlierst, wirst du die Hölle auf Erden erleben, das kannst du mir glauben“ ich nickte kurz und fuhr mir durch die Haare.
Lexa drehte sich zum gehen um, blieb dann aber noch einmal kurz stehen.
„Ach und noch etwas“ lächelte sie und nahm die Sonnenbrille ab.
„Dafür, dass du mir gesagt hast, dass du zuvor noch nie mit einer anderen Frau geschlafen hast, hast du deine Arbeit mehr als nur gut gemacht“ zwinkerte sie mir zu, ehe sie auch schon verschwunden war.
Tief atmete ich durch, ehe ich wieder ins Haus und zu Raven ging.
Diese schlief immer noch, was wohl gut so war.
Schnell schlüpfte ich aus meiner Hose, ehe ich mich wieder zu ihr ins Bett legte.
Ich brauchte Schlaf.
Ganz dringend sogar.
Lexa erinnerte sich an alles und ich hatte es vergessen.
Ich wusste nicht, ob ich wollte das die Erinnerungen zurück kamen oder nicht.
Gerade aber wäre es mir lieber, wenn ich davon nie wieder etwas erfahren würde.
Lexa mochte mich eh schon nicht.
Wieso sollte ich mir also noch mehr Gedanken darüber machen, was sie denkt, geschweige denn fühlt.
Für sie war ich nur das Mädchen was ihre Hausaufgaben macht und mit der sie letzte Nacht ihren Spaß hatte.
Mehr war ich nicht für sie.
Und mehr, würde ich vermutlich auch nie für sie werden.

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