Kapitel 4 - Trennung und Heimatgefühle

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Nialls P.O.V

Mein Flug kam pünktlich in Irland an. Am Ausgang sah ich schon meinen Bruder Greg erwartungsvoll auf mich warten. Sofort fiel ich ihm in die Arme. Es tat so unheimlich gut ihn zu spüren. Gemeinsam liefen wir nach draußen, wo ich zum ersten Mal nach langem, die frische Luft Irlands riechen konnte. Wir fuhren nach Mullingar. Schon von weitem sah ich das Haus meiner Eltern. Kaum stand der Wagen sprang ich nach draußen und in die Arme meiner Mutter. Vor Freude musste ich Tränen zurückhalten. Erst jetzt merkte ich wie sehr ich meine Familie wirklich vermisst hatte. Sie fehlten mir mehr als ich dachte. Selbst meine Mutter musste sich beherrschen nicht zu weinen. "Ich hab dir deinen Lieblingskuchen gebacken. Komm,", meinte sie und zog mich ins Haus. Greg nahm meinen Koffer aus dem Auto. Im Flur roch es schon herrlich nach dem gebackenen. Der Tisch war gedeckt, aber von meinem Vater fehlte jede Spur. "Wo ist Dad?", fragte ich die beiden. "Noch bei der Arbeit. Er kommt heute aber früher", antwortete Greg grinsend. Meine Mutter drückte mich liebevoll auf einen Stuhl und packte mir ein großes Stück Kuchen auf den Teller. Er schmeckte typisch für meine Mutter. Einfach gut und wie Zuhause. Es brachte mich zum Lächeln. Ein glückliches Lächeln, welches ich schon lange nicht mehr aufbringen konnte. Der Gedanke an Harry war plötzlich wieder da. Es schmerzte. Mein Lächeln verschwand und ich wollte nur noch weg. "Niall?", durchdrang Gregs Stimme meine Gedanken. "Ich...pack mal meinen Koffer aus", meinte ich verabschiedend und verließ den Raum. Ich spürte die verwirrten Blicke der beiden wie sie mich durchbohrten. Meine Schritte verschnellerten sich. Fast stolpernd rannte ich samt Koffer in mein altes Kinderzimmer. Den Geruch vermisste ich. Es roch nicht nach alt oder unbenutzt, sondern einfach nach früher und Familie. Greg erzählte mir das meine Mutter oft hier drin war. Sie bezog regelmäßig mein Bett und wischte den Staub von den Regalen. Es war als wäre ich nie weggewesen. Alles sah frisch aus. Meine Mutter musste sich schrecklich ohne mich fühlen, was mir selbst unheimlich weh tat. Doch ich konnte es nicht ändern. Oft hatte ich überlegt ob ich einfach alles hinschmeissen sollte, aber das hätte meine Mutter auch nicht gewollt.

Harrys P.O.V

Ich hatte immer noch keinen blassen Schimmer was die Jungs heute tun wollten. Da es draußen typisch für London regnete, zog ich mir einen warmen Hollister Pullover an und ging mit den Jungs nach draußen. Wie immer nur mit Beanie und Sonnenbrillen. Unsere Köpfe waren gesenkt. "Verrät mir jetzt endlich mal jemand wo wir hingehen?", bat ich in die Runde. "Nein, aber es wird dir gefallen", meinte Zayn und zog mich weiter. Liam guckte weniger überzeugt. Unauffällig stellte ich mich neben ihn. "Meine Idee wars nicht", sagte er knapp. Verwundert ließ ich meine Gedanken schweifen, doch mir fiel einfach nichts ein. Eine knappe viertel stunde liefen wir durch London, bis uns 4 ebenfalls vermummte Mädchen entgegen kamen. Jetzt begriff ich was Zayn meinte. Eleanor, Danielle, Perrie und Celine würden den Tag mit uns verbringen. Ich hätte mich freuen sollen meine Freundin wieder zu sehen, aber ich tat es nicht. Sie störte mich mehr. Das war es was Liam meinte. Er wusste schon vorher das ich nicht begeistert sein würde. Mit einem langen und leidenschaftlichen Kuss begrüßte mich Celine. Ich erwiderte natürlich, doch ich fühlte nichts. Es war leer in meinem Körper. Kein Kribbeln keine Schmetterlinge. Nichts. Ich bildete mir ein sie zu lieben, aber ich tat es nicht. Ich spielte mit ihr, weil ich zu feige war mit ihr Schluss zu machen. Es war kein gutes Gefühl das ich in mir trug. Ich wollte sie ja nicht verletzen. Obwohl ich wusste das ich das falsche tat, machte ich trotzdem weiter. "Haz kommst du mal kurz?", fragte Liam mich knapp. Die anderen liefen schon mal vor und auch Celine ließ mich gehen. Als sie alle ein gutes Stück vor uns waren fing er an "Willst du nicht langsam ehrlich zu dir selbst sein?" Liam konnte Hellsehen. Er wusste immer sofort alles. Als ob er die Gefühle selbst in sich trug. "Ich weiß selber nicht was los ist.", meinte ich dazu. Er schwieg, doch aus mir sprudelte es plötzlich nur so an Wörtern. "Ich sollte sie lieben. Aber ich tus nicht. Sie wird mich hassen und ich habs verdient. Ich bin ein Arsch." "STOP", bremste er mich schlagartig. "Du kannst nichts für deine Gefühle! Sie muss das akzeptieren, aber das ist immer noch besser wie wenn du sie weiter anlügst.", versicherte er mir glaubwürdig. Er hatte ja Recht. Das wusste ich, doch es war schwer über meinen Schatten zu springen. Wir liefen weiter. "Wieso ist Danielle hier?", fragte ich verwundert. "Wir versuchens nochmal", meinte er lächelnd.

Irresistible (Narry Storan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt