Kapitel 7 - Rise & Fall

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Manchmal erkennt man erst am Ende eines Weges, warum man ihn gehen musste.
-unbekannt

*

Ein lautes Klingeln riss mich aus meinem friedlichen Schlummer. Mit der Decke über dem Kopf tatschte ich grummelnd mit einer Hand nach dem Verursacher des schrecklichen Geräusches. Ich fasste wirr auf meinem Nachttisch umher und schaffte es, nachdem ich die Nachttischlampe krachend zu Boden befördert hatte, ihn mit einem saftigen Schlag ruhig zu stellen. Jedenfalls für die nächsten fünf Minuten. Mühsam krabbelte ich aus dem Bett und wischte mir den von der Nacht übrig gebliebenen Speichel und Schnodder vom Gesicht. Mit halb geschlossenen Augen torkelte ich zum Fenster. Gähnend öffnete ich die Vorhänge. Und war schlagartig wach. Ein hektischer Matt stürmte die Einfahrt zu seinem Auto hinab. Caroline war weit und breit nicht in Sicht. Kurz darauf lief auch meine Tante zu ihrem Dienstwagen. Das war, sehr, sehr seltsam. Sollte ich vielleicht nachsehen was los war? Aber ich war so müde...Nein, nein, lieber nicht. Ich schüttelte nur meinen Kopf, gähnte noch einmal, zog meine Nase hoch und warf mich wieder Gesicht voran ins Bett. Ich hatte keine Lust mich anzuziehen. Außerdem hatte ich Schmerzen. Und ich wusste nicht was ich mit mir anstellen sollte. Jeder den ich kannte ging zu Schule. Nur ich hockte hier und dachte darüber nach, warum zum Teufel ich eigentlich hier war. War das alles geplant gewesen? Wusste Nana was sich hier abspielte? Oder war das alles ein einziger, großer Zufall? Anderseits, wir lebten in einer Welt mit Hexen, Vampiren und was weiß ich nicht alles. Zufälle gab es nicht. Nur Schicksal.

*

Damon saß gelangweilt auf einem der Sofas und schwenkte ruhig ein Glas Bourbon in seiner Hand. Er beobachte seufzend wie sich ein leichter Strudel in der hellen, goldbraun schimmernden Flüssigkeit bildete. Er hasste es nichts zu tun zu haben. Er hasste es generell gelangweilt zu sein. Vor allem jetzt, wenn er eigentlich an einem Plan arbeiten sollte Elena zu beschützen. Verdammt noch mal, wenn es nach ihm ginge würde sie genau jetzt auf dem Sofa ihm gegenüber sitzen. Dort wo er sie jede einzelne Sekunde im Blick hatte, aber sie war so stur!

Ein sachtes Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. In Sekunden stand er vor der Tür. Vielleicht war Elena doch noch zur Vernunft gekommen. Gespannt öffnete er die Tür, nur um sogleich seine Stirn fragend zu runzeln. Denn vor ihm stand die kleine blonde Rachel Forbes. Bis zu den Ohren hinauf vollgepackt mit Büchern, von denen ein modriger Geruch ausging. Er konnte ihr Gesicht kaum erkennen unter den vielen Büchern, die sie schwankend vor sich hielt.

„Klein-Rachel."

„Uh, hi! Kann ich reinkommen? Oh warte, ich bin ja kein Vampir, also ja kann ich." ,murmelte sie und schob sich an ihm vorbei ins Haus. Perplex schloss er die Tür hinter ihr und starrte ihr hinterher, wie sie die Bücher vor sich hertrug, dabei hin und wieder stolperte.

„Ich kann mich nicht erinnern dich eingeladen zu haben." Rachel setzte sich auf den Boden und verteilte ihre Bücher um sich herum. Als sie fertig war, blickte sie zu ihm auf und grinste ihn an. „Brauchtest du nicht. Hab ich ja selber."

„Hast du einen Todeswunsch, Sabrina?"

„Ach sei kein Proll."

„Proll? Du stehst vor einem fleischgewordenen Gentleman."

„Haha. Sehr witzig. Du bist ja ein regelrechtes Scherzplätzchen." ,erwiderte Rachel trocken und überdrehte ihre Augen.

„Also was wird das hier? Kindergarten-Lesestunde?"

The Vampire Diaries - Urvampire küsst man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt