t w e l v e.

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J u s t i n
„Ryan wir sind wieder da", rief Kim ins Haus. Kurze Zeit später kam Ryan von oben runter. „Na ihr, habt ihr das Nachsitzen gut überstanden?", fragte er uns und ich musste bei dem Gedanken an die letzten Minuten des Nachsitzens grinsen. „Geht so", sagte Kim und schaute mich an. „Ja geht so", murmelte ich. Kim lief in die Küche und Ryan ging schon mal ins Wohnzimmer. Ich lief ebenfalls in die Küche und stellte mich hinter Kim. „Geht so ja?", raunte ich in ihr Ohr. Sie drehte sich um und unsere Lippen waren nur noch wenige Millimeter von einander entfernt. „Ja", hauchte sie gegen meine Lippen und küsste sie kurz. Sie zwinkerte mir zu und wollte gehen. Bevor sie jedoch den Raum verlassen konnte, hielt ich ihr Handgelenk fest und zog sie zu mir zurück. „Du kommst mir nicht so schnell davon", sagte ich und legte dann meine Lippen wieder auf ihre. In dem Moment war es mir so ziemlich egal das Ryan im Zimmer gegenüber war.

K i m b e r l y
Okay das kam jetzt überraschend. Ihm war schon klar das Ryan genau im Zimmer gegenüber war oder? Anscheinend nicht. Aber ich konnte auch nicht abstreiten das es mir nicht gefiel. Nach einer Zeit lösten wir uns voneinander und schauten uns genau in die Augen. „Bieber wo bleibt ihr?", rief Ryan und im nächsten Moment stand er in der Tür. Justin wich einen Schritt zurück und kratzte sich am Nacken. „Was habt ihr hier gemacht?", fragte Ryan verwirrt aber auch wütend. „Jedenfalls nicht das wonach es aussieht", sagte ich schnell bevor Justin nur seinen Mund auf machen konnte. „Sollte ich euch das jetzt glauben?", fragte Ryan uns. Justin machte seinen Mund auf aber kam nicht zum reden, da ich schon anfing, „ja sollst du." Ryan guckte uns etwas verwirrt an aber beließ es dann dabei. „Kommt ihr jetzt oder wollt ihr hier weiter stehen bleiben?", fragte er uns. „Wir kommen", sagte Justin und bewegte sich schon mal Richtung Wohnzimmer. „Bei euch ist alles okay oder?", fragte Ryan mich als Justin im Wohnzimmer verschwunden war. Nein war es nicht. „Ja alles okay", log ich ihn an. Ich konnte ihm schlecht sagen dass ich in seinen besten Freund verliebt war. Ja, ich war verliebt.

J u s t i n
Das war knapp. Wäre er ein paar Sekunden früher gekommen hätten wir beide uns mächtig was anhören können. Wahrscheinlich hätte er mich sogar verprügelt. Ich setzte mich auf die Couch und stellte mein Trinken auf dem Tisch ab. Wenig später kamen auch Ryan und Kim dazu. Kim sah mich ein bisschen verloren an aber was sollte ich machen? Ryan war im Raum wir konnten jetzt nicht wirklich über das was alles passiert war reden, außer wenn wir uns mit Ryan anlegen wollen. „Kim was ist los?", hörte ich Ryan plötzlich neben mir sagen. Ich schaute zu Kim. Ihr lief eine Träne über die Wange. „Kim?", stotterte ich. Sie schaute mich kurz an und rannte dann nach oben. Ryan wollte ihr nach doch ich hinderte ihn daran, „ich gehe schon. Bleib du hier."

K i m b e r l y
Wieso weinte ich? Weil ich mit dem Gedanken nicht klar kam das ich niemals an Justins Seite sein werde oder weil ich einfach Angst vor meinen Gefühlen hatte? Schnell rannte ich die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich schloss mich ein und hockte mich auf den Boden vor der Tür. Innerlich war ich schon eine Weile ein Frack. Das Mobben in der Schule hatte mir mehr zugesetzt als ich es zugeben wollte. Aber jetzt kam alles hoch. Ich machte meine Armbänder von der rechten Hand weg. Narben zierten mein dünnes Handgelenk. Ja, soweit kam es. Ich konnte einfach zu der Zeit nicht mehr. Jeden Tag wurde ich gemobbt und hatte keine freie Minute mehr. Mein Bruder tat alles um mir zu helfen. Aber es half nichts, was sollte er auch machen? Er war alleine. Meinen Eltern hatten wir nichts erzählt, jedenfalls nicht das es so schlimm war. Ich wollte es einfach nicht. Sie hätten einen zu großen Aufstand gemacht und wären wahrscheinlich dann noch zum Direktor gegangen. Ich sah zu meiner offenen Badezimmertür. Sollte ich? Ich wollte mich nicht mehr verletzen. Aber ich musste die Schmerzen in meinem Herzen vergessen. Ich lief zur Badezimmertür und ging in mein Bad rein. Dort nahm ich die Klinge die in einem Versteck lag und setzte mich auf den Badewannenrand. Ich hörte jemanden an die Zimmertür klopfen aber das war mir egal. „Kim mach die verdammte Tür auf", hörte ich Justin schreien aber ich ignorierte es. Ich setzte die Klinge an, konnte ich das wirklich?

J u s t i n
„Kim", schrie ich doch sie antwortete mir nicht. Irgendwas stimmte hier nicht. „Ryan", schrie ich runter und ein paar Sekunden später war er auch schon neben mir. „Hat sie mit dir geredet?", fragte er mich, doch ich schüttelte den Kopf. „Mist", sagte er und schlug gegen die Tür. „Auf drei?", fragte ich und er nickte. Bei drei sprangen wir beide gegen die Tür, die unter unserem Gewicht nachgab. Kims Zimmer war leer. „Im Bad", sagte Ryan und deutete auf die Badezimmertür. Wir liefen hin und ich konnte nicht glauben was ich da sah. Kim saß mit einer Klinge in der Hand auf dem Badewannenrand. Ihr Handgelenk blutete und ihre Augen waren leer als sie uns anschaute. „Kim", schrie ich und rannte auf sie zu. Ryan kam schnell hinter her und nahm ihr die Klinge weg. „Was machst du nur für einen Scheiß",  murmelte ich vor mich hin. Ich nahm mir ein Tuch und presste es auf ihr Handgelenk. Sie fing anzuschluchzen und vor Schmerzen zu stöhnen. Ryan hatte einen Verband und Salbe geholt. Ich nahm das Tuch weg und er kümmerte sich um ihre Wunden. „Alles wird gut Babe", flüsterte ich in ihr Ohr. „Wird es nicht", sagte sie leise und mit einer zerbrechlichen Stimme. „Ich liebe dich", flüsterte ich in ihr Ohr. Ja, ich hatte mich in sie verliebt. Ryan sah auf und schaute mich mit einem wütenden Blick an aber machte nichts, da Kim schon genug durchgemacht hatte an diesem Tag. Sie sagte gar nichts mehr. Sie schaute die Tür an und schien in Gedanken zu sein. „Kim?", fragte Ryan aber sie reagierte nicht. „Babe?", fragte ich diesmal aber darauf reagierte sie auch nicht. „Weißt du warum sie das gemacht hat?", fragte ich Ryan. „Nein. Vielleicht wegen dem Mobben von damals", sagte er und guckte seine kleine Schwester an. „Ich kann es mir nie verzeihen", murmelte ich vor mich hin. Schon der Gedanke daran das ich mit Schuld war an dem was sie sich angetan hat war kaum auszuhalten. „Kannst du sie ins Bett bringen?", fragte Ryan und ich nickte. Ich hob sie im Brautstyle hoch und sie krallte sich sofort in mein T-Shirt um nicht runter zufallen. „Alles wird gut Babe", hauchte ich in ihre Haare, während ich sie zum Bett trug. Ich legte sie sanft auf ihrem Bett ab und deckte sie zu. Gerade als ich mich umdrehen wollte griff sie nach meiner Hand. „Bitte bleib", sagte sie mit einer zerbrechlichen Stimme. Ich schaute rüber zu Ryan um seine Erlaubnis zu kriegen. Er seufzte aber nickte dann. „Schlaf erstmal, ich mache uns was zu essen", sagte Ryan und gab seiner Schwester einen Kuss auf den Kopf. Er nickte mir kurz zu und verschwand dann aus dem Zimmer. Ich zog mein T-Shirt und meine Hose aus und legte mich dann neben Kim. Sie zitterte am ganzen Körper. Ich zog sie näher zu mir und vergrub meinen Kopf in ihren Haaren. „Justin?", stotterte sie. „Ja Babe?" „Stimmt das was du vorhin gesagt hast?", fragte sie mich wobei sie ziemlich unsicher klang. „Was meinst du?", fragte ich sie. „Egal", sagte sie und drehte ihren Kopf weg. „Ich liebe dich", sagte ich und drehte ihren Kopf wieder zu mir, „es stimmt, ja." Stille entstand, unangenehme Stille. „Willst du mir sagen warum du es gemacht hast?", fragte ich sie. Sie drehte wieder ihren Kopf weg aber fing anzureden, „es war nicht das erste Mal, seitdem ich gemobbt wurde passiert es manchmal. Ich wusste nie was ich machen sollte. Es passierte einfach. Ich kam mit dem allen nicht klar. Und heute nach unserem Kuss wurde mir so einiges klar, also dachte ich."  „Was wurde dir klar?" „Das ich für dich nur eine von vielen bin. Das ich nie das Mädchen an deiner Seite sein werde und das ich nur gemocht werde wenn ich andere Anziehsachen anhabe", antwortete sie mir. Hatte sie gerade angedeutet in mich verliebt zu sein?

Change Me - From an ugly duckling to a beautiful swan. || Justin Bieber.Where stories live. Discover now