57. Kapitel

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"Du sagst mir wahrscheinlich nicht, wo wir hinfahren, oder?" frage ich und er sieht mich kurz etwas überrascht an, ehe er seinen Blick wieder auf die Straße wendet.

"Nein, dass werde ich dir sicher nicht sagen, aber ich hoffe es gefällt dir, wenn du es siehst" sagt er und lächelt mich kurz an.

"Okay" sage ich leise und mustere ihn, ohne es dabei wirklich zu merken.

Sein Profil ist wirklich schön. Seinen Drei-Tage-Bart hat er abrasiert, aber seine Haut ist rein, seine Jawline scheinbar perfekt auf sein Gesicht geschnitten und seine Wimpern lang und gebogen. Mir fällt gerade nichts auf, was ihn nicht wirklich gut aussehen lässt.

"Ich merke, dass du mich beobachtest" sagt er und trägt dabei ein Schmunzeln auf seinen rauen, aber dennoch unglaublich weichen Lippen.

Ich schaue schnell weg und merke, wie sich meine Wangen etwas erhitzen.

Er sieht zu mir, ich zu ihm, dass wieder weg. Dann sehen wir uns beide kurz an und schnell wieder weg. Er, weil er auf die Straße achten muss, ich einfach nur, weil ich mit diese Situation nicht einschätzen kann.

Er ist wieder so anders zu mir. So nett, irgendwie süß und dennoch selbstbewusst.

Und ich mag es, wenn er so zu mir ist, wirklich.

"Und... kannst du mir denn sagen, wie lange wir noch fahren?" frage ich vorsichtig, aber dennoch grinsend und er lacht etwas, antwortet dann aber "Nicht mehr lange, noch zehn Minuten vielleicht"

Ich schaue aus dem Fenster und bemerke, dass wir in Richtung der Innenstadt fahren. Ich bin etwas irritiert, aber ich vertraue Louis, auf eine komische Art und Weise, aber ich denke jetzt nicht, dass ich irgendetwas zu befürchten hätte.

Die zehn Minuten vergehen erstaunlich schnell und ehe ich mich verstehe, hat Louis geparkt, ist ausgestiegen, und steht jetzt auf meiner Seite des Autos.

Er öffnet mir ganz Gentleman-Like, die Tür und erst da sehe ich, dass wir an der Themse sind.

"Was machen wir hier?" frage ich irritiert, aber da gehen wir schon los. Nicht weit liegen einige Schiffe an und auf eines davon steuert Louis geradewegs zu.

"Louis?" frage ich, aber er lächelt nur etwas und führt mich über den Steg aufs Schiff.

Erst da sehe ich, dass es das Schiff ein Restaurant ist.

Ich sehe Louis erstaunt, aber lächelnd an, doch ehe ich etwas sagen kann, kommt einer der Kellner auf uns zu.

"Guten Abend, kann ich ihnen weiter helfen?" fragt er freundlich und Louis wendet sich ihm zu.

"Ja, ich habe auf den Namen "Tomlinson" reserviert" sagt er und der Kellner nickt, ehe er uns zu unserem Tisch führt.

Dieser liegt am Fenster am Bug des Schiffes und man kann über die Themse die Londoner Skyline erblicken, die vielen Lichter der Stadt und darüber die langsam aufgehenden Sterne.

"Woher kennst du das hier?" frage ich, auch wenn es wahrscheinlich nicht das klügste war, als wir uns gesetzt haben.

Das Schiff ist ziemlich klein, aber wirklich schön. Natürlich weiß ich, dass es Restaurantschiffe hier an der Themse gibt, aber dieses hier ist mir vorher noch nie wirklich aufgefallen.

"Meine Mum kannte den früheren Besitzer und wir sind hier ab und zu mit der Familie essen gegangen" sagt er und blickt kurz aus dem Fenster.

"Aber das ist schon etwas her und jetzt auch nicht relevant. Ich hoffe gerade nur, dass es dir gefällt" sagt er und lächelt mich an.

Ich nicke ohne wirklich darüber nachzudenken, aber da es die Wahrheit ist, ist es nicht weiter schlimm. "Es ist wirklich wunderschön" erwidere ich und blicke aus der großen Fensterfront.

"Wissen Sie schon, was Sie trinken möchten?"

Von dieser Frage des Kellners werde ich aus meinen Gedanken gerissen, aber da antwortet Louis schon für uns.

"Zwei Gläser ihres besten Weins" sagt er, wendet sich dann aber zu mir.

"Du magst doch Wein, oder?" will er schnell wissen und ich nicke nur leicht schmunzelnd.

Der Kellner geht wieder und ich merke, wie Louis mich ansieht. Mir ist es irgendwie etwas unangenehm, da ich nicht so recht weiß, wie ich mich verhalten soll.

Ich blicke aber dann doch auf und ihm damit direkt in die Augen. Sie sind schön. Wirklich schön.

Sie sind blau, wie das Meer, ebenso tief und um die Pupille herum zieht sich ein dünner, grüner Kreis, der sie nahezu perfekt macht.

"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wunderschön bist, wenn du einfach nur verträumt in die Gegend starrst?" fragt er leise und prompt werde ich wieder rot.

"Nicht wirklich viele" sage ich nur, doch es ist mehr ein Nuscheln, weswegen es mich schon verwundert, dass Louis es scheinbar doch verstanden hat.

"Du bist wirklich wunderschön" sagt er und lächelt mich an, mustert mein Gesicht und sieht mir dann wieder in die Augen.

Aber wir werden erneut unterbrochen, da der Kellner unsere beiden Gläser Wein und zwei Speisekarten bringt.

Ich öffne die Karte und sehe die Gerichte durch. Es sieht alles wirklich gut aus, aber als ich zu den Preisen hinüber sehe, werden meine Augen etwas größer. ebenso, wie Preise sind.

Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, aber als ich kurz hoch blicke, sehe ich, wie Louis mich beobachtet. Schnell sehe ich weg, aber mein Gegenüber hat bereits gemerkt, was mir mir los ist.

"Harry suche dir aus, was du willst, ich führe dich aus, ich bezahle" sagt er und ich sehe wieder auf die Karte.

"Aber das ist alles so teuer" sage ich leise, sehe Louis nur schmunzeln, als ich hoch sehe.

"Ich sagte, ich werde das bezahlen. Such dir etwas aus, egal was" erwidert er lächelnd. "Bitte"

"Okay" sage ich, lächle ebenfalls, wende meinen Blick auf die Karte und suche mich schließlich etwas aus.

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If You Would || Larry Stylinson AUWhere stories live. Discover now