Kapitel 1

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"Stop! Ich kann nicht mehr!", keuche ich und richte mich schweißgebadet auf.
Mein bester Freund Luca schaut mich abschätzend an. "Ist das alles was du kannst Mia?", fragt er spöttisch grinsend, "das kenn ich doch sonst anders von dir!"
"Ach halt die Klappe!", murmle ich während ich mich auf meine Beine stemme. Wir sind in unserem Fitnessstudio, so wie jeden Mittwochabend und ich hab eine volle Trainingseinheit hinter mir, da darf ich außer Atem sein!
Luca lacht und hilft mir auf. "Du weißt doch wie ich es meine Süße",neckt er mich und ich nicke nur müde. Ja ich weiß wie er es meint, immerhin kenn ich ihn schon seit 20 Jahren. Und für meine 22 Jahre ist das doch eine ziemlich lange Zeit.

Schweigend machen wir uns auf den Weg unsere Sachen zu holen, duschen werden wir daheim, da ich die Gemeinschaftsduschen im Fitnessstudio auf den Tod nicht ausstehen kann, was ja irgendwie auch verständlich ist.
Während wir laufen öffne ich meinen geflochten Zopf, den ich beim Training immer trage und binde meine rotblonden Haare zu einem unordentlichen Dutt nach oben.
Langsam komme ich wieder zu Atem.

Wir schnappen uns unsere Taschen und laufen immernoch schweigend Richtung Theke, wo Tobi, einer der Trainer steht und mit einer aufgetakelten Tussi redet, die anscheinend ein Probetraining haben möchte. Als er uns sieht verdreht er genervt die Augen als sie es nicht sieht und wir Lachen und winken ihm noch schnell zu, bevor wir den Ausgang ansteuern und hinausgehen.

Ich muss immernoch lachen, als wir Luca's Auto ansteuern.
"Armer Tobi", meine ich schmunzelnd  zu Luca. "Nochmal so eine, die sich anmeldet, damit sie in Instagram zeigen kann, wie sportlich sie ist"
Luca lacht nur während er das Auto ausschließt und wir uns hinein setzten.
Solche Frauen kennen wir nur zu gut. Am Anfang kommen sie noch regelmäßig, natürlich Topgestylt, immer mit dem Handy in der Hand, bis sie irgendwann die Lust am Posen verlieren und sie von dem einen auf den andern Tag nicht mehr kommen.

Wir müssen nur einen Weg von 5 Minuten zu unserer Wohnung zurücklegen, aber in Berlins Feierabendverkehr dauert das über 10 Minuten. Normalerweise laufen wir den Weg auch lieber, aber unter der Woche gehen wir direkt nach der Arbeit trainieren, da lohnt es sich nicht davor noch in die Wohnung zu gehen.

Berlin ist grau, laut und schmutzig. So komplett anders als die kleine Stadt aus der wir beide eigentlich her kommen. Aber man gewöhnt sich an alles. Und auch in Berlin kann man schöne stellen finden, man muss nur lange genug suchen.

Luca und ich wohnen zusammen in einer  Wohnung, die wir uns zusammen gerade so leisten könnten, aber zum Glück unterstützen uns seine Eltern finanziell, damit nicht unsere ganzen Ersparnisse für die Miete draufgehen. Von meinen Eltern kann ich das nicht erwarten. Sie halten nichts von meinem Leben in Berlin! Wenn es nach ihnen gehen würde, würde ich bei Ihnen in der Nähe wohnen, nicht 2 Autostunden entfernt und währe am besten schon mit einem Vorzeigemann verlobt, was ich aber leider nicht bin.

Stattdessen wohne ich mit meinem Besten Freund in Berlin, arbeite als Graphikdesiner und jobbe am Wochenende nebenher noch in einer Bar.
Ich finde es perfekt!

Luca stellt sein Auto auf seien reservierten Parkplatz direkt vor dem großen Wohnhaus und schaut mich abwartend an. Normalerweise beginnt hier unser Wettrennen, wer zuerst in die Dusche darf, aber ich habe eine andere Idee.
Von unten herauf schaue ich ihn an und versuche einen Schmollmund zu machen. "Also.... Wenn ich zuerst duschen darf, könnte ich danach ja was kochen?", fange ich süß an. "Ach hau schon ab", knurrt Luca und quietschend springe ich aus dem Auto und schnappe mir meine Tasche und laufe Richtung Haustüre.
Wenn da nicht noch die 4 Stockwerke währen, die ich noch hinauf muss. Ohne Aufzug versteht sich!
Unmotiviert stehe ich vor der ersten Stufe, als Luca schließlich auch durch die Haustüre kommt.
"Na hopp", neckt er mich, "sonst bin ich doch vor dir unter der Dusche!"
Dieser Satz ist Motivation genug für mich und seufzend mache ich mich auf den Weg.

Frisch geduscht stehe ich in einem meiner Oversize T-Shirts in der Küche und mache mich daran Nudeln zu kochen und einen Salat anzumachen. Mithilfe meiner Kopfhörer versuche ich die laute Rap Musik zu übertönen, die aus dem Bad dröhnt wo Luca gerade duscht.
Der und sein fehlender Musikgeschmack, ich verdrehe die Augen und schalte meine Musik lauter. Seufzend mache ich mich weiter ans Kochen und versuche die wütende Männerstimme auszublenden, die da aus dem Bad dröhnt. Es kann ja nicht jeder mit Musikgeschmack gesegnet sein, denke ich.

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Wuhu erstes Kapitel!
Hier gibt es leider so wenig Kontra K Fanfiktion, da hab ich mir überlegt einfach eine eigene zu schreiben🙈
Vielleicht gefällt euch ja der Anfang, auch wenn noch nichts interessantes passiert ist!:)
Aber man muss ja erstmal die Hauptperson ein bisschen kennenlernen:)

Fels in der Brandung (Kontra K)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt