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Ich musste schlucken als ich mein altes Zimmer betrat. Mein Onkel hatte Danny und Cole ihre Zimmer gezeigt und ich hatte beschlossen sie erst einmal alleine zu lassen. New York hatte auf manche Menschen diese Wirkung, dass man aufhörte zu realisieren und sich fühlte als hätte jemand einen Weichzeichner über das Leben gelegt. Die Zwillinge gehörten anscheinend dazu.

Und Sammy war jemand der so auf Jungs reagierte

„Oh man, ich glaub's nicht. Das ist Cole.", sie ließ sich auf mein altes Bett fallen. Ich öffnete meinen Kleiderschrank. Ich hatte nur einen Bruchteil meiner Anziehsachen mit nach Colorado genommen. Der Großteil hing immer noch farblich sortiert hier in New York.

„Dieser Alex muss ja ein Gott sein, wenn du statt mit Cole was mit ihm angefangen hast."

„Ich bin nicht mehr mit Alex zusammen.", erwiderte ich.

„Weiß ich, aber mit Cole auch nicht oder? Jedenfalls nicht richtig.", fragte sie.

Ich zuckte mit den Schultern. Die vielen Kleider machten mich nervös. Ich hatte mich an normale Jeans gewöhnt aber hier hatte ich keine einzige davon.

Sammy stand auf, schob mich zur Seite und suchte mir ein sehr knappes weißes Sommerkleid raus. Ich konnte es mir leisten. Meine Beine waren in der heißen Sonne von Colorado brauner geworden als je zuvor.

„Cole sollte gar nicht hier sein.", sagte ich und ließ mich in meinen Sitzsack fallen. „Er gehört nicht nach New York."

„Machst du Witze?", Sammy schnaubte. „Er muss einmal durch Manhattan laufen und kriegt wahrscheinlich zwanzig Angebote von Modelangenturen.", sie warf mir das Kleid zu und suchte mir ein paar golden glitzernde Pumps und ein dazu passendes Haarband heraus. „Er wurde für diese Stadt geboren. Und jetzt zieh dich an, du hast noch was vor.", sagte sie auffordernd.

„Ach ja?", fragte ich während ich das Kleid überstreifte.

„Ja.", ihre Wangen färbten sich rot. Ich zog die Brauen hoch, sagte aber nichts.

„Du siehst toll aus.", sagte sie, nachdem sie mir die Haare gemacht und mich geschminkt hatte.

„Und wofür sehe ich toll aus?", fragte ich. Anstatt mir zu antworten, packte sie mich an der Hand und zog mich auf den Flur.

„Geh du Cole holen.", sagte meine Freundin.

„Und du?", fragte ich.

„Ich schnappe mit Danny.", sie grinste. Ich verkniff mir einen Kommentar darüber, wie sie das gemeint haben könnte.

Als sich Coles Zimmertür öffnete, starrte ich ihn sprachlos an. Er stand nur in Jeans vor mir. Seine Muskeln spannten sich an und lenkten mich vollkommen von dem ab, was ich eigentlich vorgehabt hatte.

„So sieht New York City also aus.", er nickte anerkennend. „Nicht schlecht."

„Ich...äh...soll dich holen. Sammy hat irgendetwas vor."

„Komm doch rein.", er öffnete die Tür etwas weiter. Als ich mich nicht rührte, zog er mich herein.

„Was ist los mit dir?", fragte er während er sich ein schwarzes T-Shirt überstreifte.

„Nichts, was soll sein?", ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Du benimmst dich seltsam.", er stellte sich mir gegenüber.

„Daran bist du Schuld.", rief ich.

„Wie bitte?", er lachte verblüfft auf.

„Du hättest nicht mitkommen dürfen. Ich wollte hier wieder zu mir selber finden. Und du bist der Grund, warum ich mich selber verloren habe, also machst du es mir gerade wirklich nicht leicht."

Ich und die Walter Boys - Status quo: NYC #altending #justwriteit #wattpad10Where stories live. Discover now