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Dieses Mal ein langes Kapitel! :)

Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit
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"Halt endlich deine verfickte Lügenfresse!" "Als ob ich lügen würde. Du weißt ganz genau, dass es stimmt!" Stan rennt geschockt auf die beiden Streitenden zu. "Du Wichser hast doch überhaupt keine Ahnung davon!" "Ich habe Beweise. Warum machst du da ein Geheimnis draus? Stan würde dir bestimmt bei deinem Problemchen helfen. Hey, Stan!" "ICH HABE KEIN PROBLEM!" Kyles Fäuste zittern gefährlich. "Wag es dir mich zu schlagen und alles was ich weiß wird morgen die ganze Schule wissen." Stan zieht seinen besten Freund zurück und flüstert ihm etwas beruhigendes ins Ohr. "Was ist denn hier los?" Kenny kommt angetrottet und blickt fragend in die Runde. "Kyle-" Dieser unterbricht Cartman. "Halt's Maul. Du weißt gar nichts. Du lügst sobald du den Mund aufmachst." Cartman zuckt mit den Schultern. "Rede dir das ruhig ein, aber ich lüge nicht." Er dreht sich um und geht. Stan spürt unter seinen Händen wie Kyles Schultern langsam an Anspannung verlieren. Der Rothaarige schaut nun regungslos in die Leere. Stan zieht ihn in eine Umarmung. Kenny sieht immer noch verwirrt aus. "Du musst endlich lernen ihn zu ignorieren. Er wird immer versuchen dir das Leben zur Hölle zu machen." Kyle muffelt irgendwelche unverständlichen Schimpfwörter gegen seine Schulter. Stan kann nicht leugnen, dass sein Herz in dem Moment ein kleines bisschen bricht. Am liebsten würde er wissen wollen worum es in dem Streit geht, aber er weiß, dass es Kyles Geheimnis ist. Zwar meinte dieser, dass Cartman nur lügen würde, aber Stan hat gemerkt, dass Kyle nicht die Wahrheit gesagt hat. "Mir ist scheiß egal was Cartman über dich sagt." Kyle murmelt wieder etwas und löst sich dann aus der Umarmung. Sein wutrotes Gesicht ist jetzt leichenblass. "Ich muss jetzt zu Politik." Er rückt seine Mütze zurück und lächelt schwach. Seine Augen sind glasig. Stan würde ihn am liebsten noch einmal umarmen und Kyle hätte es wahrscheinlich nicht gestört, aber die Blicke der Anderen machen das unmöglich. Die Gerüchte scheinen noch immer ziemlich aktuell zu sein. "Soll ich mit Cartman reden? Vielleicht lässt er dich dann in Ruhe." "Ich weiß nicht..." Kyle weicht seinem Blick aus. "Lass mich mal machen, ich kümmere mich drum. Ich mag es nicht dich so zu sehen." Er zwinkert ihm zu. "Danke Stan. Wir sehen uns dann in der Pause." Stan nickt und sieht Kyle und Kenny hinterher. Dann macht er sich selbst auf. Im Raum angekommen sieht er Cartman, wie er sich gerade mit Clyde unterhält. Er geht auf die beiden zu und packt Cartman am Kragen. Zwar sind beide fast gleich groß, aber Stan hat eindeutig mehr Kraft in seinen Armen. "Ich will garnicht wissen was für eine Scheiße du über Kyle erzählst, aber hör auf ihn zu belästigen, klar?" "Sonst was?" Cartman versucht sich loszumachen. "Glaub mir, irgendwas wird mir schon einfallen." Er lässt ihn los und starrt ihn wütend an. "Du hast doch gar keine Ahnung was passiert ist und trotzdem verteidigst du ihn. Solltest du dir nicht lieber Sorgen darum machen, dass er dir nichts erzählt hast?" "Er ist mein bester Freund und erzählt mir alles was ich wissen muss. Der Rest ist seine Sache. Ich vertraue Kyle." Bevor Cartman noch etwas Provozierendes sagen kann, meldet sich Clyde zu Wort. "Was hat er denn gemacht?" Stan würde ihm am liebsten eine reinhauen. "Alter, wenn Cartman es nicht wissen soll und nicht einmal ich, dann solltest du erst recht nicht nachfragen!" "Chill. Ist gut. Ich halte ja schon meine Klappe!" "Stan, du solltest ihm nicht einfach so blind hinterherrennen. Vertrauen ist ja gut und schön, aber vielleicht ist Kyle ja garnicht wer er vorgibt zu sein." Oh nein, du wirst meine Gedanken nicht manipulieren. "Ach komm. Du würdest alles über ihn erzählen, solange es ihm schadet. Ich kenne den Jungen seit der Vorschule. Wann zum Teufel soll er entschieden haben mir was vorzuspielen? Als er noch nichtmal selbstständig auf's Klo gehen konnte?" "Juden sind gemeingefährlich, auch wenn die noch Windeln tragen. Du wirst das irgendwann schon mitkriegen." Der Lehrer kommt in den Raum, es wird langsam leiser um sie herum. "Sei endlich still. Von deinem Antisemitismus kriege ich die Krätze." Cartman zuckt mit seinen Schultern und setzt sich auf einen der Plätze. Stan sucht sich einen Stuhl am anderen Ende des Raumes.
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Die kochende Stimmung kühlt sich über die Stunden bis zur Mittagspause etwas ab. In der Cafeteria kommt kein richtiges Gespräch auf. Kenny fängt deswegen an von seinem gestrigen Abend zu erzählen. Stan, welcher sich immer um Frieden bemüht, hört ihm aufmerksam zu. "Und dann meinte meine Mutter ernsthaft, dass ich nicht so viel vor dem Fernseher sitzen soll. Das habe ich nichtmal gemacht! Ich war die meiste Zeit in meinem Zimmer und habe Musik gehört!" "Wie kommt sie dann darauf?" Kenny seufzt. "Sie muss ihre Aggressionen einfach irgendwo auslassen. Ich beschwere mich nicht bei ihr, ich verstehe das sogar. Manchmal wünschte, meine Eltern würden sich-" "Alter! Hast du mir gerade ernsthaft 'ne Pommes geklaut?" Kyle starrt seinen Gegenüber wütend an. "Komm runter. Von den paar Gramm wirst du auch nicht auf ein normales Gewicht kommen." Cartman zuckt mit den Schultern. "Willst du mir gerade sagen, dass ich untergewichtig bin?" Stan kann nur schwer einen tiefen Seufzer unterdrücken. "Man, reg dich doch nicht so auf, es war nur eine Pommes. Sei nicht so gierig!" "Leute..." Ein halbherziger Versuch von Kenny. Die anderen am Nachbartisch schauen gespannt zu ihnen hinüber. "Es geht hier ums Prinzip, Arschloch! Dein ganzer Teller ist voll von dem Zeug, also lass mein Essen in Ruhe!" "Es geht hier ums Prinzip. Mein Name ist Kahl und ich bin ein verfickter SJW." "Du..." Stan sieht die geballten Fäuste und beschließt einzugreifen, bevor es zu spät ist. "Komm, lass uns rausgehen." Er legt seine Hand auf Kyles Schulter und steht auf.
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Es ist kalt draußen, auch wenn die Sonne scheint. Der Schnee ist schwer und tief, doch das hält die meisten Schüler nicht davon ab, die frische Luft zu genießen. "Er macht mich fertig. Wie kann man nur so dumm sein?" Kyle schubst aufgebracht mit seiner Schuhspitze den Schnee weg. Beide sitzen auf einer der Bänke mit Blick in Richtung Schulgebäude. "Das fragst du mich jetzt schon seit mehr als zehn Jahren und ich habe immer noch keine Erklärung dafür gefunden." Stan grinst. So jemand wie Cartman ist biologisch einfach nicht erklärbar. "Du findest doch auch nicht, dass ich mager aussehe oder?" "Natürlich nicht! Du weißt doch selbst, dass er bloß Scheiße labert. Ich glaube sogar, dass er manchmal eifersüchtig auf dich ist." Kyle lacht auf. "Als ob. Der kann doch nicht mal-" Er zuckt zusammen und erstarrt für zwei Sekunden. "Was ist los?" "Jemand hat mich mit einem Schneeball abgeworfen." Stan sieht die weißen Spuren an seiner Beanie. "Und wer?" Kyle dreht sich um. Zwei Sekunden später landet ein weiterer Schneeball auf seiner Wange. Kyle schreit auf. "Fuck, fuck, fuck." Er wischt den Schnee weg, da erkennt Stan eine kleine Wunde, die anfängt zu bluten. "Scheiße, wo kommt das her?" Kyle kneift kurz die Augen zusammen, bis der Schmerz größtenteils abgeklungen ist. Dann wird sein Gesicht feuerrot. "Da war ein Stein drin. Und dreimal darfst du raten, wer den geworfen hat." Er fängt an vor Wut zu zittern. "Jetzt wirklich?" Stan springt auf. "Ich klär das." Ein Widerspruch kann garnicht eingelegt werden, da Stan bereits losstürmt. Er sieht wie Cartman zwanzig Meter weiter mit dem Rücken zu ihm steht und sich seinen Bauch hält vor lachen. Kenny ist nicht zu sehen. Stan rennt in den Jungen hinein und wirft ihn somit auf dem Boden. Dieser dreht sich um und schaut ihn überrascht an. Stan nutzt die Gelegenheit um ihm in die Weichteile zu treten. "AAH!" Er tritt weiter auf ihn ein. "DAS HÄTTE IN SEIN AUGE GEHEN KÖNNEN!" Cartman krümmt sich zusammen, nicht fähig sich zu wehren. Stan zieht ihn hoch, schmeißt ihn wieder hin und geht zurück zur Bank. Kyle starrt ihn geschockt an. "Du..." "Das hätte ich schon viel früher machen sollen. Komm, wir gehen rein." Da die beiden die nächste Stunde, englische Literatur, zusammen haben, gehen sie in den Raum und setzen sich auf ihren Platz. Hier drin ist es wenigstens ruhig solange Pause ist. Stan kramt ein Taschentuch raus und reicht es seinem besten Freund, welcher ihn immer noch sprachlos anstarrt. "Guck mich nicht so an, er hat es verdient!" Kyle reagiert erst nicht und beugt sich dann vor um ihn zu umarmen. Stan nimmt diese Form des Dankesagens überrascht an. Es ist ja niemand da, der es falsch interpretieren könnte. Er legt seine Wange gegen die des anderen und als es irgendwann wieder vorbei ist, nimmt sich Stan das Taschentuch und presst es gegen die Wunde. "Aah, das brennt." Stan verringert den Druck. "Tschuldige." Kyle winkt ab. Da fällt Stan etwas ein. "Übrigens, deine Mutter hat mich gestern angerufen." "Was?" Kyle schaut ihn leicht panisch an. "Weswegen?" "Sie meinte, dass sie Riley nicht mag und dass du am Wochenende alleine zu Hause bist. Sie hat mich gefragt ob ich die Zeit mit dir verbringen will und dir gleichzeitig einreden kann mit Riley Schluss zu machen." Der Mund des Rothaarigen steht offen. "Eigentlich dürfest du das ja nicht wissen, aber da ihr eh nicht mehr zusammen seid...Ich wollte halt fragen ob du Bock hast am Wochenende mit mir nach Denver zu fahren um dann deiner Mutter zu erzählen, dass du mit Riley Schluss gemacht hast, weil ich dir die Augen geöffnet habe oder so." Kyle scheint leicht überfordert zu sein. "Alter, meine Mutter hat manchmal echt einen Schaden. Das ist doch meine Sache!" Stan zuckt mit den Schultern. "Aber ja, ich hätte echt List drauf mit dir nach Denver zu fahren." "Das freut mich!" Kyle schließt erschöpft die Augen, Stan schaut ihn lächelnd an, weiter mit dem Taschentuch an seiner Wange. In dem Moment kommt Kenny durch die Tür und als er die beiden so dasitzen sieht, bleibt er stehen und zieht eine Augenbraue hoch. "Was macht ihr da?" Stan lässt sich von ihm nicht beirren, faltet das Taschentuch neu und legt es wieder drauf, auch wenn kaum noch Blut da ist. Er kann nicht verhindern, dass sich sein kleiner Finger davonschleicht und sich vorsichtig auf die Wange des Gegenübers legt. "Cartman hat ihn mit einem Schneeball abgeworfen, in dem ein Stein drin war. Glücklicherweise ging es nicht ins Auge." Kyle grummelt und Kenny lässt sich auf seinen Platz fallen. "Scheiße, ich hätte bei ihm bleiben sollen. Tat es weh?" Kyle macht sich nicht die Mühe seine Augen um zu öffnen. Wahrscheinlich versucht er gerade seinen Blutdruck wieder auf normale Werte zu bringen. "Meh, ging so. Hab mich nur tierisch erschrocken." "Der hat sie doch nicht mehr alle." Stan fängt an zu grinsen. "Er hatte noch nie alle." Sein kleiner Finger bewegt sich ein Stück weiter in Richtung Ohr. So weich. Kenny beobachtet das ganze belustigt und macht einen Kussmund. Stan verdreht die Augen. Als ein paar Minuten später weitere Schüler den Raum betreten, nimmt er das Taschentuch wieder weg.

Männer (South Park - Style)Where stories live. Discover now