Entscheidungen

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Rick hatte zwei Gruppen gebildet. Die eine Gruppe also Daryl, Glenn, Carl, und Tyreese suchten den Bunker im Obergeschoss ab. Die andere Gruppe Rick, Shane, Dale und Maggie suchten das Untergeschoss ab. Rick und die anderen hatten die Hoffnung, irgendetwas über diesen Virus in Erfahrung zu bringen. Irgendwas, was ihnen Antworten hätte geben können. Nun waren sie schon etwas mehr als eine Stunde am suchen und durchwühlen.
Angelica hatte sich beleidigt in Ricks und ihr Zimmer eingeschlossen. In letzter Zeit verbrachte sie viel Zeit hier. Alleine. Angelica und Rick stritten viel und oft. Anfangs hatte sich Rick noch Mühe gegeben, nicht vor den anderen zu streiten, doch nun schien es ihm egal zu sein. Woran ihre ständigen Streits lagen, wusste Angelica genau. Bevor alles angefangen hatte, hatte Angelica eine Affäre mit ihrem Chef gehabt. Aus der Affäre wurde ernst. Angelica wollte sich von Rick trennen. Als dann aber ihr Vorgesetzter einen Rückzieher machte und lieber bei Frau und Familie bleiben wollte, kroch sie reumütig zu ihrem Rich zurück. Rick glaubte, ihr verzeihen zu können. Noch einmal von vorne zu beginnen, schon alleine wegen Carl, hatte aber schnell gemerkt, daß das Gefühl nicht mehr ausreichte. Angelica und Rick hatten nie geheiratet, weil Angelica nicht heiraten wollte. Zweimal hatte sie den Antrag von Rick abgelehnt ein dritter war nie zu Stande gekommen. Es war wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Rick auch aus dem gemeinsamen Zimmer ausziehen würde, denn im Bett lief auch schon lange nichts mehr.

Hershel war bei Jenner. Er kontrollierte den Blutdruck und hielt Jenners Temperatur im Auge. Die Wunden an den Beinen waren verbunden und bluteten nicht mehr. Die Wunde am Kopf hatte Hershel ebenfalls versorgt, auch sie blutete nicht mehr aber Jenner wachte einfach nicht auf. Hershel war Tierarzt und kein Allgemeinmediziner. Sicher, seid das alles angefangen hatte und er nun auch die Zweibeiner verarzten musste hatte er viele Medizinische Bücher gelesen aber es bestanden eben doch grosse Unterschiede zwischen Mensch und Tier. Hershel vermutete eine Gehirnerschütterung bei dem Doc aber alles weitere würde sich herausstellen.

Sophia saß im Gemeinschaftsraum und las einen Comic. Das Mädchen war so vertieft, daß sie nicht bemerkte, wie ihr Vater Philip den Raum betrat. " Wo ist deine Mutter?" Erschrocken sah Sophia auf. " Dad! Du hast mich vielleicht erschreckt!" Philip ging schnellen Schrittes auf seine Tochter zu. " Was liest du denn da schon wieder für einen Mist?" Er riss Sophia den Comic aus der Hand. " Das ist ein Comic Dad. Nichts schlimmes! Alle Kids lesen Comics." Schnaubend sah sich Philip den Comic an und warf ihn dann quer durch den Raum. " Wo ist deine Mutter?" Sophia machte sich ganz klein in ihrem Sessel. " Ich weiss es nicht, Dad. Ist sie nicht bei den anderen und durchsucht den Bunker?" Philip hatte nun die Arme verschränkt und ließ seine Nackenwirbel knacken. " Was weiss ich denn, wo sich die blöde Kuh wieder herumtreibt! Ich habe Hunger, sie sollte mir was kochen!" Schnell sprang Sophia von dem Sessel auf. " Ich werde dir was kochen Dad. Kein Problem, ich mache das schon." Langsam näherte sie sich ihrem Vater, huschte an ihm vorbei und blieb an der Türe stehen. Philip ließ den Kopf kurz sinken und ging dann auch zur Türe. " Wehe du lässt wieder alles anbrennen!" Er öffnete die Türe und schubste Sophia unsanft hindurch.

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"Du wirst mich also töten, ja?" Raven saß ruhig auf dem Fahrersitz und schaute James belustigt an. " Du hast es alleine Joanna zu verdanken, daß du noch nicht tot bist!" James lachte leise. " Ach ist das so?" Jetzt lächelte auch Raven. " Ja, genauso ist es! Würde ich keine Rücksicht auf meine Schwester nehmen müssen, dann wärst auch du schon längst Beisser- Futter. Genau wie deine miesen Freunde es jetzt sind!" James Gesicht wurde rot. Die Wut hatte ihn besiegt, denn jetzt schrie er: " Mach mich los, dann werde ich dir zeigen, wer so endet!" Joanna und die anderen schreckten ruckartig aus dem Schlaf. Joanna eilte sofort nach vorne in den Bus. " Raven, ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert?" Lucas war auch von seinem Sitz gesprungen und stand im Gang. Raven schnaubte verächtlich als sie antwortete: " Dieses Würstchen droht mir." Lucas kam nun auch nach vorne in den Bus. Er sah zu James. " Warum kannst du es nicht einfach gut sein lassen, James? Du und deine Freunde waren von vorne rein nicht gut für diese Gruppe! Max und ich hätten euch niemals retten sollen!" James sah Lucas wütend an. " Retten? Wir hätten es auch alleine geschafft! Wir wollten uns euch nie anschliessen aber ohne uns hättest du, Chloe und Max doch niemals so lange überlebt!" Jetzt über kam auch Lucas die Wut. " Wärt ihr nicht gewesen, dann würde Max noch leben! Dann hätte Chloe jetzt noch einen Bruder, du blödes Arschloch! Ihr miesen Penner habt nur da gestanden und habt abgewartet, bis alles vorbei war!" Chloe hatte angefangen zu weinen. James versuchte seine Fesseln zu lösen. Seine Wut war so groß, daß er nun schwitzte. Als er bemerkte, daß er sich nicht befreien konnte, blieb er resigniert sitzen. Lucas schien sein Gefühlsausbruch peinlich zu sein, er ließ sich in einen Sitz fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Chloe stand auf und wischte sich mit den Ärmeln über das Tränennasse Gesicht. Sie sprach, während sie nach vorne ging:" Du und deine Freunde, ihr habt uns nur Scheisse eingebrockt! Ihr wart Schuld daran, daß wir Max verloren haben! Ihr hattet es zu verantworten, daß wir damals von der Herde angegriffen worden sind, weil ihr ja unbedingt wissen wolltet, wer am meisten von ihnen töten kann! Ihr habt das alte Ehepaar auf dem Gewissen, wegen der Schnürsenkel des alten Mannes!" Chloe war außer sich vor Wut, sie zeigte drohend mit dem Finger auf James."...und du warst es, der Daniel aufgestachelt hat herauszufinden, ob Joanna noch Jungfrau ist! Du hast ihn damit aufgezogen, daß er kein Mann wäre, wenn er sich nicht endlich das von Joanna holen würde, wonach er so gierte!" Den letzten Satz schrie Chloe heraus und schlug James mit voller Wucht ins Gesicht. James fluchte, während ihm das Blut aus der Nase schoss. Raven saß still da sind starrte auf das Lenkrad des Busses. Sie atmete tief ein als sie das Wort ergriff: " Ich weigere mich, diesen Scheißkerl noch weiter in meiner Nähe und in der Nähe meiner Schwester zu dulden!" Sie stand auf und erhob ihren Bogen. Raven zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte diesen in den Schaft ihres Bogens. Ihre Hände zitterterten nicht, sie stand ganz ruhig da und zielte auf James. Joanna stellte sich in die Schußbahn, sie hob die Hände. " Raven, bitte! Es sind schon genug Menschen gestorben! Bitte las es gut sein!" Mit Tränen in den Augen formten Joannas Lippen das Wort " Bitte".

The walking dead- Wie es anders hätte laufen können....Where stories live. Discover now