24. Dezember 2016

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24. Dezember 2016

„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday lieber Lou! Happy Birthday to you!" Wir standen ringsum Louis' Bett. Louis' Mutter hatte ich mich bereits vor ein paar Minuten geweckt, da sie alle zusammen mit Kuchen und Ständchen, Louis aufwecken wollten. Und ich sollte dabei natürlich nicht fehlen. Allerdings drückte das Geburtstagskind einfach seinen Kopf zurück in sein Kissen. Scheinbar hatte er keine Lust auf zu stehen. Doris und Ernest, die zwei kleinsten Geschwister von Louis, der übrigens nicht wie ich dachte nur 4 Schwestern hatte, sondern 5 (eigentlich 6) und einen Bruder hatte, sprangen auf ihren Bruder und hüpften ein wenig auf ihm rum, weshalb sich Louis nur noch mehr in das Kissen drückte. Der Anblick war irgendwie knuffig.

„Komm schon, Boobear, steh auf. Ich habe dir extra deinen Lieblingskuchen gebacken", sagte Johannah zu ihrem Sohn und begann ihm durch die Haare zu fahren. Wenn ich eins bereits gelernt hatte, dann war es, dass Louis es hasste, wenn man ihm durch die Haare fuhr. Er versuchte also folglich die Hand seiner Mutter los zu werden, die trotzdem weitermachten. „Spätzchen, komm, steh endlich auf. Ich weiß, dass du wach bist." Sagte seine Mutter kichernd und er hörte schließlich auf sie.

„Na gut", grummelte er vor sich hin. Louis war definitiv kein Morgenmensch. Vermutlich hatte er nicht einmal kapiert, dass er Geburtstag hatte. Mit dieser Theorie lag ich richtig. Denn keine zwei Sekunden später hüpfte er hell wach mit seinen kleinen Geschwistern auf seinem Bett herum.

„Ich habe Geburtstag!" sagte er lachend und stieg wieder von seinem Bett runter, um seine Kerzen aus zu blasen. Jene hatten bereits auf den Kuchen getropft, weshalb es nun wirklich an der Zeit war, sie aus zu blasen. Nachdem er dieses dann auch getan hatte, nahm er seine Mutter in den Arm und seine Geschwister. Dan hatte an diesem Tag Frühschicht und würde erst später hinzukommen. Als seine älteste Schwester ihm im Arm hatte, flüsterte sie ihm etwas ins Ohr, dass beide, so wie mich, ich stand direkt neben den beiden, zum Lachen brachte.

„Jetzt ist es also offiziell, ich darf dich nen alten Sack nennen", flüsterte sie ihm zu und fing wieder an zu lachen.

Als Lou endlich auch einmal bei mir ankam, stand er zunächst etwas unbeholfen vor mir, bis ich ihn in den Arm nahm und ihm auch gratulierte. Er bedankte sich bei uns allen und wir gingen nach unten um zu frühstücken. Johannah hatte Pancakes gemacht, welche natürlich verdammt lecker waren.

~

Gegen Mittag hatten Louis und ich zum Glück ein wenig Ruhe vor der Rasselbande, Jay war einkaufen und seine Geschwister in der Schule. Wir hatten es uns auf der Couch gemütlich gemacht und schauten irgendeinen Weihnachtsfilm. Ich hatte ihm immer noch nicht mein Geschenk übergeben. Aber ich wollte es jetzt tun, bevor die Anderen wieder hier waren. Also stand ich auf, um in das Gästezimmer der Deakin-Tomlinsons. Allerdings machte ich die Rechnung ohne Louis, der mich an meiner Hand zurück auf die Couch zog.

„Hey? Wo willst du hin?", fragte er und grinste mich mal wieder an.

„Ich wollte nur etwas holen", sagte ich leicht grinsend. „Und bevor du fragst, nein ich werde dir nicht sagen, was es ist." Ich stand schon wieder auf und startete den nächsten Versuch in das Gästezimmer zu kommen.

„Och man! Ich werde von allen an meinem Geburtstag alleine gelassen!" Er warf sich theatralisch auf die Couch und machte Weingeräusche. Ich ließ mich davon nicht beirren und schüttelte als Antwort nur den Kopf.

~

„Ally?"

Louis hatte mich tatsächlich verfolgt. Zum Glück hatte ich die Tür abgeschlossen und hatte nun beide Geschenke, also eins für heute und das andere für seine Party, vor mir liegen. Zum Glück musste ich bei Louis nicht so lange darüber nachdenken, was ich ihm schenken sollte. Das war ein Wunder. Ich war echt schlecht darin, ein passendes Geschenk für jemanden zu finden.

„Alllleeehhhhhyyyyyy" rief Louis nun etwas genervt durch die Tür. „Komm schon, lass mich nicht so lange alleine, ich habe doch Geburtstag!"

Ich packte das größere Geschenk wieder weg und nahm das andere wieder mit. Als ich die Tür wieder aufschloss, fiel mir ein schmollender Louis entgegen, der sich gerade so noch halten konnte.

„Yay, Ally ist wieder da!" sagte er und nahm mich in den Arm.

„Ich war doch nur zwei Minuten weg", sagte ich belustigt. Nachdem wir uns wieder aus der Umarmung gelöst hatten, hielt ich ihm die kleine Rolle unter die Nase.

„Ally? Was ist das?"

„Dein Geburtstagsgeschenk", sagte ich grinsend. Er nahm mir das Geschenk verwirrt aus der Hand und begann es zu öffnen. Nachdem er es geöffnet hatte, sah er mich noch verwirrter an als vorher.

„Eine Landkarte, Ally?", fragte er.

„Ja, also nein. Ja, es ist eine Weltkarte, aber du kannst überall, wo du warst die Fläche freikratzen. Dadurch wird die Karte immer bunter und du weißt direkt, wo du noch einmal hinreisen musst. Ich dachte es wäre eine gute Idee, weil du ja einmal gemeint hattest, dass du gerne reist und am Ende deines Lebens jedes Land gesehen haben möchtest." Ich kratze mich ein wenig im Nacken. Irgendwie hatte ich plötzlich Angst, dass ihm das Ganze nicht gefallen würde und es am Ende im Müll landete.

„Das ist eine schöne Idee, Ally. Danke", sagte er und nahm mich schon wieder in den Arm. Ich hoffte, dass es ihm wirklich gefiel und er nicht nur so tat als würde es ihm gefallen.





(No) knight in shining armor Where stories live. Discover now