Kap 19

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Zitternd und schwer atmend wimmerte ich über den beiden leblosen,teilweise zerfetzten, blutgetränkten Körpern.
"Nein.." keuchte ich wortlos, immernoch in das leblose Gesicht von Mr. Hudson starrend.
Seine Augen waren weit aufgerissen und blutunterlaufen.
Was ist hier passiert? Wo bin ich? Mein Kopf rumorte.
//Hati, was ist passiert?// Ich fasste mir an den Kopf. Ein kurzer, stechender Schmerz, der mich die Augen kurz zusammenkneifen liess, zappte durch den rechten Teil meiner Stirn. Keuchend stand ich auf, mich ungläubig umschauend.
Das Bett, in das ich mich geglaubt hatte gelegt zu haben... Nein, das ganze Haus, in dem ich geglaubt hatte zu sein... es war quasi dem Erdboden gleichgemacht. Wie in Trance sah ich von meinen Füßen Körper aufwärts bis zu meinen Händen. Gleichzeitig damit bemerkte ich den bekannten, metallischen Geschmack von Blut in meinem Mund und registrierte das beachtliche Mengen auch auf Hände und Kleidung zu sehen waren, was für mich aber erstmal keinen Sinn ergab. Mein optimistischer Denkstil sagte im ersten Moment noch leise ; dafür, dass ich eine so grosse Menge an Blut verloren hatte, ging es mir ausserordentlich gut.
Leider fing mein Gehirn an, realistischer zu denken und nach und nach kam die grausame Wahrheit zu Tage.
Ich.
Ich war das.
Mir wurde schlecht. So richtig schlecht. Ich konnte nicht klar denken und alles verschwomm in sich. Haltlos sank ich auf die Knie und übergab mich wieder und wieder und wieder. Nach Luft ringend zwang ich mich, einigermaßen gleichmässig zu atmen, öffnete ich die Augen, was mich wiederum zum erneuten Erbrechen zwang. Blut, überwiegend Blut, aber auch unidentifizierbare Brocken, die ich, angesicht des Aussehens, gar nicht weiter identifizieren wollte und spuckte noch einmal. Dann atmete ich tief ein. Das konnte nur ein Traum sein. Das Letzte, woran ich mich erinnerte, war, dass ich mich in das bequeme, weiche Bett legte. Das Bett, was mir das nette, ältere Pärchen, so gutmütig und naiv wie sie waren, angeboten hatte. Ich träumte, ich war ganz sicher. Mit einem Ruck zwang ich mich, mich auf den Knien aufzurichten,  holte mit meiner Hand aus und schlug mich so fest es ging selbst ins Gesicht. Das laute Klatschen ertönte, gefolgt vom brennenden Schmerz, der meine linke Gesichtshälte durchzog. Hoffnungslos öffnete ich meine Augen und prüfte, ob och wach war. Ja. War ich. Jetzt setzte mich in den Schneidersitz und schloss meine Augen.
Zeit zu reden, Hati.

Ich fand mich in dem bekannten dunklen Gang wieder und stand auf.
"HATIIIIIIII!!!!" schrie ich so laut, dass mir mein Hals anfing zu kratzen und husten musste, doch das war mir egal, ich fing an, den Gang aufwärts direkt auf die immer näherkommende Lichtquelle zu rennen. Das Licht formte sich je, weiter ich drauf zu kam, mehr und mehr zu dem bekannten riesigen Türbogen, auf dessen Schwelle ich wütend stehen blieb. "HAA-...Wa-was...?"
Ich war wie paralysiert. Das was ich sah, liess mir das Blut in den Adern gefrieren.
Vor mir lag ein in rostige, schwere Ketten gelegter Wolf, kauernd am Boden. Die ankergroßen Ketten schnitten so tief in das Fleisch, dass er sich nur wenige Millimeter bebend bewegen konnte, wogegen er sich aber, das war offensichtlich zu sehen, vehement wehrte.

Würde ich jemals einen Moment als
'Angesichts' des puren Wahnsinns' beschreiben müssen, so würde ich den Folgenden nennen;
Die Pupillen des Monsters waren stecknadelkopfgroß und seit er mich erblickt hat, starrend auf mich gerichtet. Dort, wo die Zähne sein sollten, die dort vermutlich auch waren, denn man konnte hören, dass er die Zähne fletschte, war stattdessen nur Schaum. Er hatte so viel Schaum vorm Maul, dass es nahezu wellenartig herausschoss. Zusätzlich war seine Schnauze ebenfalls mit Blut befleckt.

Ich konnte es nicht erklären, aber das war nicht Hati. Diese Aura. Ich sank auf die Knie und griff mir an den Kopf. Das konnte nicht war sein. Meine Angst, Verzweiflung schlugen in pure Wut und Hass um und plötzlich spürte ich da dieses extreme Pochen in meinem Magen. "Was ist das für ein krankes Spiel!?" Wie von selbst hob ich meine Hände ausgestreckt von meinem Körper weg. Dieses Pochen strömte immer mehr durch meinen Körper, wurden zu Impulsen, was innerhalb von Sekunden zu einem durchgehenden Beben  wurde und zu meinen Handflächen als pures, sichtbares, Gas enteich. "Wer bist du? Was. WILLST DUU?" Parallel zu meiner erhobenen Stimme wich ein ohrenbetäubender Knall und alles war still. Die Kreatur war wie eingefroren, versteinert. Dann bewegte sich etwas.

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Nochmals ein ♡liches Willkommen an alle neuen und bekannten Leser.
Schön, dass ihr erneut oder zum Ersten Mal zu mir gefunden habt. Ich werde hier wieder regelmässig hochladen, 1-2 mal die Woche.
Ich war knappe 3 Jahre nicht aktiv hier und dachte mir, ich lad mir das just for fun mal wieder runter und dann muss ich sehen, dass ihr, meine geisteskranken Freunde, meine Geschichte über 41k klickt habt? The f**k?
Ich bedanke mich über die wundervollen Nachrichten und Kommentare! Ich hoffe, dass ich eure Erwartungen nicht enttäuschen werde.
Diese Kapitel ist heute relativ kurz, aber ein guter Einstieg in eine etwas dunklere Episode von Loreena.
Ich freue mich sehr auf das nächste Kapitel, welches voraussichtlich diese Woche am WE kommt. Ich wollte aber heute unbedingt noch etwas hochladen und saß an den Stückchen viel zu lange dran.
Aber - Qualität statt Quantität. Hoffe ich. :D

...'cause I can't stop loving you (Wieder Aufgenommen Stand 05.05.2020)Where stories live. Discover now