Prolog

16 1 0
                                    

*Veröffentlicht: 5.Januar.2017*

März

"Aus der Erde sind wir gekommen, zur Erde sollen wir wieder werden, Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub" sagte der Pfarrer.

Sie waren alle da, meine Familie, ihre Bekannten, das Kinderheim in dem sie arbeitete. Alle waren da und sie alle starten mich an. Mit diesem bemitleidenden Blick ,den ich schon seit Tagen nicht mehr ertragen konnte.

Irgendwann blendete ich alles um mich herum aus und starrte auf ihren Sarg. Er war weiß so wie sie es sich gewünscht hat. Alles war weiß ,sogar unsere Kleidung. Sie liebte weiß sehr. Ich fand es immer sehr beeindruckend wenn sie versuchte alle damit ansteckte weiß genauso zu mögen wie sie. Mich faszinierte ihre Begeisterung für eine einzige Farbe. Und wenn ich versuchte ihr zu erklären das weiß eigentlich keine Farbe ist, hielt sie mir auf spanisch eine Rede darüber wie bescheuert ich doch sei. Sie war unglaublich stur. Bis heute kannte ich nie die ganze Geschichte über ihre Lieblingsfarbe.

Ihre Schwester hielt eine Rede über ihre Kindheit und sagte das María schon immer weiß liebte, weil aus der Farbe so viel Neues entstehen kann. Als sie sechs Jahre alt war hat ihre Mutter ihr Zimmer komplett weiß gestaltet. María war zunächst unglaublich enttäuscht darüber, das ihre Mutter so einfallslos war. Als sie dann aber dazu drei Farbtöpfe geschenkt bekam verstand sie. Ihre Mutter wusste schon immer das María ein kreatives Kind ist und war der Meinung das weiß die Basis zu allem ist und man nur wissen muss was man daraus machen sollte.
Also fing María an in ihren Zimmer die Wände zu bemalen. Ihre Mutter war sehr stolz auf sie.

Eine Woche später starb ihre Mutter bei einem Brand in ihrer Bäckerei. Somit wurden María und ihre Schwester zu Waisen, da ihr Vater in einem anderen Land eine neue Familie gründete. Sie haben ihm nie von dem Tod erzählt.

Bei der Beerdigung ihrer Mütter war alles komplett weiß und María sagte ihrer Schwester, das sie sich genauso eine Beerdigung wünsche. Das hatte sie mir nie erzählt.

Ich bin traurig darüber das ich mich nie wirklich dafür interessierte. Es versetzt mir einen Stich.

Es ist unerträglich sie gehen zu lassen und zu wissen das ich sie nie wieder sehen werde. Niemand versteht meinen Schmerz. Sie war meine große Liebe. Mein ein und alles. Das einzige was sie können ist zu fragen, ob es mir gut geht oder mich anzustarren.

Nach der Zeremonie kamen sie alle zu mir und wünschten mir Beileid. Alle sahen mich hilflos an und meine Mutter versuchte ständig mich zu umarmen.

Wir sollten alle in einen Saal um zusammen zu sitzen ,zu reden und zu essen. Doch ich wollte und konnte im Moment nicht. Diese ganzen Fragen nerven. Ich wollte eigentlich nur weg ,woanders hin, dorthin wo ich allein sein kann.

Während sich alle in Richtung Saal bewegten starrte ich auf ihr Grab ,bis jemand mich störte.

"Drake?" Ich rührte mich nicht und drehte mich auch nicht um ,denn ich wusste wer das war. Und plötzlich stand sie neben mir.

"Drake willst nicht reinkommen?" fragte sie ruhig. "Nein" Sie atmete tief ein und  aus und fing an zu sprechen "Die Gäste warten und ein paar würden gerne mit dir reden. Ich weiß wie schwer das für dich ist aber du könntest wenigstens Hallo sagen ,du warst bei der Beerdigung so ... kalt." sagte sie nervös.

"Was verstehst du denn bitte nicht an einem nein?" meine Stimme klang verbittert und angespannt. Konnte sie denn nicht einfach verschwinden?

"Ich will nur das du dich nicht von allen distanzierst, dass hätte sie nicht gewollt und das weißt du auch."
Ich glaube das nicht ,als ob sie weiß was María wollte. María wusste das ich nicht gerne unter Leuten bin und hätte niemals versucht mir etwas aufzuzwingen.

"Du weißt doch nicht wovon du da sprichst. Als ob du dich kümmerst was ich mache. Du bist doch nur aus Mitleid hier. Und wenn du mich richtig kennen würdest wüsstest du das ich lieber alleine bin." Nun klang meine Stimme aufgebrachter. Eigentlich wollte ich nicht so wütend klingen, aber vielleicht ging sie jetzt ja endlich.

Stille.

Niemand sagte was und obwohl es nur Sekunden waren fühlte es sich an wie Stunden.

"Ich glaube du solltest jetzt gehen" sagte ich dann und löste die Spannung auf.

Ich spürte wie sie zusammen zuckte und einfach ohne ein Wort ging.

Die Zeit verannte. Ich saß schon Stunden an ihrem Grab und wollte mich einfach nicht verabschieden. Ich konnte sie nicht gehen lassen wir hätten noch so viele Jahre gehabt.
Meine große Liebe.

"Ich weiß einfach nicht wie ich das ertragen soll. Ich fühle mich so allein und zurückgelassen. Wieso hast du mich zurückgelassen. Ich dachte wir bleiben immer zusammen. Ich dachte nichts kann uns ausseinandereissen. Weißt du wie weh das tut.. es tut so weh" Eine warme Träne rollte meine Wange hinab. " ..wie..wie soll ich ohne dich weiterleben. Ich brauche dich doch María. Ich brauche dich. Du warst der einzige Grund um morgens aufzustehen und um zu leben. Ich brauche deine Energie und dein Lachen. Ich will dich nicht gehen lassen.. nein ..ich will nicht.. " Ich kniete mich hin und weinte wie ein armer Hund.

Alles was ich noch hörte war das zwitschern ein paar Vögel. Sehr üblich im Frühling. Sie liebte dem Frühling sehr.

"Drake..Drake wach auf.." Ich spürte eine sanfte Hand auf mir und öffnete langsam die Augen. "Wa..Wieso..bin ich eingeschlafen?" Fragte ich verwirrt.

"Ja die anderen haben dich seit Stunden nicht mehr gesehen ,alle haben sich gefragt wo du bist und dann bin ich nochmal zurückgekommen weil ich dachte du bist noch hier. Und da lagst du dann schlafend."

Ich bin einfach neben ihrem Grab eingeschlafen. "Sind alle noch da?"

"Nein die meisten sind schon gegangen. Deine Mutter ist aber noch da. " Langsam richtete ich mich auf und bemerkte ihre Hand. Sie zog sie sofort wieder ein und stand auf. Ich tat es ihr gleich.

"Kommst du mit rein ?" fragte sie zögerlich "Ich komme gleich nach."

"Okey, bis gleich" Lächelnd ging fort.

Ich starrte ihr Grab an. Ich musste sofort weg. Ich wollte das nicht mehr ertragen. Ich entfernte mich von ihrem Grab und lief an dem Saal vorbei um in mein Auto zu steigen.

Aber natürlich machte mir meine Mutter einen Strich durch die Rechnung. "Drake! Schatz wo warst du wir haben uns unglaubliche Sorgen gemacht. Geht es dir gut?"

Ich wollte eigentlich nur gehen. "Ich fahre jetzt nach Hause. Es tut mir Leid" "Nein du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Geh nur. Ich rufe dich an." sagte sie warm und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange.

Sofort stieg in mein Auto und fuhr los.

आप प्रकाशित भागों के अंत तक पहुँच चुके हैं।

⏰ पिछला अद्यतन: Jan 05, 2017 ⏰

नए भागों की सूचना पाने के लिए इस कहानी को अपनी लाइब्रेरी में जोड़ें!

The light in your eyes जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें