Raus aus der Einsamkeit

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Es ist wieder ein Tag wie jeder andere. Schönes Wetter, viel Sonnenschein und ein großes Fass voller Einsamkeit. Ich rechne nicht einmal mehr damit, dass jemand vorbei kommt. Ich habe mich damit abgefunden, denn die Leute haben Angst vor mir und meiden mich. Es gab zwar auch Ausnahmen, aber so oft kam das bisher auch nicht vor.

Also tue ich dass was ich am liebsten mache. Ich genieße den Wind, wie er um mich herum streicht und mich immer wieder runter kühlt. Der Wind ist mein bester Freund, nur schade, dass er nicht sehr gesprächig ist.

Ich stehe also wie jeden Tag da und genieße den Tag, als ich eine fremde Stimme vernahm. Ich freue mich, denn ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich zuletzt jemand Fremdes gehört habe. Nur hält diese Freude nicht lange an.
"Hehe wer steht denn da?"
Ich will ihm gerade antworten, als er fortfährt: "Na?...
Ein einsames Wessen ohne Freunde!"
Gelächter seiner Begleiter ertönt und sie stimmen mit ein:
"...Ohne Freunde!
...Ohne Freunde!
...Ohne Freunde!"

Ich rase förmlich vor Wut. Wie können Sie es nur Wagen? Doch ich versuche mich zu beruhigen und zur Ruhe zu kommen. Denn genau das wollen sie. Sie wollen, dass ich mich aufrege und erst recht in Einsamkeit verweile. Aber das könnte Ihnen so passen! Die werden sich wundern!

"Und wisst ihr was sie noch ist außer einsam?" krächst er.
"Dumm? Dick? Dreckig?" raten die anderen.
"Nein! Allein!" löst er mit viel Spot in der Stimme auf.
Und sie fangen erst recht an zu lachen.
Ich antworte Ihnen nicht, das ganze ist mir zu blöd.

Und das habe ich davon:
"Es hat ihr wohl Sprache verschlagen! Einsamkeit ist so erbärmlich!"
Das Gelächter erschallt wieder. Und dazu beginnen sie zu singen.
"So einsam!
So einsam!
So einsam!..."

Das bringt das Fass nun aber zum überlaufen!
"Haltet endlich eure verdammten Schnäbel!"
Doch jetzt lachten sie nur noch mehr.
"Wie fühlt es sich an, für immer einsam zu sein?"
"Soll ich es dir zeigen?" erwidere ich erbost.
Er lachte. "Ich bin aber nicht einsam, so wie du! Also kannst du das gar nicht!"
Wieder Gelächter.
Sie regen mich immer mehr und mehr auf je mehr sie lachten. Ich laufe bestimmt schon rot an vor Zorn.
"So dumm und einsam!" singen sie nun Lachend.
Und ich explodiere vor Zorn.
Rauch stieg in die Luft. Er erfasst ihn und seine Leute. Woraufhin sie mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden aufschlagen.
Befriedigt grinse ich sie an.
Sie springen sofort wieder auf.
"Was hast du getan?" will er wissen und die anderen äffen ihn nach: "Was hast du getan?
...getan?
...getan?"
Nun antworte ich Lachend: "Ich zeige euch meine Einsamkeit! Jetzt hängt ihr nämlich auch hier fest! Und so lange ihr hier seit, bin ich nicht einsam!"
Er ließ sich auf den Rücken fallen und seine drei Begleiter taten es ihm gleich.
"Wir werden sterben!"
Und wieder echoten sie ihn: "...sterben!
...sterben!
...sterben!
Nun liegen alle regungslos am Boden und tun so als seien sie Tod.

Der eine sah mich an. "Wenn wir sterben ist das alles deine Schuld!"
"Deine Schuld!
...Deine Schuld!
...Deine Schuld!"
"Du blöder Vulkan!" beleidigte er mich.
"...blöder Vulkan!
...blöder Vulkan!
...blöder Vulkan!" kommt wieder das Echo.

Doch jetzt lache ich.
Ich der Vulkan 🌋 lache nun über die vier frechen Raben. 🐦

Sie glauben wohl, dass sie für immer auf dieser Insel fest sitzen, dabei müssen Sie doch nur warten bis der Rauch vom Winde verweht ist!

Hoffentlich haben sie dann ihre Lektion gelernt!

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