die realität

408 52 5
                                    

Ich rolle mich wie ein Baby zusammen, meine Arme fest um meine Knie geschlungen.

Werde ein kleines Päckchen, das unter meiner Bettdecke verschwindet.

Unter ihr kann mir nichts passieren, unter ihr bin ich sicher.

Hier kann ich für einen Moment loslassen, mich einen Moment lang geborgen fühlen, bevor die Realität mich mit voller Wucht zurückholt.

In ihr kann ich mich nicht verstecken, in ihr fühle ich mich nicht geborgen.

Die Realität ist grausam und unbarmherzig, sie kennt keine Gnade.

Sie zeigt mir jedes Mal aufs Neue, wie schlecht ich doch bin, wie wenig wert.

Jeden Tag hält sie mir vor, wie ich aussehe, jeden Tag verspottet sie mich.

Ich will so nicht mehr weitermachen, ich kann das einfach nicht mehr.

Die Realität hat mich besiegt, ich kann mich ihr nicht länger entreißen.

Die Realität, das sind all die Erwartungen und Vorgaben, wie wir zu sein haben, wie wir zu leben haben.

Die Realität ist überhaupt nicht real.

gedanken t r a u r i gWo Geschichten leben. Entdecke jetzt