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Kapitel 4

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• C H R I S •

„Oh Gott, Chris!" Erschöpft lässt sich Mila neben mir fallen und streicht sich ihre zerzausten Haare aus dem Gesicht. Da ich kein sonderlicher Kuscheltyp bin, richte ich mich auf und hebe meine Boxershorts vom Boden auf.

„Musst du wirklich gleich wieder los? Ich dachte, du würdest vielleicht noch ein wenig bei mir bleiben?", schnurrt sie hinter mir und streichelt mir über den Rücken. Unter ihrer Berührung bekomme ich eine Gänsehaut. Ich bin angeekelt. Nur weiß ich nicht, ob es an ihr oder doch an mir liegt.

Nach dem, was heute nach dem Unterricht passiert ist, musste ich mich ablenken, um den Kopf frei zu bekommen. Ein Schäferstündchen mit Mila hat mir bestens in den Kragen gepasst. Vor allem nach der WhatsApp Nachricht, die ich von Evan vorhin bekam.

Evan [15:38 Uhr]: Und du meinst, du würdest ihn nicht hassen? Was bist du nur für ein armseliger Feigling...

Evan [15:39 Uhr]: Du musst dich bei mir nicht melden. Ich will erstmal nichts mehr von dir wissen. Und deinen Gorillas kannst du ausrichten, dass sie Matty in Ruhe lassen sollen. Sonst kriegen wir Probleme miteinander.

Evan [15:46 Uhr]: Und falls es dich interessiert. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut.

Ich habe verdammt viel Mist gebaut. Er ist zu Recht wütend auf mich. Noch mehr, ich kann verstehen, dass er enttäuscht von mir ist.

Zwar habe ich Matthew nicht geschlagen, aber ich habe Aaron und Nathan nicht davon abgehalten, es zu tun.

Stattdessen habe ich Mila angeschrieben und gefragt, ob ich kurz bei ihr vorbeikommen könnte. Und nun bin ich hier.

Schweigend suche ich meine Klamotten zusammen, während sie sich aufrichtet. Ihren nackten Körper bedeckt sie nur nötig mit ihrer Decke. „Chris. Warum bleibst du nie? Ich muss auch immer gleich verschwinden, nachdem wir miteinander geschlafen haben. Und vor allem bleiben wir nie noch ein bisschen liegen."

„Mila, du kennst den Stand der Dinge. Wir haben Sex, nicht mehr und nicht weniger. Wenn du unzufrieden bist, beenden wir es", sage ich ihr offen und ehrlich. „Aber bitte verwechsle nicht die Tatsachen. Ich habe dir nie etwas anderes versprochen." Ich beuge mich zu ihr herunter und hauche ihr einen Kuss auf die Wange, bevor ich mir das Shirt über den Kopf ziehe und ihr Zimmer verlasse.

Ihre Eltern scheinen noch nicht Zuhause zu sein, von daher kann ich ohne Bedenken meine Hose auf dem Weg nach unten schließen. Im Flur ziehe ich mir meine Sneakers an, dann trete ich in die warme Abendluft, bevor ich die Haustür hinter mir schließe.

Warum muss eigentlich alles immer so kompliziert sein? Von Anfang an haben wir beide gesagt, dass es nicht mehr als Spaß zwischen uns sein wird. Wenn Gefühle entstehen, kann es doch nur schief gehen! Sowas hat in einer reinen Sexbeziehung nichts zu suchen.

Meine Gedanken schweifen zu Matthew. Ich denke an das warme Gefühl in meinem Bauch, als ich ihn lächeln sah im Biologieunterricht. Dieser unscheinbare Junge hat ein wirklich süßes Grinsen, das muss ich zugeben.

Aber das werde ich wohl immer nur aus der Ferne betrachten können. Er hat Angst vor mir. Vor mir und den Jungs. Verständlicherweise. Wir machen ihm den Schulalltag unnötig schwer, obwohl es keinen Grund dafür gibt.

Wobei Aaron es schon lange auf ihn abgesehen hat. Es scheint oft so, als spüre er Matthew gegenüber einem Hass, als hätte er ihm irgendwann mal etwas getan. Was ich mir aber nicht vorstellen kann, immerhin wirkt der ruhige Alleingänger, als könne er keiner Fliege schaden.

Seufzend steige ich in mein Auto und schnalle mich an, nachdem ich den Motor starte. Wegen der sommerlichen Jahreszeit ist es für die Uhrzeit noch hell, obwohl sich der Himmel bereits ein wenig färbt und den Sonnenuntergang andeutet.

Only Three Words [boyxboy] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt