Kapitel 3

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Mein Wecker klingelt. "Täglich grüßt das Murmeltier!" Ich gehe ins Bad, schaue in den Spiegel: "Scheisse was sind das für Augenringe? Ich sehe aus wie das Mädchen aus the Ring." Gesicht waschen, eincremen, dick Concealer drauf, Puder, Eyeliner und Wimperntusche. Und den Rest von meiner morgendlichen Routine. Jetzt stehe ich vor meinem Kleiderschrank. Mist was ziehe ich bloß an? Ich entscheide mich letztendlich für einen grauen Cardigan, weißes Top, Jeans und schwarze Boots. Oh T-Shirt für die Arbeit noch ein packen. "Etwas Ausschnitt oder nicht?" Lache ich. Eindeutig Ausschnitt. Aber dann denke ich mir was soll ein Roman Bürki sich schon für ein Mädchen wie mich interessieren? Der kann doch jede Alte haben. Und ein Mädel mit einem Arsch auf den man schon fast ein Glas abstellen kann will er bestimmt nicht, dabei schaue ich traurig auf meine Figur. Ach was solls, denke ich. Der Speck geht noch weg. Kurz nach 6.00 Uhr, jetzt muss aber los. Kurz bevor ich im Altenheim ankomme, fängt mein Herz wie wild anzuschlagen. Ich bin sowas von nervös. Ich ziehe mich um und gehe auf Station. Noch kein Roman zu sehen. Ich mache mir noch einen Kaffee und gehe ins Stationszimmer. Die Nachtwachen kommen und wir machen Übergabe. Es ist 6.25 und Bürki ist immer noch nicht da. Der feine Herr meint wohl nur weil er berühmt ist, dass er es nicht nötig hat pünktlich zu erscheinen. Ich schüttle den Kopf. Kaum in meinem Kopf gedacht und da steht Roman. Mein Herz fängt wieder wie wild anzurasen. "Guten Morgen." Sagt Roman. Meine Kolleginnen grinsen ihn an und sagen im Chor: "Guten morgen Roman!" Oh man das kann ja noch was werden und verdrehe dabei die Augen. Ich schicke Roman mit meiner Kollegin Bettina in die Pflege. Ich ziehe los in meine Gruppe, die ich zu pflegen habe. Es ist halb 9 und ich bin mit der Pflege durch. Aufeinmal taucht Roman um die Ecke auf.
Er fragt mich: "Was machst du jetzt?"
Ich antworte ihm: " Tabletten verteilen und spritzen gehen."
"Darf ich mit kommen?" Fragt er.
"Klar." Antworte ich.
Nach dem wir die Tabletten auf den Zimmer verteilt hatten, gehen wir in den Tagesraum, indem die Leute schon warten.
"Schwester wann bekomme ich meine Tabletten?" Fragt eine Bewohnerin.
"Ich fange jetzt an." Sage ich.
Ich schaue in die Runde und alle älteren Damen grinsen zu Roman, der hinter mir läuft. Ich verkneife mir ein Lachen und grinse vor mich hin. Roman sieht dieses und fragt: "Was grinst du denn so?"
"Schau du haust nicht nur die jüngere Generation um, sondern auch die Ältere" lache ich.
"Tja so bin ich halt!" Zwinkert er mir zu.
Dieser eingebilderter Typ. Dabei schaue ich ihn an und verliere mich selber in seine schönen braunen Augen. Jasmin weiter machen, befahl mir mein Kopf. Die Schicht neigt sich bald dem Ende zu. Meine Kolleginnen haben heute alle nur bis 13 Uhr Dienst, wohl ein Fehler im Dienstplan. Naja, nicht schlimm. Roman war ja noch da, der mir helfen kann wenn was ist. Oh Gott ich mit Roman alleine? Wir gehen ins Stationszimmer und ich bearbeitete meine Dokumentation. Ich merke immer wieder wie mich Blicke treffen. Ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen, dass ich es mit bekomme. Tja aber leider bin ich die Schüchternheit in Person. Ich wollte endlich wissen warum Roman hier ist. Also nahm ich meinen Mut zusammen und legte los.
(Jasmin=J Roman=R)
J: "Sag mal Roman was hat dich eigentlich nach Aachen verschlagen?"
R: "Ein Freund von mir ist nach Aachen gezogen, um hier zu studieren und ich wollte ihn besuchen. Hatte vor einen Monat hier zu bleiben."
J: "Ah ok. Und warum bist ausgerechnet du jetzt hier im Praktikum gelandet?"
R: "Mmh...ja..." stockte er. "Ich habe Mist gebaut."
J: "Oh ok. Wenn du mir es nicht erzählen willst, ist das ok. Du kennst mich ja kaum." Ich merke wie er mir einen liebevollen Blick zu wirft.
R: "Ich möchte dir es aber erzählen, versprich mir aber das du es für dich behalten wirst. Es darf aufkeinfall an die Presse kommen."
J: "Ok, versprochen. Du kannst mir vertrauen." Roman grinst mich freundlich an.
R: "Also. Ich war mit Michael, der Freund von mir der hier in Aachen lebt, in einem Club. Wir haben mächtig viel getrunken. Tja, anstatt wir uns ein Taxi nach Hause genommen haben, bin ich mit meinem Auto betrunken gefahren."
J: "Oh man Roman." Also ehrlich wie kann er denn so dumm sein, denke ich.
R: "Ja ich weiß es war furchtbar dämlich von mir und ich bereue es sehr. Hätte ja sonst was passieren können. Die Polizei hat uns halt angehalten. Als Strafe habe ich den Führerschein für 4 Wochen entzogen bekommen und muss Sozialstunden machen. Tja und dafür bin ich halt hier." Dabei schaut er beschämt auf den Boden.
J: "Mmh... Dumm gelaufen. Aber dann bleibst du ja noch länger hier in Aachen oder?"
R: "Ja solange ich meine Führerschein nicht wieder habe, bleibe ich hier. Habe keine Lust mich in den Zug zu setzen und dann noch gucken zu müssen wie mein Auto nach Dortmund kommt. Und so schlimm ist es auch nicht, Aachen ist ja ganz schön." Dabei zwinkert mir Roman zu. Ich merke wie ich rot werde und schaue zur Seite. Roman lacht.
J:"Aber muss du nicht wieder zum Training?"
R: "Ja eigentlich schon. Tuchel hat mich auch ganz schön zusammen geschiessen, aber was soll ich machen? Muss ja auch diese scheiss Sozialstunden machen."
Wir sind so in unseren Gespräch vertieft, und ich besonders in seine Augen und sein Lächeln, dass wir garnicht mit bekommen das meine Kolleginnen kichernd im Türrahmen stehen Ich begrüße sie und sage dann schnell: "Wir machen dann mal Übergabe." Nach Feierabend gehe ich nach Hause und habe keine Lust irgendetwas zu tun. Ich dache nur die ganze Zeit an Roman. Als mich mein klingelndes Handy plötzlich aus meinen Gedanken reißt. Es ist Danny.
D: "Hey Schatz. Wie geht's dir? Wie war dein Dienst mit Bürki und vorallen warum ist er jetzt hier?" Lacht sie.
Ich erzähle ihr die ganze Geschichte, obwohl ich Roman versprochen hatte es keinem zu sagen, aber sie ist meine beste Freundin und würde niemals etwas weiter erzählen was ich ihr anvertraue. Als ich das Gespräch mit Danny beendet hatte, mache ich mir noch eine Kleinigkeit zu essen, ging duschen, Zähne putzen und ab ins Bett.

Can it be true? FF mit Roman BürkiWhere stories live. Discover now